Engel der Verdammten (German Edition)
spottete der Vampir mit einem unterdrückten Seufzer, ehe er sie wieder küsste. Er streifte ihr Hemdchen und den BH ab und ließ seine Lippen über ihre Brüste wandern.
»Nein«, hauchte sie noch einmal und krallte ihre Finger in sein Haar. Sie wusste, dass er mit ihr spielte und sie sich gar nicht wehren konnte, und dennoch war seine Macht auch ein Teil des Reizes dieses Spiels – wenn es denn noch eines war.
»Bitte«, flehte sie zwischen zwei Küssen, die ihr den Verstand zu rauben drohten.
»Keine Angst, meine Liebste«, hauchte er in die Kuhle zwischen ihren Hüftknochen und dem straffen Bauch. »Du wirst nicht endgültig sterben. Nicht heute Nacht. Es ist nur ein winziger Tod, der uns Erlösung von der Qual der Lust bringt. Ich verspreche dir, ich werde mich zügeln.«
Sabine wusste, dass er ihr Blut begehrte, vielleicht noch mehr, als sie seinen Körper. Sie wollte ihn auf sich, um sich und tief in sich spüren. Seine Haut, seine Lippen, seine Hände und noch mehr! Er war nicht nur ein Vampir, er war ein Mann, und sie konnte sein aufgerichtetes Geschlecht deutlich spüren.
Sie spreizte die Beine und zog ihn zu sich. Es war wie Feuer und Eis in einem, als er in sie drang. Er wusste, was sie begehrte, und schürte ihre Lust, bis sie zur Qual wurde, die nach Erlösung schrie. Vermutlich litt er viel mehr als sie, doch er zögerte den Moment immer weiter hinaus, bis sie fordernd mit den Fäusten auf seinen Rücken trommelte. Im Moment der Ekstase ritzte er ihr die Haut, sodass ihm ein paar Blutstropfen über die Lippen perlten.
Nein, das war zu wenig. Viel zu wenig! Seine Zähne fuhren in ihren Hals. Ihr Blut schoss ihm in den Mund. Wie herrlich! Wie unvergleichlich! Viel zu lange hatte er sich diesen Genuss versagt.
Sabine öffnete die Augen und sah ihn an.
Er hatte ihr versprochen, sich zurückzuhalten, bis sie ihm das Geschenk freiwillig bot. Sie musste es aus eigenem Willen tun, oder er würde alles verlieren! Es kostete ihn fast den Verstand, doch sein eiserner Wille war stärker als die Lust. Vorsichtig löste er seine Zähne aus ihrem Hals. Ein letzter köstlicher Tropfen rann warm über ihre weiße Haut.
»Schlaf jetzt, mein Lieb«, hauchte er und küsste ihre Lippen. Ihre Lider sanken herab. Die ganze Nacht hielt er sie in den Armen und wachte über ihren Schlaf. Erst als die Sonne sich dem Horizont näherte, bettete er sie unter die warme Decke und zog sich in sein Kellerversteck zurück.
Kapitel 11
Ein drittes Opfer
Sabine räkelte sich, noch halb in ihren Träumen gefangen, wohlig in dem breiten Himmelbett. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten das Schlafzimmer in goldenes Licht. Sie tastete nicht nach dem Mann an ihrer Seite. Sie wusste, dass er sich bereits zurückgezogen hatte, um in seinem einsamen, finsteren Sarg den Tag zu überdauern.
Was war das für ein Leben, immer nur in der Dunkelheit der Nacht? Würde sie selbst sich damit abfinden können? Einem Dasein ohne Sonne, Wärme und Farben? Konnte man das überhaupt Leben nennen? Sie wusste, dass der Vampir auf ihre Entscheidung wartete – auf sie wartete, um seine Ewigkeit mit ihr zu teilen, doch sie war noch nicht dazu bereit.
Würde sie es je sein?
Wann? Wenn sie alt geworden war und das Leben ihr nichts mehr zu bieten hatte? Doch würde er sie dann noch wollen? Ihren Körper noch begehren?
Sabine schob die Gedanken beiseite. Heute gab es andere wichtige Dinge, die ihre Aufmerksamkeit verlangten. Sie musste ins Präsidium und diesem Dr. Reißenberger noch einmal zu Leibe rücken. Und im Fall Ileana waren sie auch noch nicht weitergekommen.
Da fiel ihr ein, dass Peter sie gebeten hatte, bei dieser Adresse in Blankenese vorbeizusehen. Das konnte sie gleich heute Morgen machen, ehe sie ins Präsidium fuhr. Wie spät war es überhaupt? Mit einem mulmigen Gefühl nahm sie die Sonnenstrahlen wahr, die das Zimmer hell erleuchteten. Sabine angelte nach ihrer Armbanduhr. Es war schon nach acht. Verflucht!
Mit einem Satz war sie aus dem Bett und musste sich gleich an dem Pfosten festhalten, der den Betthimmel trug. Schwindel erfasste sie, und ihre Knie fühlten sich unnatürlich schwammig an. Natürlich, der Blutverlust. Sie konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, dass sie jede Liebesnacht mit ein paar Tagen Schwäche bezahlen musste. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, ihn in seinem Bett zu empfangen?
Sabine blinzelte heftig und konzentrierte sich auf ihre Beine. Sie musste los! Frühstücken konnte sie unterwegs. Zwei warme
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