Engel mit Biss
gerne bei Nora vertreten, wenn du unpässlich gewesen wärst.“
Ich hörte wie Yago ein ärgerliches Fauchen ausstieß, „lass deine blöden Witze und hol das Ding da raus.“
Alexander tastete die Stelle wieder ab, in dem Moment kamen Erica und Paul wieder ins Zimmer, schlechtes Timing, dachte ich.
Sie blieben beide wie vom Blitz gestochen stehen, als sie sich der Situation bewusst wurden. Ihre Gedanken waren zu köstlich.
Paul dachte, dass es einfach unfair war, dass jemand überhaupt so einen Körperbau hatte, er überlegte ob er das mit viel Training wohl auch hinbekommen würde. Erica konnte ihren Blick gar nicht von Yagos Körper abwenden, sie war einfach nur entzückt über so viel geballte Männlichkeit. Paul bemerkte natürlich ihre Blicke und zog sie sofort aus dem Zimmer.
„Entschuldigung, wir wollten nicht stören“, stotterte er verlegen und schon waren sie weg.
Jetzt mussten wir alle drei grinsen, wir konnten ja alle ihre Gedanken lesen.
„Oh, jetzt hast du den armen Paul aber in arge Bedrängnis gebracht“, schmunzelte Alexander, während er Yago mit dem Messer im Oberschenkel rumbohrte.
„Der muss jetzt mindestens dreimal die Woche ins Fitnessstudio.“
Yago verzog das Gesicht und stöhnte, ich glaube er fand das im Moment gar nicht lustig.
„Verdammt Alexander, kannst du dich bitte auf das konzentrieren was du tust und beeil dich gefälligst“, blaffte Yago ihn an.
Da hielt Alexander auch schon triumphierend die letzte Kugel hoch.
„Da haben wir ja den kleinen Schelm und das nächste Mal solltet ihr vielleicht besser reagieren, bevor die ihre Waffen ziehen.“
Das konnte er sich natürlich nicht verkneifen, was ihm einen bösen Blick von Yago einbrachte, der gerade wieder in seine Jeans schlüpfte.
„Ich glaube jetzt brauche ich erst mal einen Drink“, Yago sah mich an „haben wir noch was im Kühlschrank?“
„Ja warte, ich hol uns was“, schnell lief ich in den Keller, wo unser spezieller Kühlschrank stand, der mit den Blutkonserven.
Als ich gerade wieder ins Wohnzimmer gehen wollte, kamen Paul und Erica aus der Küche.
„Können wir jetzt wieder reinkommen? Seid ihr fertig“ kam die zaghafte Frage.
„Oh klar, natürlich, tut mir leid dass ihr das mit ansehen musstet, aber Yago hat etwas mehr abbekommen als ich.“
„Nein, macht doch gar nichts“, warf Erica schnell ein „wir waren nur so überrascht als Yago auf einmal so ohne alles, ich meine so ganz ohne“, sie wurde puterrot.
Ich musste lächeln, „er hat eine Kugel in den Oberschenkel bekommen und anders kam Alexander nicht dran. Und da wir keine Unterwäsche tragen; na ja, so ist das eben.“
„Macht ja auch nichts“, sagte Paul „ist ja nicht so, dass wir noch nie einen nackten Mann gesehen haben.“
„Ja, aber noch nie so einen schönen“, schwärmte Erica unbewusst; was ihr einen entsetzten Blick von Paul einbrachte, da wurde sie wieder knallrot.
„Denkt immer daran, dass er kein normaler Mann ist. Unter den Sterblichen werdet ihr so jemanden niemals finden, es gibt keinen perfekten Menschen, und an Yago sollte sich kein Mann messen“, eindringlich sah ich Paul an. Der wusste gleich, dass ich damit ihn meinte und lächelte schief.
Als sich die beiden verabschiedet hatten, ging ich mit meinen Drinks ins Wohnzimmer zurück.
„Wir dachten schon du hättest dich verlaufen oder alles alleine ausgesüffelt“, neckte mich Alexander.
„Nein, ich hatte noch eine kleine Unterhaltung mit Paul und Erica.“
„Ach ja, um was ging es denn“ wollte Yago wissen.
„Um schöne Männer im Einzelnen und um perfektes Aussehen im Allgemeinen“, lachte ich.
Alexander stimmte mit ein, Yago guckte uns irritiert an.
„Ja und was hat das mit uns zu tun?“
Jetzt konnten Alexander und ich uns vor Lachen nicht mehr halten.
„Ach, jetzt versteh ich, dein Bruder ist neidisch auf mein gutes Aussehen, das kann ich verstehen“, gab Yago an.
„Ja und ich habe ihm gesagt, dass er dich nicht mit menschlichen Maßstäben vergleichen kann, mit keinem von euch.“
Ich sah, wie sich die Enttäuschung auf seinem Gesicht breit machte. Bevor er aber noch etwas dazu beitragen konnte kam Luc herein.
„Guten Morgen, habe ich irgendetwas verpasst?“
„Ja, eine ganze Menge, aber das erzähl ich dir später, möchtest du einen Kaffee?“
Wir gingen in die Küche, als ich ihm eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte, hielt ich ihm den Brötchenkorb hin.
„Nein danke, aber morgens esse ich nichts, nur einen
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