Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)
selber nach
Hause und kommen morgen wieder.“
Enya hatte keine Lust sich mit der nett aussehenden
jungen Frau anzulegen, zumal sie sich um das Wohl von
Patrick kümmerte.
Als sie wieder zu den anderen stieß, waren auch
Annabelle und Cyril wieder da.
„Trinken?“ Annabelle hielt ihr einen Becher mit Wasser
hin.
„Danke.“ Mit einem Zug hatte sie ihn leer getrunken,
quetschte den leeren Becher in ihren Händen, woraufhin
dieser kaputt ging, ehe sie ihn in den Mülleimer hinter
sich warf.
„Wie geht es ihm?“ Jadon stand nun fast neben ihr und
schaute ihr ruhig in die Augen.
„Ganz gut, denke ich. Er war kurz wach, ist aber wieder
eingeschlafen. Die Schwester sagte, ich solle erst
morgen wieder kommen. Habt ihr was wegen Stew
gehört?“
Alle schüttelten den Kopf und Enya setzte sich erschöpft
hin.
„Vermutlich wird es noch eine Weile dauern. Wir sollten
morgen wieder kommen, dann wissen wir mehr und …“,
weiter kam Francis nicht.
„Ich werde jetzt ganz bestimmt nicht hier einfach
weggehen. Ich bleibe!“, sagte Enya in scharfen Ton.
Jadon legte beruhigend seine Hand auf ihre Schultern.
„Wie wär’s, wenn ihr Beide hier bleibt und wir suchen
eine Unterkunft hier in der Nähe.“ Mit einem kurzen
Blick zu Jadon nahm Arthur seine Frau an der Hand und
ging mit ihr und den anderen Beiden hinaus.
„Es tut mir leid, ich will hier sicherlich keinen blöd
anmachen. Es ist nur … ich mache mir solche Sorgen.“
Enya, die sich mit Jadon auf eine kleine Bank gesetzt
hatte, lehnte ihren Kopf an ihren Freund, welcher sie
liebevoll umarmte und ihr eine Strähne aus dem Gesicht
schob.
„Ich weiß und sie wissen es auch. Wir werden jetzt hier
warten und sicherlich wird alles gut werden.“
Obwohl ihm diese Worte relativ leicht über seine Lippen
kamen, glaubte er nicht eine Sekunde lang daran.
Nichts würde je wieder gut werden, da war er sich
sicher.
Er hatte Enya erst seit so kurzer Zeit zurück. Sie war
völlig am Ende, auch wenn sie es sich nicht eingestehen
wollte. Sie versuchte Stark zu bleiben, was ihm gefiel,
ihm aber auch Unbehagen einfuhr.
Und William? Wo auch immer dieser verfluchte Bastard
war, er würde ihn finden und dann würde er dafür
büßen müssen, was er Enya angetan hatte.
Bei diesem Gedanken ballte er kurzzeitig seine Hand zu
einer Faust, bis sie fast schmerzte.
Und wie er sich an ihm rächen würde. Auf jeden Fall
sollte William Strightler solange es geht dafür leiden
müssen.
Jadon schaute auf Enyas Gesicht. Sie war eingeschlafen
und ihr Atem ging ruhig von ihr aus. Es tat gut sie so zu
sehen und der aufkeimende Hass in ihm wurde langsam
weniger.
Er hatte Stewart und Patrick noch genau vor Augen. Er
hatte kaum mehr einen Herzschlag bei Beiden gespürt,
besonders nicht bei Stewart.
Es stand schlecht um Beide, aber was, wenn es Stew
tatsächlich nicht mehr schaffen sollte? Würde es Enya
verkraften können, erneut einen geliebten Menschen zu
verlieren?
Und die Engel? Jadon dachte an die Cutcher. Sie hatten
sich nicht wirklich blicken lassen, sich um nichts
gekümmert, obwohl sie es gekonnt hätten.
Diese Erkenntnis machte ihn wieder etwas wütend.
Ob Engel oder nicht: Enya Jonsens gehörte auf eine
gewisse Art zu ihnen und sie schienen sich darum
überhaupt nicht zu kümmern. Warum sonst hatten sie
nicht vorher geholfen?
Wieder ballte Jadon seine Hände zu Fäusten.
Als er die Wut, die in seinen Fäusten schlummerte,
erkannte, wich diese sofort der Angst!
Was um alles in der Welt war los mit ihm?
Er spürte einen nagenden Hass in ihm, den er noch nie
zuvor in sich getragen hatte.
Wieder schaute er auf Enya herab. Ihr Kopf, ruhig und
warm, lag auf seiner Schulter, ihre linke Hand schien
sich fast an seiner Brust festzuhalten.
Dieser Anblick genügte ihm, um den Hass erneut zu
verdrängen.
Währenddessen hatten es sich die anderen Cartwrights
in einem Zimmer eines nahe gelegenen Hotels gemütlich
gemacht.
Sie hatten alle geduscht und Cyril und Annabelle saßen
auf zwei Sesseln und schauten irgendeinen Actionfilm im
Fernsehen an.
Cyril lobte den Flachbildfernseher, auch wenn er ihn für
viel zu klein hielt.
Arthur stand mit Francis im Bad, die sich gerade die
Haare machte.
„Du weißt, Enya hat es vorhin nicht so gemeint.“
„Ich weiß. Die Kleine tut mir nur einfach so leid“, sagte
Francis und schaute Arthur durch den Spiegel an.
„Ich möchte ihr helfen, aber ich weiß nicht wie. So viele
schreckliche Dinge musste sie schon erleben und es hört
einfach nicht auf. Wie viel kann
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