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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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denn?«
    Er breitete die Hände aus. »Eine ziemlich gewöhnliche. Aber wenn Sie möchten, dass ich deutlicher werde, dann kann ich das tun. Als ich an der Highschool war, habe ich einem Mädchen nur dann angeboten, sie nach Hause zu fahren, wenn ich Interesse an ihr hatte. Gehen wir also einen
Schritt weiter. Was für eine Beziehung haben Sie zu Ihrem Biopartner … außerhalb des Unterrichts?«
    »Sie machen Witze, oder?«
    Eine Seite von Detective Bassos Mund rutschte hoch. »So etwas hatte ich mir gedacht. Hat Ihr Freund Marcie Millar für Sie verprügelt?«
    »Marcie ist verprügelt worden?«
    Er ging vom Durchgang weg, stellte sich direkt vor mich und starrte mich durchdringend an. »Wollten Sie ihr zeigen, was passiert, wenn ein Mädchen wie sie ihren Mund nicht halten kann? Dachten Sie, sie verdiente es, mal ein bisschen durchgeschüttelt zu werden? Ich habe Mädchen wie Marcie gekannt, als ich zur Schule ging. Sie fordern es geradezu heraus, nicht wahr? Hat Marcie Sie herausgefordert, Nora? Jemand hat sie am Mittwochabend ziemlich schlimm zusammengeschlagen, und ich glaube, Sie wissen mehr darüber, als Sie zugeben.«
    Ich kämpfte hart, um meine Gedanken zurückzuhalten, in der Angst, dass sie auf meinem Gesicht zu Tage treten könnten. Vielleicht war es ja Zufall, dass Marcie am selben Abend, an dem ich mich bei Patch über sie beklagt hatte, zusammengeschlagen worden war. Andererseits, vielleicht auch nicht.
    »Wir werden mit Ihrem Freund sprechen müssen«, sagte Detective Holstijic.
    »Er ist nicht mein Freund. Er ist mein Biopartner.«
    »Ist er gerade auf dem Weg hierher?«
    Ich weiß, ich hätte ehrlich sein sollen. Aber wenn ich näher darüber nachdachte, dann konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass Patch Marcie etwas angetan hatte. Marcie war kein netter Mensch, und sie hatte sich wohl mehr als nur eine Handvoll Feinde gemacht. Ein paar dieser Feinde konnten bestimmt auch brutal werden, aber Patch gehörte nicht dazu. Sinnlose Gewalt war nicht sein Stil.

    »Nein«, sagte ich.
    Detective Basso lächelte steif. »Sie sind für einen Samstagabend zu Hause so schick angezogen?«
    »So was in der Art«, sagte ich so kalt, wie ich mich traute.
    Detective Holstijic zog einen kleinen Notizblock aus seiner Manteltasche, schlug ihn auf und setzte seinen Stift an. »Wir brauchen seinen Namen und seine Telefonnummer.«
    Zehn Minuten nachdem die Polizeibeamten abgefahren waren, rollte ein schwarzer Jeep Commander an den Bordstein. Patch lief durch den Regen auf die Veranda, er trug dunkle Jeans, Stiefel und ein graues Thermohemd.
    »Neues Auto?«, fragte ich, nachdem ich ihm die Tür aufgemacht hatte.
    Er warf mir ein geheimnisvolles Lächeln zu. »Das hab ich vor ein paar Nächten beim Billard gewonnen.«
    »Jemand hat sein Auto verwettet?«
    »Er war nicht glücklich darüber. Ich versuche zurzeit, mich von dunklen Gassen fernzuhalten.«
    »Hast du schon das von Marcie Millar gehört?«, fragte ich direkt, in der Hoffnung, dass die Frage ihn überraschen würde.
    »Nein. Was ist los?« Seine Antwort kam ganz flüssig, und ich beschloss, das als Hinweis darauf zu deuten, dass er wahrscheinlich die Wahrheit sagte. Unglücklicherweise schien mir Patch, wenn es ums Lügen ging, nicht gerade ein Amateur zu sein.
    »Jemand hat sie zusammengeschlagen.«
    »Wie schrecklich.«
    »Hast du eine Idee, wer das gewesen sein könnte?«
    Wenn Patch die Besorgnis in meiner Stimme gehört hatte, dann ließ er es sich zumindest nicht anmerken. Er lehnte sich ans Verandageländer und rieb sich nachdenklich mit der Hand übers Kinn. »Nein.«

    Ich fragte mich, ob er etwas verschwieg. Aber Lügen aufzudecken war nicht meine Stärke. Ich hatte wenig Erfahrung damit. Normalerweise war ich mit Leuten zusammen, denen ich vertraute … normalerweise.
     
    Patch parkte den Wagen hinter Bo’s Arcade. Als wir an die Reihe kamen, schaute der Kassierer erst Patch und dann mich an. Er blickte von einem zum anderen, als ob er versuchte, eine Verbindung herzustellen.
    »Was ist los?«, fragte Patch und schob drei Zehner über den Schalter. Der Kassierer musterte mich misstrauisch. Ich konnte nicht aufhören, die schimmlig grünen Tätowierungen anzustarren, die jeden Zentimeter seiner Unterarme bedeckten. Er schob einen Ballen - Kaugummi? Kautabak? - von einer Seite seines Mundes zur anderen und sagte: »Starrst du auf was Bestimmtes?«
    »Mir gefällt Ihre Tät …«, fing ich an. Er bleckte spitze Hundezähne.
    »Ich glaube, er mag

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