Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)
nicht
fliegen.“
Jadon lächelte und in diesem kurzen Moment stand für
Enya die Welt still. Dieses charmante verführerische
Lächeln dieses, für sie, unglaublich attraktiven Mannes,
bei dem sie sich geborgen und wohl fühlte und dem ihr
Herz gehörte.
„Wozu hast du schließlich einen starken Freund, der in
der Lage ist zu fliegen?“
Er stellte sich dicht vor Enya, gab ihr einen kurzen Kuss
auf die Stirn und schlang seine Arme um ihre Taille.
„Halt dich einfach an mir fest.“
Enya schlang ihre Arme um seinen Hals und schon
erhoben sie sich in die Lüfte. Was ein herrliches Gefühl,
dachte Enya und genoss die Aussicht und die starken
Arme, die sie fest hielten.
Auf halber Strecke kamen ihnen Cyril und Annabelle
entgegen und konnten kaum fassen, dass sie Enya in
Jadons Armen sahen.
„Geht es dir gut?“, wollten beide wie aus einem Munde
wissen.
„Jetzt ja“, lächelte sie zurück und gemeinsam flogen sie
zurück nach Vanicy zum Haus der Cartwrights!
„Du meine Güte, Liebes, komm setz dich. Wie geht es
Dir?“ Francis wirkte völlig aufgewühlt, huschte um Enya
herum, während diese sich im Wohnzimmer erschöpft
auf einen Sessel fallen lies.
„Schön Euch wieder zu sehen“, gab Enya fast leise von
sich und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
„Wie ist es dir gegangen? Hat er dir weh getan?“ Arthur
hatte wie so oft in letzter Zeit keinen Sinn für Geduld ,
erst als ihn seine Frau mit einem kurzen, aber strengen
Seitenblick anschaute, brummelte er schnell ein leises
‚Entschuldige’ vor sich her.
„Schon gut“, lächelte Enya, der dies nicht entgangen
war.
„Soweit geht es mir ja gut und weh getan hat er mir so
auch nicht.“
„Er hat dir aber auch nicht geholfen, sondern dich
entführt. Wer weiß, was er noch mit dir vorgehabt
hatte.“
Jadon war wütend und hatte Schwierigkeiten, sich selbst
unter Kontrolle zu halten. Früher hatte er dies
meisterlich beherrscht, doch er wusste, dass die letzten
Blutrausche vor allem der Grund dafür waren und dies
ebenfalls ein Warnzeichen an ihn, aufzupassen. Doch er
überhörte es , wie so oft in letzter Zeit, und gab der
Liebe zu Enya, die William aus seiner Sicht zerstören
wollte, die Schuld.
„Ich hätte gerne Wasser zu trinken, bitte.“
Kurz darauf kam Francis mit einem großen Glas Wasser
wieder zurück und reichte es Enya.
Enya trank das ganze Glas in einem Zug leer und bat
um ein Weiteres.
In den nächsten Minuten brachte ihr Francis immer
wieder frisches Wasser, welches Enya, als wäre sie
gerade am verdursten, leer trank.
Wieder erfüllte eine Kraft ihren Körper und endlich fing
sie an, sich besser zu fühlen.
Auf die Frage, was genau William und auch Kenneth mit
ihr gemacht hatte, erzählte sie nun so genau wie
möglich, was alles passiert war.
Sie berichtete von den Misshandlungen durch Kenneth
Bowler und wie sie ihm entkommen konnte. Wie William
aufgetaucht war und ihr das Leben vor den Mantikoren
gerettet hatte. Auf ihre Frage, was eigentlich mit diesen
Viechern, wie sie sie bezeichnete, geschehen sei, nahm
sie wohlwollend den Tot der beiden Monster durch Cyril
und Jadon zur Kenntnis, und fuhr dann weiter fort.
„Er hat mich in diese Hütte gebracht, ich war ja noch
völlig unfähig mich richtig zu bewegen. Doch es wurde
nicht besser. Aber er hat mir die Schmerzen genommen
und auch meine Wunden geheilt. Alles eben, bis auf …“,
Enya verstummte und schaute kurz hoch, „also bis auf
meine Kraft. Die hat er mir bewusst die ganze Zeit
genommen. Durch eine Art Tee. Es hat leider gedauert,
bis ich es bemerkt habe, ich weiß nicht, warum er dies
getan hat. Ich will es momentan aber auch gar nicht
wissen. Ich will ihn nicht wieder sehen.“
Annabelle, die ihr die ganze Zeit mit Tränen in den
Augen zugehört hatte, kam nun zu ihr hinüber, setzte
sich auf die Kante des Sessels und umarmte Enya mit
ihrem linken Arm.
„William sollte sich hier besser nicht mehr blicken lassen
und um Kenneth werden wir uns auch noch kümmern.
Glaub mir, die kommen nicht ungestraft davon.“
„Ganz genau, die machen wir fertig“, ergänzte Cyril und
Enya konnte zum zweiten Mal an diesem Tag etwas
lächeln.
Es tat gut, wieder hier zu sein, sich beschützt zu fühlen
und, was ihr ganz besonders wichtig war, endlich wieder
Kraft in ihrem Körper zu fühlen.
„Ich würde gerne duschen.“
„Sicher. Komm, ich bring dich nach oben.“
Jadon nahm ihre Hand und ging mit ihr die Treppe
hinauf. Er legte die Handtücher neben die Tür, während
sie sich
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