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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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reicht.“
    Während er zu dem Pferd gebracht wurde, schüttelte Royal den Kopf, um das Rauschen aus seinen Ohren zu vertreiben. „Wohin bringen Sie mich?“
    Blackie grinste. „Sie haben eine Verabredung mit meinem Boss, Bart McGrew, und er wartet nicht gern.“

30. KAPITEL
    A ls Lily erwachte, lag sie auf kaltem Steinboden. Ihr Kiefer schmerzte, ihre Lippe tat weh, und in ihrem Kopf pochte es. Sie bewegte sich ein wenig und unterdrückte ein Stöhnen, dann blinzelte sie in das matte Licht und versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.
    Sie war entführt worden.
    Loomis hatte herausgefunden, dass sie Tsaya war. Er hatte einen seiner Handlanger geschickt, um sie zu holen, und jetzt war sie hier, wo immer das sein mochte.
    Sie zwang sich dazu, sich aufzurichten, schloss die Augen gegen den Schmerz in ihrem Kopf und lehnte sich an die Wand, um sich umzusehen. Sie war allein in einem Raum, vermutlich ein Keller. Sie versuchte sich zu sammeln, stand vorsichtig auf, holte tief Luft, um das Zittern zu vertreiben, dann tastete sie sich an der Wand entlang, um den kahlen Raum zu erforschen und nach einem möglichen Fluchtweg zu suchen.
    Direkt unter der Decke waren kleine Fenster, die ein wenig Tageslicht hereinließen. Sie fand eine leere Kiste, zog sie zu einem der Fenster, stellte aber fest, dass es von außen zugenagelt war. Sie spähte durch das schmutzige Glas und versuchte herauszufinden, wo sie war, aber sie erkannte nichts Vertrautes an den Gebäuden, obwohl es aussah, als befände sie sich noch immer in London, vielleicht in einem Viertel mit Fabriken.
    Die Fenster waren zu klein, um als Fluchtweg zu dienen, und die Gegend schien verlassen zu sein. Vielleicht würden am Morgen Menschen unterwegs sein, sie könnte das Glas zerbrechen und um Hilfe rufen. Mit einem resignierten Seufzen kletterte sie von der Kiste und setzte ihre Erkundung fort.
    Auf der linken Seite stand ein Wandschirm. Sie ging dorthin, um den Schirm herum, und entdeckte einen Nachttopf und einen Tisch mit einer Schüssel und einem Krug Wasser. Ihr Wärter hatte für die notwendigsten Dinge gesorgt. Sie fragte sich, was Loomis wohl vorhatte, und erschauerte.
    Die Zeit verging langsam. Nur wenig Licht verblieb, um den Kellerraum zu erleuchten. Zum Glück stand dort, wo die leere Kiste gewesen war, eine Laterne, daneben lagen Streichhölzer. Sie strich eines an und entzündete den Docht. Das flackernde gelbe Licht vertrieb die Angst, die in ihr brannte.
    Eine Stunde verging, und dann noch eine. Sie vermutete, dass es ungefähr zehn Uhr war, vielleicht sogar elf, als sie draußen Geräusche hörte.
    Erschrocken fuhr sie zusammen, als die Holztür aufging und zwei Männer erschienen, einer mit langen Koteletten, der andere mit schmutzigem, langem schwarzen Haar.
    „Du bekommst Gesellschaft, Mädchen.“ Der Schwarzhaarige stieß einen gefesselten Mann in den Keller, so heftig, dass er vornüber auf den Boden stürzte. „Und gleich einen Duke.“
    Im fahlen Licht der Laterne erhaschte sie einen Blick auf dichtes blondes Haar. „Royal! Du lieber Himmel!“
    „Ihr könnt nicht weglaufen. Ihr könnt’s versuchen, aber das wird nichts nützen. Ihr könnt auch schreien – aber das wird niemand hören.“
    Das hatte sie auch schon festgestellt.
    „Ihr könnt es euch auch einfach bequem machen, bis der Boss morgen früh kommt.“ Er lachte, schloss die Tür, verriegelte sie, und die Geräusche hallten durch den Raum, als Lily neben Royal niederkniete.
    Er stöhnte, und sie sah, dass er einige Schläge abbekommen hatte. Sein Gesicht war zerschrammt, er hatte blaue Flecken, und sein linkes Auge schwoll zu. Offensichtlich hatte er versucht zu entkommen.
    Royal rollte sich auf den Rücken, was mit den gefesselten Händen nicht ganz einfach war. Erstaunt erkannte er Lily. Er zerrte an den Fesseln, bebend vor Wut. „Ich werde ihn umbringen, das schwöre ich.“
    Sie strich ihm das Haar aus der Stirn und versuchte, ihn zu beruhigen. „Mir geht es gut. Lieg still, während ich deine Fesseln löse.“ Er beruhigte sich ein wenig, atmete aber immer noch zu schnell, was ihr zeigte, wie wütend er war.
    Lily nestelte an den Fesseln, und endlich gelang es ihr, die Stricke so weit zu lösen, dass er die Hände herausziehen konnte. Er richtete sich auf die Knie auf und sah sie an, als könne er nicht glauben, dass sie tatsächlich da war.
    Behutsam umfasste er ihr Kinn und betrachtete ihr geschundenes Gesicht. „Wer hat dich geschlagen? Ich schwöre, ich

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