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Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Titel: Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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sie fühlte sich tatsächlich wacher und nicht mehr
so wackelig. Und auch ihre Gedanken schienen nun
endlich wieder etwas freier vom Nebel zu werden.
Enya öffnete Schubladen und Türen in der Küche, bis sie
auf ein kleines silberfarbenes Töpfchen stieß. Hatte
William ihr daraus nicht immer den Tee gemacht? Sie
war sich erst nicht ganz sicher, da sie aber sonst nichts
weiter fand, musste es das sein. Sie öffnete die Dose
und zum Vorschein kamen klein gehackte Blätter. Der
Geruch wiederum war nicht ganz so schön.
    Enya überkam es für einen Moment eiskalt.
Was, wenn dieser Tee auch eine Art Droge ist?
Anders konnte sie es sich nicht erklären. Er gab ihr
immer nur diesen Tee und dann schlief sie wieder ein,
konnte sich selber kaum bewegen und schien fast in
ihrem Körper gefangen zu sein.
Als Enya plötzlich hörte, wie der Schlüssel in die Haustür
gesteckt und umgedreht wurde, packte sie die Dose
schnell wieder in den Schrank und lief schnell zurück
zum Bett.
Allerdings hatte sie sich überschätzt, bei so guter
Gesundheit war sie dann doch noch nicht und kurz vor
ihrem Bett stürzte sie zu Boden.
    Als William den Raum betrat, lag Enya bäuchlings auf
dem Boden vor ihrem Bett und rührte sich nicht.
Er knallte die Tür ins Schloss und lief zu ihr.
„Enya, hörst du mich? Ist alles in Ordnung?“
Er hob sie wieder auf und legte sie aufs Bett.
„Oh, ich bin wohl umgekippt. Ich hatte nur so einen
Durst.“
Enya wollte ihm gegenüber erstmal so tun, als wenn sie
noch immer nicht ganz bei sich ist.
„Ich musste kurz weg. Ich mache dir sofort einen Tee.“
„Lieber Wasser, bitte“, sagte Enya in leisem Ton und
legte sich wieder hin.
William ging in die Küche und sah das benutzte Glas in
der Spüle stehen. Er war sich sehr sicher, dass es
bereits trocken war, als er gehen musste und als er
daran roch nahm er den Geruch von Wasser, sowie von
Enya, wahr.
    Enya bekam erneut Tee von William und dieser blieb an
ihrem Bett sitzen, biss sie anfing zu trinken. Sie trank
nur ein paar kleine Schlucke, dann drehte sie sich auf
die rechte Seite und schlief ein. Doch sie tat nur so und
war sich nicht sicher, ob William ihr auf die Schliche
gekommen war. Und warum tat er das? Warum wollte
er nicht, dass es ihr wieder besser ging?
    William stellte ihr den Tee neben das Bett, ging zurück
zur Spüle und schaute das Glas an.
Er hatte die Dosis in ihrem Tee erhöht und selbst mit
den paar Schlucken musste sie jetzt wieder schlafen. Er
konnte es jetzt noch nicht zulassen, dass sie wieder zu
alten Kräften kommen würde.
    Währenddessen ging Jadon unruhig in der Küche auf
und ab. Immer wieder schaute er auf die Uhr und das
Telefon, dann auf diesen fast kleinen Punkt an seinem
Oberarm.
Diese Wunde veränderte sich einfach nicht, sie tat aber
auch nicht mehr weh. ‚Merkwürdig’, raunte er vor sich
her und ging zum Fenster hinüber.
    Während Jadon nach draußen blickte, erspähte er ein
Reh zwischen den Bäumen und wieder überkam ihn
dieser Hunger. Er schien mittlerweile stärker geworden
zu sein, schnell wandte er seinen Blick von dem Reh ab.
Er hastete nach oben, setzte sich in das Musikzimmer
und fing erst ruhig, dann stärker die Saiten seiner
Gitarre zum singen zu bringen.
Doch er hielt es nicht lange genug aus, legte die Gitarre
vorsichtig zur Seite, ehe er plötzlich nach unten rannte,
hinaus in den Wald sprintete und schon nach wenigen
Sekunden lechzte er bereits an dem Hals eines Rehs
nach dessen Blut.
    William machte sich unterdessen auf den Weg in die
näher gelegene kleine Ortschaft Luxas. Auch er brauchte
Blut und Enya schien für die nächsten Stunden fest zu
schlafen. Doch er irrte sich. Enya war zwar leicht müde
geworden, doch hellwach gewesen, als William endlich
aus dem Haus ging.
Sie erkannte nun ihre Chance, kletterte wieder aus dem
Bett und ging noch immer etwas benommen zur Tür.
Wieder verschlossen. „Verdammt“, raunte sie und
suchte nach einem Schlüssel, fand aber keinen.
Stattdessen erblickte sie ein Handy auf dem kleinen
Holztisch und steckte es sich hastig ein. Ihre Finger
zitterten und ihre Beine gehorchten ihr nur mühsam.
Schließlich öffnete sie ein Fenster und kletterte
mühsam hinaus.
Draußen angelangt erstreckte sich in jede Richtung in
der sie blickte nichts weiter außer Felder und ab und an
ein paar Bäumchen oder Sträucher.
Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, wo William
hingegangen sein könnte und wohin sie nun gehen
sollte. Ihre Engelsflügel oder irgendeine andere
nützliche

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