Engel mit Biss
guckten ziemlich blöd, sie verstanden gar nichts. Luc schnaufte hinter mir, er hatte Angst um mich. Als er mir die Hand auf die Schulter legte, sagte ich nur: “Ist schon gut, ich komme klar, mach dir keine Sorgen und halt dich im Hintergrund.” Sein Herz raste, aber er vertraute mir und war gespannt was jetzt wohl passieren würde.
“Ich glaub ich spinne, der Feigling soll hinter dir vorkommen, von dir wollen wir überhaupt nichts.”
“Ach ja, hat euch jemand beauftragt auf Luc loszugehen? Wer war das?” Ich wusste natürlich dass es Ted war, aber ich wollte das Luc es von denen hört.
“Das geht dich nichts an, verschwinde.” Der eine kam mit erhobenem Schläger auf mich zu. Ich stieß Luc etwas zur Seite, packte den Typen und drehte seinen Arm um hundertachtzig Grad auf den Rücken, der Baseballschläger fiel zu Boden, es knackte unschön. Der andere kam wütend auf mich zu. Ich machte einen Satz über ihn hinweg und flog mit beiden Füßen in seinen Rücken, der auch verdächtig knackte, er brach sofort zusammen. Ich beugte mich über den mit dem verdrehten Arm, meine Augen funkelten Pechschwarz, ich bleckte meine Zähne und fauchte ihn aus tiefer Kehle an. Er bekam vor Panik kaum Luft.
“Ich frage das nur einmal”, sagte ich drohend “wer hat euch beauftragt?”
“Ted Watson”, keuchte er. Ich sah Luc an und nickte. Dann drehte ich einmal kurz seinen Kopf, sein Genick brach. Der andere war schon tot; sein Rückgrat war gebrochen. Ich legte beide übereinander und streute etwas Pulver über sie und… puff … weg waren sie. Luc stand wie versteinert auf dem Gehweg, es hatte ihn doch mehr mitgenommen als ich dachte. Ich ging auf ihn zu, aber er wich vor mir zurück, er hatte wirklich Angst vor mir.
“War es so schlimm“ fragte ich behutsam.
“Noch viel schlimmer, nie hätte ich gedacht, dass du zu so was fähig bist”; immer noch Entsetzen in seinem Gesicht. Ich war von seinen selbstgebauten Podest heruntergestürzt, ich war kein Engel, sondern ein böser Vampir.
“Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest, aber ich habe dir nie verheimlicht, dass ich ein Vampir bin und wir tun so etwas nun einmal. Eigentlich hätte ich jetzt noch eine gute Mahlzeit gehabt, aber darauf habe ich aus Rücksicht auf dich verzichtet”; es ärgerte mich ein wenig wie er reagierte. Ich rette ihm den Arsch und er mokiert sich über die Vorgehensweise.
“Du hättest sie ja nicht gleich töten müssen, ich meine, wir hätten sie ja auch der Polizei übergeben können.”
“Das sie die beiden nach zwei Stunden wieder laufen lassen und sie auf den nächsten losgehen. Nein, so läuft das bei uns nicht, wir haben mit solchen Typen kein Mitleid, bei uns gelten da andere Gesetze.” Jetzt war ich doch etwas sauer auf Luc, dass er so wenig Verständnis hatte.
“Komm las uns reingehen, ich brauche erst mal einen Drink” sagte er und ging voran.
“Du traust dich wirklich alleine, mit einem gefährlichen Vampir, in deine Wohnung” fragte ich sarkastisch und folgte ihm.
“Es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe”, sagte er nach einer Weile “aber es ist wirklich ein Schock, so etwas mit ansehen zu müssen. Aber ich danke dir, du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Wieso schickt Ted mir solche Schläger auf den Hals, was habe ich ihm getan?”
“Ich denke, er will dich einfach aus dem Weg haben, weil er denkt er bekommt dann deine Rolle. Er ist nicht ganz richtig im Kopf, aber ich werde mich darum kümmern, so kommt er mir nicht davon.”
“Was willst du machen, ihn töten? Das finde ich eigentlich trotz allem nicht richtig” wandte er vorsichtig ein, um mich nicht zu verärgern.
“Verdient hätte er es, aber nein, dir zuliebe werde ich nur dafür sorgen, dass er an der richtigen Stelle untergebracht wird, das müsste reichen. Seine Strafe bekommt er dann eben später, ich habe ja Zeit.”
“Was soll das denn schon wieder heißen? Also wirst du ihn doch töten, später?”
“Nein, aber irgendwann stirbt er ja von selber, in vierzig oder fünfzig Jahren und dann kommt unsere Stunde. Aber das werde ich dir jetzt nicht erzählen.” Damit musste er sich zufrieden geben. Er bohrte auch nicht weiter nach.
“Du hast übrigens recht gehabt”, sagte er “gegen einen wirklichen Vampirangriff, ist unsere Szene ein Witz, eine Lachnummer. Gott sei Dank haben aber nicht so viele Leute eine Vergleichsmöglichkeit. Aber es war wirklich faszinierend, wie schnell und stark du bist,
Weitere Kostenlose Bücher