Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
kleiner Hund, ihm wieder gegen sein Gartentor pissen würde. Er hatte die freche Rotzgöre gewarnt, sollte das auch nur noch einmal geschehen, dann würde das Konsequenzen haben.
Ein Hans Gruber lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen. Man muss den Kinder Respekt beibringen und das geht nun mal nicht ohne Strafen und genau die würde das freche Ding bekommen. Er strich sich durch sein lichtes, fettiges Haar, dass er streng nach hinten gekämmt hatte. Er trug nichts weiter, als ein weißes Unterhemd und eine graue Baumwollunterhose. Aufgeregt kratze er sich seine Hoden.
Na komm schon her du kleine Hexe und bring deinen Flohbeutel mit. Lass den Kleinen schön vor Onkel Grubers Haus scheißen! Du wirst schon sehen, was ihr davon habt, wenn ihr denkt, man könnte den alten Gruber ärgern. Er kicherte leise und leckte sich dann über seine wulstigen Lippen.
Seit er in Rente war, hatte er viel Zeit und die nutze er dazu, für Recht und Ordnung in der Straße zu sorgen. Irgendjemand musste es ja tun. Hier dachte ja jeder er könnte machen, was er wolle. Ein schönes Stück Fleisch hatte er gekauft und mit einer Spritze, ein starkes Pestizid injiziert.
Er hatte das kleine Stück Fleisch dann direkt vor sein Gartentor gelegt. Jetzt musste er nur noch warten, bis der Kotbeutel auf vier Beinen kam und dann danach schnappte.
Dann war es aus mit dem Köter und das würde dem kleinen Mädchen eine Lehre sein. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, bei dem Gedanken, wie der Hund sich quälen würde, bei seinem Todeskampf. Das Gift würde sich in seinem Körper verteilen und ihm unglaubliche Schmerzen bereiten. Wundervoll wird es klingen, wenn der Hund vor Schmerzen aufjaulen wird. Es war ein Jammer, dass er den Todeskampf nicht mit ansehen konnte.
Es wäre zu schön gewesen , dabei zu sein. Aber so ist das Leben, man kann nicht alles haben. Er schaute auf seine Uhr. Jeden Moment musste es soweit sein. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis die beiden, an seinem Haus vorbeikamen. Er fühlte schon eine leichte Erregung.
Mit seiner Hand spielte er an seiner Unterhose und spürte, wie sein Penis hart wurde. Seine Eichel fing an zu kribbeln. Gleich würde der Spaß beginnen.
„Du hast ja wieder großartige Arbeit geleistet. Die Kunden werden begeistert sein. Dieses Mal hast du dich selbst übertroffen“, sagte Herr Lüning, als er voller Begeisterung auf die tote Frau schaute, um die sich Phillip gekümmert hatte.
Er strahlte über sein ganzes Gesicht und legte Phillip anerkennend die Hand auf die breiten Schultern. Phillip lächelte nur und nickte ihm zu.
„Ich glaube es wird langsam Zeit für eine kleine Gehaltserhöhung, sonst schnappt dich mir bald ein anderer Bestatter, unter der Nase weg.“
„Sie übertreiben, ich mache nur meine Arbeit“, wiegelte Phillip ab, nicht ohne Stolz in der Stimme. Er war zu bescheiden, um zuzugeben, dass er ein Künstler war. Ein Meister seines Fachs.
„Nach deinem Urlaub werden wir das mit der Gehaltserhöhung noch mal in Ruhe besprechen.“
Das Lächeln verschwand schlagartig aus Phillips Gesicht. Er wollte keinen Urlaub. Ferien bedeuteten für ihn, zuhause zu sitzen und die Wände anzustarren. Auf ihn wartete zuhause niemand. Er war allein. Er fühlte sich einsam. Er brauchte eine Beschäftigung.
Brauchte eine Aufgabe, die ihn ausfüllte. Die ihm seine Leere nahm, die in seinem Körper herrschte.
„Ich kann gut auf meinen Urlaub verzichten, wenn es sein muss, arbeite ich auch ohne Bezahlung in dieser Zeit.“
Her Lüning schaute erstaunt auf, als er die Worte hörte. Er strich sich über seine Halbglatze und atmete tief durch.
„So etwas hört man als Arbeitgeber natürlich gern aber du brauchst deinen Urlaub. Nutze die Zeit und erhole dich ein wenig. Geh ein bisschen aus und amüsiere dich. Triff dich mit einem netten Mädchen. Ein junger Mann wie du braucht doch eine Frau an seiner Seite.“
Phillip spürte, dass es keinen Sinn machte, zu widersprechen und fügte sich wortlos in sein Schicksal. Eine Frau kennenlernen? Er hätte gern eine Frau gehabt aber die Frau, die er wollte, gab es nicht. Mutter hätte nie irgendeine Hure in ihrem Haus geduldet!
„Also mein Junge, wir sehen uns in drei Wochen, in alter Frische wieder. Ich wünsche dir eine erholsame Zeit.“
***
So hatte Sara sich das nicht vorgestellt. Sie war Hals über Kopf von zu Hause abgehauen. Nur ein paar Klamotten in einem Rucksack und etwas Geld, mehr hatte sie nicht. Eine
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