Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)
trafen sich nach weniger als drei Stunde
alle über einem kleinen Wald wieder.
„Wir müssten hier ganz in der Nähe sein“, erklärte
Jeremiel kurz und zusammen flogen sie nun alle weiter.
„Aber, aber das kann doch gar nicht sein. Er sagte mir,
dass einer in Irland sein müsste.“ Enya flog nun direkt
neben Jeremiel, der sie nur einmal kurz anschaute.
„Das hat ER dir gesagt, was nicht heißen muss, dass es
auch stimmt. Wir können nur dem folgen, was wir
spüren und uns sagt dieses Gefühl, dass Patrick und
Stewart zusammen hier in Schottland sein müssen.“
In Enya keimte Hoffnung auf. Sie hatte keine Ahnung,
wie die Engel das Ganze hier machten und es war ihr
zum jetzigen Zeitpunkt auch egal.
Es dauerte nur noch weitere dreißig Minuten, dann
erteilte Jeremiel den Befehl, sich in zwei Gruppen zu
teilen. Während die eine mit Arthur, Francis, Cyril,
Clayton und Jeremiel nach rechts flogen, machten sich
die anderen in die linke Richtung auf den Weg.
Nach kurzer Zeit steuerten die jeweiligen Engel in
beiden Gruppen zielgenau auf den Boden zu.
Enya konnte die andere Gruppe nicht mehr erkennen
und konzentrierte sich nun so gut es ging auf ihr
verborgenes Ziel unten am Boden.
Es war eine einsame Gegend. Viel Land, etliche Bäume
und ein paar Tiere säumten die Gegend. Doch sie
konnte kein Loch im Boden erkennen.
Erst als sie fast unten angekommen waren, erkannte sie
eine Art Eisendeckel.
Alle landeten direkt daneben und Enya rief immer
wieder die Namen von Stewart und Patrick, doch es kam
keine Antwort.
Jadon und Annabelle hoben den schweren Eisendeckel
zusammen hoch und warfen ihn an die Seite.
Der Blick auf ein tiefes dunkles Loch wurde frei.
„Hallo? Ist jemand hier drinnen?“
Sealtiel rief ein paar Mal diese Wörter, ohne dass eine
Antwort kam.
„Vielleicht ist es das Falsche?“ Enyas Hoffnung schwand
wieder.
„Nein, einer von ihnen muss hier sein“, gab Sealtiel zur
Antwort und kurzes Schweigen machte sich in der
Gruppe breit.
Sie alle dachten das Gleiche.
Sie kamen zu spät.
„Hört ihr das?“ Enya ging auf die Knie und beugte sich
so weit es ging mit dem Kopf in das fast ein Meter breite
Loch.
Nun hörten es die Anderen auch.
„Da ist wirklich jemand drinnen“, gab Annabelle von sich
und Jadon ergänzte „Ja, aber sehr geschwächt. Ich geh
sofort runter.“
Vorsichtig kletterte Jadon an den fast glatten Wänden
hinunter.
Dabei stütze er sich mit den Füßen auf der einen und
mit den Händen auf der anderen Seite ab, um Halt zu
haben. Er hätte auch einfach hinunter springen können,
doch da niemand erkennen konnte, ob eventuell
mögliche Fallen versteckt waren, musste es auf diese
Weise gehen.
Diesen Vampiren traute man eben alles zu.
Jadon stellte erleichtert fest, dass es keine Fallen gab
und fand nach sechs Metern den Boden. Es war trotz
des Lichtes, welches man oben erkennen konnte,
stockfinster hier unten.
Für Jadon widerrum war es ein leichtes, im Dunkeln
alles erkennen zu können.
In diesem kleinen Gefängnis kauerte eine Gestalt
angelehnt an die kalt feuchte Wand gelehnt. Die Beine
waren angezogen, seine Arme hingen schlaff an den
Seiten herunter und der Kopf war gesenkt.
Jadon hockte sich neben ihn, noch immer unwissend,
wen von Beiden er hier vor sich hatte.
Er konnte sehr schwache Vitalzeichen wahrnehmen. Er
rief Annabelle zu sich hinunter, die mit einem Sprung
elegant neben Jadon landete.
„Pass doch auf. Viel Platz ist hier nun auch nicht“,
mahnte Jadon seine Schwester.
„Oh ist das eklig hier. Nichts wie weg.“
Sie packten den Mann in ihre Mitte und als der Kopf sich
etwas zur Seite
bewegte, erkannten sie, dass sie
Stewart gefunden hatten.
Gekonnt packten sie ihn von beiden Seiten und
sprangen gleichzeitig mit voller Kraft nach oben. Sie
landeten unbeschadet oben neben dem Loch und legten
Stewart vorsichtig auf den Boden.
Enya rannte sofort zu ihrem Onkel hin, berührte ihn
kurz und weinte.
„Stew? Kannst du mich hören? Du bist in Sicherheit,
hörst du?“
In diesem Moment landeten gerade die anderen mit
Patrick auf dem Arm neben Enya und legten den jungen
Mann daneben.
„Oh nein, Patrick… Patrick, hörst du mich?“
Patrick blinzelte, doch das plötzliche Licht war zu grell
für seine Augen.
„E…En…. .“ Mehr schaffte er nicht.
„Schon gut, ich bin hier. Du bist in Sicherheit.“ Enya
schaute hoch.
„Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen.“
„Es ist schon einer unterwegs, Enya.“
„W- was? Wie das denn?“ Enya schaute sich um.
„Ich habe Sealtiel
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