Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
öffnete ihr die Tür und ließ sie eintreten. Der Geruch von Reinigungsmitteln schlug ihr entgegen. Alles, was sie sehen konnte, wirkte sehr sauber und ordentlich, eigentlich für einen alleinstehenden Mann, zu ordentlich.
Der Flur des Hauses wirkte düster und wenig einladend. Aber immer noch besser, als draußen im Regen zu stehen und zu frieren, waren ihre Gedanken, als sie sich umschaute.
Sie streifte ihren Rucksa ck von ihren schmalen Schultern. Phillip half ihr dabei und legte das schwere Gepäckstück zur Seite.
„Ich denke mal du möchtest dich erst mal säubern, gleich dort die zweite Tür, führt ins Badezimmer. Handtücher, Seife und alles, was du noch so brauchst, findest du im Schrank, unter dem Waschbecken.“
Sara schaute durch den dunklen Flur und entdeckte die Tür, die zum Badezimmer führte.
„ Reichst du mit bitte noch einmal den Rucksack, ich brauche frische Wäsche?“
„Ach ja, daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht.“ Er bückte sich und reichte ihr ihn. Sara dankte ihm und ging Richtung Badezimmer. Sie öffnete die Tür und starrte in die Dunkelheit. Mit den Fingern tastete sie vorsichtig nach dem Lichtschalter, bis sie bemerkte, dass der Schalter für das Licht nicht innen, sondern außen angebracht war. Sie betätigte den Schalter und ein warmes Licht hüllte das Badezimmer ein. Sie schloss die Tür hinter sich und schaute sich um. Das Badezimmer war nicht sehr groß aber hübsch eingerichtet.
In der rechten Ecke stand eine Badewanne und am liebsten wäre sie sofort hineingestiegen. Sie wusste aber nicht, ob das Phillip recht gewesen wäre, und verwarf den Gedanken sofort wieder.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Sara drehte sich erschrocken um.
„Ja?“
„Mir ist eben eingefallen, dass du vielleicht baden möchtest, nach diesem furchtbaren Tag.“
Sara musste lächeln, als sie Phillips Stimme hörte.
„Ich glaube du kannst Gedanken lesen, ein Bad wäre super.“
„Badehandtücher liegen auf dem Fensterbrett, Badeschaum steht auf der Wanne. Lass dir ein heißes Bad ein, das wird dir gut tun, ich bin in der Küche, sollte irgendetwas sein, dann ruf mich einfach, ich höre das.“ Sara konnte kaum glauben, was für ein Glück sie hatte, dass sie diesen
Mann getroffen hatte, er kümmert sich richtig rührend um sie, so etwas kannte sie von ihren Eltern nicht.
„Das ist wirklich total lieb von dir, ich werde mir ein Bad einlassen, Danke.“
Es dauerte eine Sekunde, bis sie Phillips Stimme wieder hörte.
„Nichts zu Danken genieße dein Bad, bis später.“
Sara ließ heißes Wasser in die Wanne laufen und bediente sich am Badeschaum. Sie wollte ein richtiges Schaumbad, sich einfach zurücklegen und alles was geschehen war vergessen. Vorsichtig stieg sie in das wunderbar, warme Wasser und legte sich entspannt zurück. Die Wärme tat ihren Muskeln gut, sofort fühlte sie, wie sich ihre Muskeln durch das Wasser entspannten.
Alle Spannung in ihrem Körper löste sich. Mit der Entspannung ihres Körpers fiel auch die Mauer, die sie sich aufgebaut hatte, um den Schrecken den sie heute erlebt hatte, darin einzuschließen.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und liefen schließlich über. Die Tränen mischten sich mit dem Schweiß, der aus ihren Poren drang. Ihr Körper fing an zu beben und dann ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf und weinte hemmungslos. Dieser Wahnsinnige auf dem Friedhof hatte versucht sie zu vergewaltigen, sie hatte Todesängste ausgestanden, und wenn ihr mutiger Retter nicht erschienen wäre, dann ...
Phillip setzte sich an den Küchentisch und legte seine Hände auf die Tischplatte und schaute sie an. Dreck und verkrusteter Schlamm klebten noch an ihnen, aber das war es nicht, was seine Aufmerksamkeit hatte, er dachte nur an das Gefühl was er verspürte, als Sie seine Hände berührte.
Es war wie Strom, der in diesem Augenblick durch seine Adern floss und dieses eigenartige Gefühl war noch immer da. Ganz tief in ihm drin, bis in seinem Herzen konnte er es spüren.
Was war nur geschehen, warum konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen? Er fühlte sich wie verzaubert und magisch angezogen, von dieser jungen Frau, die jetzt in seiner Wanne lag und badete. Der Schaum wird nun ihre weiße Haut umspielen und kleine Schweißperlen werden über ihr zartes Gesicht laufen. Er wünschte sich, das er mit seinen Händen ihre Haut berühren könnte, sie überall streicheln und ihren Körper mit seinen Lippen erforschen könnte.
Du bist ein
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