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Engelsblut

Engelsblut

Titel: Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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Angelegenheit wissen. Und ich wette, Frederik Schaller ist bestens informiert. Aber gegen den haben wir ja nichts in der Hand. Es ist zum Kotzen.«
    Das Telefon in Horndeichs Büro klingelte.
    »Danke, Bernd.« Horndeich stand auf und klopfte dem Kollegen auf die Schulter. »Jetzt sind wir schon ein Stück weiter«, sagte er im Hinausgehen.
    Horndeich sah auf das Display. Der Anruf kam nicht über die Zentrale, aber die Nummer war unterdrückt. Er nahm den Hörer ab.
    »Kommissar Horndeich, Kripo Darmstadt K10 – was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag. Hier spricht Leutnant Svetlana Korosiwa, Miliz in Odessa. Ich weiß, ist Samstag, aber ich hatte gehofft, dass bei Ihnen Dienst.«
    Wow, da hatte Polizeifreund Wlad offenbar ganze Arbeit geleistet. »Sehr angenehm.«
    »Wir haben gemeinsame Freund, Wladimir Malinow. Er hat gebeten, etwas herauszufinden über Nadeschda Pirownika.«
    »Prima. Und? Haben Sie etwas herausgefunden?«
    Die Stimme von Svetlana Korosiwa war weder freundlich noch unfreundlich, doch der nächste Satz machte klar, in welchem Verhältnis man zueinander stand. »Wir hatten noch Gefallen für Wlad. Deshalb haben wir so schnell Ergebnisse.«
    Svetlana sprach mit leichtem Akzent. »Wenn Sie mir geben E-Mail, ich schicke alles zu Ihnen.«
    »Sehr gern.« Horndeich diktierte seine E-Mail-Adresse.
    »Gut. Wenn Sie haben etwas Zeit, dann sage ich Ihnen, was wir haben gefunden.«
    »Ich habe Zeit«, sagte Horndeich. Er sah auf die Uhr. 12.15 Uhr. Das würde klappen. Länger als eine halbe Stunde würde Frau Korosiwa sicher nicht sprechen.
    »Also, Nadeschda Pirownika hat verlassen Odessa. Sie wohnt nicht mehr hier.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir waren in ihre Haus. Haben geklingelt. War niemand da. Wir haben gefragt Nachbarin. Sie hat gesagt, Nadeschda und Familie sind gegangen, länger als Woche. Sie haben gegeben Vögel – wie heißt волнистый попугай auf Deutsch?«
    » Wolnisty Popugai heißt auf Deutsch Wellensittich «, sagte Horndeich. Das Wort hatte er sich nur merken können, weil Anna immer davon gesprochen hatte, dass sie gern sieben Wellensittiche hätte, für jeden Tag der Woche einen.
    »Ja, волнистый попугай. Und Fernseher. Familie ist weg.«
    »Wie groß war die Familie von Nadeschda Pirownika?«
    »Nadeschda Pirownika war verheiratet. Sie hatten drei Kinder. Jurii, sechs Jahre alt, Tatjana, vier Jahre, und jüngste Tochter Olga war noch kein Jahr alt.«
    Horndeich rechnete kurz nach. War die jüngste Tochter vielleicht gar nicht ihr biologisches Kind? »Wohin ist die Familie gereist?«
    »Ich weiß nicht. Auch Nachbarin weiß nicht.«
    »Was können Sie mir noch über Nadeschda Pirownika sagen?«
    »Mann von Nadeschda, er war bei Armee. Lange. War Offizier. Bis vor zwei Jahre. Dann er war nicht mehr in Armee. Hatte Problem mit Kopf. Nadeschda hat gearbeitet in Krankenhaus. War medizinische Schwester.«
    »Krankenschwester.«
    »Genau. Krankenschwester.«
    »Noch eine Frage: Kennen Sie die Klinik ›Perfect Surrogate‹? Hatte Nadeschda etwas mit der Klinik zu tun?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Haben Sie noch weitere Informationen für mich?«
    »Ja. Familie von Nadeschda. Hat zwei Brüder. Einer in Kiew, bei Miliz. Andere in Odessa. In Fabrik. Und dann noch Schwester, Irina. Sie in Deutschland. Hat geheiratet deutsche Mann. Heißt jetzt – Moment – Golzenlamper. Mann damals von Heidelberg. Dieter Golzenlamper.« Svetlana hatte Schwierigkeiten, den Namen richtig auszusprechen. »Wo jetzt wohnt in Deutschland, ich weiß nicht.«
    »Wunderbar. Wir werden versuchen, die Schwester zu finden. Noch etwas?«
    »Nein. Das alles. Ich kann schicken noch Daten von Mann und Kinder.«
    »Ja. Das wäre sehr nett. Und haben Sie herzlichen Dank, dass Sie das für uns so schnell und unbürokratisch herausgefunden haben.« Horndeich war sich nicht sicher, ob Svetlana Korosiwa etwas mit dem Wort unbürokratisch anfangen konnte. War aber nicht so wichtig.
    »Nicht für Sie. Für Wladimir.«
    Für wen auch immer, dachte Horndeich.
    »Schön, dass du da bist«, begrüßte Sandra Margot.
    »Danke für die Einladung«, sagte diese. Sie war von der Autobahn aus direkt nach Hause gefahren und hatte sich in frische Klamotten geworfen. Dann hatte sie noch die Waschmaschine angeworfen. Seit die Maschine im ungenutzten Souterrain ihres Hauses stand, hatte sie keinerlei Skrupel mehr, die Maschine auch unbeaufsichtigt laufen zu lassen.
    Che stürmte auf Margot zu. Er wedelte so

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