Engelsasche
in seinem Bett.
20. KAPITEL
Jemand klopfte an die Tür, und Trace stand auf, um zu öffnen. Rowdy kam hinter ihm her in die Diele getrottet, als Trace durch den Spion blickte. Mark Sayers stand unter der breit überhängenden Terrassenüberdachung.
„Ich wollte dich gerade anrufen“, sagte Trace. „Komm rein.“ Er trat beiseite, und Sayers ging durch die Diele ins Wohnzimmer. Sein hellbraunes Haar war leicht zerzaust, der billige Anzug bereits zerknittert.
„Hör zu, ich habe gehört, was gestern Nacht passiert ist. Inoffiziell ist von Brandstiftung die Rede. Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen. Sieht aus, als hätte O’Connell ernstere Probleme, als ich dachte.“
„Entschuldigung angenommen. Aber ich brauche trotzdem deine Hilfe.“
„Hey, ich bin Cop. Mein Job ist es, Leute zu beschützen. Ich will nicht, dass jemand verletzt wird. Sag mir, was du willst.“
„Möchtest du einen Kaffee?“
„Gerne.“
Trace führte den Detective in die Küche, nahm einen Becher und füllte ihn mit dem dampfenden dunklen Gebräu.
Sayers nahm die Tasse entgegen. „Danke. Also, was ist deine Meinung zu dem Feuer?“
„Na ja, das ist das Ding.“ Trace lud ihn an den Küchentisch ein, und die beiden Männer setzten sich. Rowdy kehrte wieder zu seinem vorherigen Platz neben Traces Füßen zurück. „Dieser Typ hat sie nicht mehr alle, das ist schon mal klar. Aber ich kann ihn trotzdem immer noch nicht so richtig einordnen. Maggie war gestern Nacht nicht mal zu Hause. Ihre jüngere Schwester war mit dem Kind allein da.“
„Himmel noch mal.“
„Dieser Irre konnte das Alarmsystem überwinden und ins Haus einbrechen. Er wusste also sehr genau, dass Maggie nicht da ist. Er zündete ihr Atelier trotzdem an. Das erscheint mir unlogisch.“
„Er will sie vielleicht für irgendwas bestrafen, was sie seiner Meinung nach getan hat.“
„Sie hat ihm bei seinem letzten Anruf erklärt, er soll sie in Ruhe lassen, und den Hörer aufgeknallt“, sagte Trace. „Vielleicht war er wütend genug, um ihre Schwester zu töten und sie damit zu bestrafen, aber das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.“
„Man kann nie wissen. Aber es wäre in der Tat eine ziemliche Überreaktion.“
„Von den Nachrichten her zu schließen, die er bisher hinterlassen hat, ist er auf irgendeine verdrehte Art in sie verknallt. Ihre Schwester und deren kleines Kind umzubringen würde ihn bei ihr sicher nicht beliebter machen.“
Sayers runzelte die Stirn. Er sah Trace über den Rand seiner Kaffeetasse an. „Du denkst doch nicht, das wäre einfach nur ein zufälliges Zusammentreffen von Ereignissen? Ein verrückter Feuerteufel zündet ihr Haus an, und die Polizei und alle anderen denken, es war der Stalker?“
Trace zuckte die Schultern. Er hatte es noch nicht richtig zu Ende gedacht, aber unterbewusst war der Gedanke durch seinen Kopf gegangen.
„Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Mark.
„Ich glaube eigentlich auch nicht an Zufälle. Wir werden mehr wissen, wenn die Brandermittler mit ihrer Arbeit fertig sind. Tony Ramirez ist ein fähiger Mann. Er wird die losen Enden zusammenführen.“
„Du hast ein Sicherheitssystem in ihrem Haus installiert, wie ich mich erinnere.“
Trace nickte. „Und Überwachungskameras am vorderen und hinteren Teil des Hauses. Er hat das Alarmsystem ohne Weiteres überwunden. Die Kameras konnte ich noch nicht auswerten, aber es ist anzunehmen, dass er die auch ausgeschaltet hat.“
„Du meinst, der Stalker kann so was? Du sagtest, er hätte ihren Wagen verwanzt und Videokameras in ihrer Wohnung installiert.“
„Wie gesagt, wenn ich mit Ramirez gesprochen habe, weiß ich mehr.“
Sayers stand auf. „Wir sollten uns danach noch mal treffen. Ich habe mit dem Fall eigentlich nichts zu tun – also mische ich mich nicht ein. Verstanden?“
„Verstanden. Danke, dass du hergekommen bist, Mark.“
In diesem Moment wurde die Gästezimmertür geöffnet, und Maggie kam heraus. Sie trug den Bademantel, den Trace ihr geliehen hatte, das rote Haar fiel ihr auf reizvolle Weise wirr auf die Schultern. Trace spürte sofort wieder dieses Flattern im Magen.
„Ich hoffe, ich störe nicht“, murmelte sie. „Ich wusste nicht, dass du Besuch hast.“
„Maggie, das ist Detective Mark Sayers. Er wollte gerade gehen.“
„Das mit dem Feuer tut mir leid“, sagte Mark. „Wir werden diesen Typen schnappen. Er ist nicht nur eine Bedrohung für Sie und Ihre Familie, sondern für die ganze
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