Engel mit Biss
ich hatte zu wenig Schlaf, auf der Arbeit werde ich wohl heute viel Kaffee brauchen.“
„Wann hast du Mittagspause? Dann können wir uns treffen.“
„Von dreizehn bis fünfzehn Uhr, wir gehen dann immer in das Café am Marktplatz, wenn es dir nichts ausmacht?“ Fragend sah ich ihn an, vielleicht mochte er nicht so gerne da hinkommen.
„Nein kein Problem, dann lerne ich mal deine Freunde kennen.“
Er fuhr mich zur Arbeit, „dann bis heute Mittag“, schnell gab er mir einen Kuss und weg war er.
Als ich in den Aufenthaltsraum kam, waren alle schon da und warteten auf mich. Das war ja klar, sie platzten fast vor Neugierde.
„Und wie war das Wochenende, mit diesen wirklich faszinierenden Mann?“ Fragte Denise und seufzte schwer. Auch die anderen schauten mich erwartungsvoll an.
„Oh es war einfach traumhaft, unbeschreiblich, nie hätte ich gedacht dass es so einen Mann überhaupt gibt. Er ist ja so zuvorkommend und aufmerksam, er liest einen jeden Wunsch von den Augen ab.“ Und das war nun nicht einmal gelogen.
„Wir werden für immer zusammen bleiben, er ist der Mann meines Lebens“, schwärmte ich weiter. Dafür erntete ich mitleidige Blicke, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf.
„Also Nora, liebes“ sagte Lea mitfühlend „Du kennst ihn ja gerade mal drei Tage, las es langsam angehen, steigere dich da nicht so rein, das ist ja fast schon besessen.“
Ja besessen, war das richtige Wort und wenn schon, dann war ich eben von ihm besessen.
„Weißt du“, meinte Kim, „lern ihn doch erst mal richtig kennen, die ersten Wochen sieht man sowieso alles durch eine Rosarote Brille.“
Ha, wenn die wüssten was ich weiß, von wegen Rosarote Brille, das übersteigt deren Vorstellungskraft bei weitem, dachte ich so bei mir. Und überhaupt wollte ich nicht weiter darüber reden.
Heute Mittag würden sie ja sehen was Sache ist und ich war überzeugt er würde alle für sich einnehmen. Wir gingen an die Arbeit. Der Vormittag verging wie im Flug und ehe ich mich versah war es ein Uhr.
„Gehen wir ins Café?“ Denise sah mich fragend an.
„Ja klar, was sonst“, ich tat erstaunt.
„Na ja, ich dachte du würdest dich vielleicht mit ihm treffen.“
„Vielleicht kommt er auch noch vorbei“ sagte ich beiläufig.
Lea konnte nicht mit, sie wollte sich mit ihrer Tochter treffen. Also ging ich mit Denise und Kim. Steve und John waren auch schon da, wir setzten uns zu ihnen.
„Und?“ Kam es natürlich gleich von John. „Wie war dein Date?“ Typisch Mann, kurz und schmerzlos.
„Ja Super“, sagte ich auch kurz angebunden.
„Na das freut uns doch“ gab Steve seinen Senf dazu. Dann ging die Tür auf und Yago kam rein. Stille im Lokal und ungläubige Blicke als er zu mir kam und mich küsste.
„Hallo Nora“ hauchte er verführerisch und setzte sich neben mich. Er schaute einmal in die Runde.
„Darf ich mich vorstellen, ich bin Yago Vinard, Noras Freund“, er nickte allen zu.
„Wir kennen uns ja schon, sie sind Noras Kolleginnen, richtig“? sprach er Kim und Denise an. Die beiden nickten sprachlos.
John fand als erster die Sprache wieder. „Ich bin John Brenton, ein langjähriger Freund von Nora.“ Er gab Yago die Hand und zuckte bei der Berührung leicht zusammen.
„Und ich bin Steve Miller, ich kenne Nora auch schon lange.“ Steve gab ihm auch die Hand, ließ sich aber nichts anmerken.
Maggi kam zu unseren Tisch.
„Nora Schatz, willst du mir deinen Freund nicht vorstellen?“ Breit lächelte sie Yago an.
„Oh natürlich, Yago das ist Maggi, ihr gehört der Laden hier. Maggi das ist Yago.“
Yago setzte für Maggi sein Verführer Lächeln auf. „ Freut mich sehr Sie kennen zu lernen Maggi“, er stand auf und hauchte ein Kuss auf Ihre Wange, Maggi schmolz nur so dahin.
Sie war ja nun auch nicht mehr so jung, wurde aber rot wie ein Teenager. Ich wusste ja wie Yagos Wirkung auf Menschen war wenn er ihnen zu nahe kam.
Er setzte sich wieder und Maggi nahm verwirrt die Bestellung auf. Yago nahm nur ein Wasser. Er musterte John und fragte, „und John, Arbeiten sie auch hier in der Nähe?“
Garantiert wusste er schon einiges über ihn, wollte aber einfach nur höflich sein.
„Ja, Steve und ich arbeiten gegenüber bei der Bank und wir treffen uns hier schon seit Jahren, in der Mittagspause“, sagte er mit einem komischen Unterton, der mir nicht gefiel.
Irgendwie klang er so besitzergreifend, ich wunderte mich, so kannte ich ihn gar nicht. Yago sah mich auch
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