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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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nicht«, stellte ich gleich richtig. »Nur Vergnügen heute Abend. Keine Arbeit. Keine verborgenen Motive. Nicht eines.«
    Nach längerem Schweigen kam ich zu dem Schluss, dass es am besten wäre, direkt loszulegen. Ich räusperte mich und sagte: »Ist das Borderline ein bevorzugter Arbeitsplatz für Highschool-Schüler?«
    »Ja, da haben wir eine Menge von. Hostessen und Aushilfskräfte und so.«
    »Ach ja?«, sagte ich und tat überrascht. »Vielleicht kenne ich ja welche davon. Versuch’s mal.«
    Der Barkeeper sah zur Decke und kratzte seinen Dreitagebart. Sein leerer Blick erschien mir nicht gerade vielversprechend. Außerdem hatte ich nicht viel Zeit. Elliot war vielleicht gerade dabei, Vees Cola mit tödlichen Drogen zu versetzen.
    »Zum Beispiel Patch Cipriano«, sagte ich. »Arbeitet der hier?«
    »Patch? Ja, er arbeitet hier. Ein paar Abende, an den Wochenenden.«
    »Hat er letzten Sonntag gearbeitet?« Ich versuchte, nicht zu neugierig zu klingen. Aber ich musste wissen, ob Patch am Pier gewesen sein könnte. Er hatte gesagt, er wollte auf eine
Party an der Küste, aber vielleicht hatte er seine Pläne ja geändert. Wenn jemand bestätigte, dass er am Sonntagabend gearbeitet hatte, dann war es ausgeschlossen, dass er etwas mit dem Überfall auf Vee zu tun hatte.
    »Sonntag?« Mehr Kratzen. »Ich bringe die Abende durcheinander. Die Hostessen, eine von denen müsste es wissen. Die kichern immer alle und werden ganz hibbelig, wenn er hier ist.« Er grinste, als müsste ich das irgendwie nachfühlen können.
    »Du könntest nicht zufällig an seine Arbeitspapiere kommen?« Seine Adresse eingeschlossen.
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Nur so aus Neugier«, sagte ich. »Weißt du, ob man hier eingestellt werden kann, wenn man vorbestraft ist?«
    »Vorbestraft?« Er gab ein bellendes Lachen von sich. »Machst du Witze?«
    »Okay, vielleicht nicht vorbestraft, aber wenn man mal eine Verwarnung bekommen hat?«
    Er stützte die Handflächen auf den Tresen und beugte sich zu mir vor. »Nein.« Sein Ton war gar nicht mehr schalkhaft; eher beleidigt.
    »Das ist gut, das ist wirklich gut zu wissen.« Ich veränderte meine Haltung auf dem Barhocker und fühlte, wie sich die Haut an meinen Oberschenkeln vom Vinyl löste. Ich schwitzte. Regel Nummer eins beim Flirten war vermutlich: Keine Listen. Aber gleich darauf folgte mit ziemlicher Sicherheit als Regel Nummer zwei: Keine Schweißausbrüche.
    Ich sah auf meine Liste.
    »Weißt du, ob Patch jemals eine einstweilige Verfügung bekommen hat? Hat er eine Stalking-Vorgeschichte?« Ich hatte den dringenden Verdacht, dass der Barkeeper allmählich leise genervt von mir war. Daher beschloss ich, ihn in einem letzten Versuch mit allen meinen Fragen auf einmal
zu bombardieren, bevor er mich der Bar verwies - oder noch schlimmer, mich wegen Belästigung und verdächtigem Verhaltens aus dem Restaurant werfen ließ. »Hat er eine Freundin?«, platzte ich heraus.
    »Frag ihn doch selber«, sagte er.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Er arbeitet heute nicht.«
    Beim Grinsen des Barkeepers zog sich mein Magen zusammen.
    »Er arbeitet doch heute nicht … oder?«, fragte ich, wobei sich meine Stimme um eine Oktave hob. »Er hat dienstags frei!«
    »Normalerweise schon. Aber er ist für Benji eingesprungen. Benji ist im Krankenhaus. Akuter Blinddarm.«
    »Du meinst, Patch ist hier ? Jetzt ?« Ich schaute über die Schulter, wobei ich die Perücke glatt strich, um mein Profil zu bedecken, während ich den Saal nach ihm absuchte.
    »Er ist vor ein paar Minuten in die Küche gegangen.«
    Ich war schon dabei, vom Barhocker zu rutschen. »Ich glaube, ich hab den Motor angelassen. War schön, mit dir zu reden!« So schnell ich konnte, rannte ich zu den Toiletten.
    Drinnen schloss ich die Tür hinter mir ab und lehnte mich mit dem Rücken dagegen, atmete ein paar Mal tief ein und aus und ging dann zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Patch würde herausfinden, dass ich ihm nachspioniert hatte. Bei meiner denkwürdigen Darbietung war das unvermeidlich. Oberflächlich betrachtet war das schlecht, weil es, nun ja, erniedrigend war. Wenn ich aber länger darüber nachdachte, so musste ich zugeben, dass das noch nicht alles war. Patch war ein Geheimniskrämer. Und verschlossene Leute mochten es im Allgemeinen gar nicht, wenn man in ihrem Leben herumschnüffelte. Wie würde er reagieren, wenn er herausfand, dass ich ihn unter die Lupe genommen hatte?

    Außerdem fragte ich

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