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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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seine geröteten Wangen strömten.
    »Dann verlass den Pfad des Bösen, Alan Benjamin Blazek. Du bist nicht dein Vater. Sei besser als dieses verabscheuungswürdige Stück Lehm.« Er deutete in die Ferne. »Fort mit dir!«
    Alan kam auf die Beine und schwankte, immer noch weinend, davon. Aus kurzer Entfernung warf er einen Blick über die Schulter und sah zu, dass er wegkam.
    »Wird er sich wieder erholen?«, fragte Riley, als sie der flüchtenden Gestalt nachsah.
    Ori warf ihr einen Blick von der Seite zu. »Du machst dir Sorgen um deinen Peiniger?«
    »Ja. Er ist ein gemeiner Fiesling, aber … er ist vor Angst fast wahnsinnig.«
    »Genau weil du solche Fragen stellst, hast du es nicht verdient, in die Hölle zu kommen«, sagte Ori. Mit einem weiteren Blitz war der gefallene Engel verschwunden.
    Selbst wenn sie die ewige Verdammnis nicht verdient hatte, sie war ihr Schicksal. Nichts würde daran etwas ändern.

    Jeden Abend, wenn Riley ins Bett kroch, sprach sie ein einfaches Gebet: Lass nicht zu, dass der Engel mich heute Nacht holt , und jedes Mal wurde ihr Gebet ignoriert. Trotz Oris früherem Erscheinen bei der Schule war das auch heute Nacht nicht anders.
    Dieses Mal fand sie sich in einer dunklen Nebenstraße in der Dämonenhochburg wieder, allerdings ohne den Engel. Das war neu. Normalerweise war er dabei, um ihre Leistung zu kritisieren, während sie zusammen Luzifers Feinde töteten.
    Allmählich wurde die Szene deutlicher: Drei Leute befanden sich auf der Straße, ein junger Mann in Jeans und Sweatshirt und zwei Frauen. Die kleinere der beiden trug einen Minirock und ein schwarzes Bustier und wirkte jünger als Riley. Die andere war größer, hatte unzählige Piercings am ganzen Körper und ein offenkundiges Faible für schwarzes Leder. Ihr schneeweißes Haar war kurz geschoren.
    Was mache ich hier?
    Sieh genau hin, sagte Ori in ihrem Kopf.
    Erst jetzt fielen Riley die kleineren Details auf, dass der Mann zum Beispiel nicht ganz von dieser Welt zu sein schien. Seine Miene war ausdruckslos, und das Kinn hing schlaff herunter. Nach und nach wurde klar, was hier vor sich ging: Die beiden »Frauen« waren Hypnos, Dämonen vierten Grades, und der Mann war ihr Opfer. Wenn er in ihren Fängen blieb, wäre er sehr bald seine Seele los, zusammen mit seinem Leben.
    Der Mächtigere der beiden hätte einmal fast Becks Seele erwischt, erklärte Ori.
    Deswegen also war Riley hier. Damit sie Rache nehmen konnte.
    Sie trat näher und zog damit die Aufmerksamkeit des kleineren Dämons auf sich.
    »Blackthornes Tochter«, knurrte der Hypno-Dämon.
    Jetzt wandte sich auch der größere Dämon zu ihr um und schnüffelte angewidert in der Luft.
    »Wo ist dein Herr, du garstiges Kind? Warum ist das göttliche Wesen nicht hier, um dich zu beschützen? Hast du ihn verärgert? Schickt er dich jetzt in den Tod?«
    Das waren alles sehr gute Fragen.
    Als Riley keine Antwort gab, ließ der Dämon ihr Opfer los. »Ich werde dich in Stücke reißen«, sagte er mit kratzender Stimme. »Und wenn der Schoßhund des Höllenfürsten kommt, um dich zu retten, werde ich ihn vernichten.«
    Diese beiden mussten zu Sartaels Mannschaft gehören.
    »Ihr spielt wohl nicht in Luzifers Team, was?«, höhnte Riley.
    Der jüngere Dämon schrie auf, als sie den Namen seines Gebieters aussprach. Der ältere zuckte lediglich zusammen, was bedeutete, dass er mächtiger war, als Riley zunächst gedacht hatte. Doch andererseits musste es so sein, wenn er beinahe Becks Seele erwischt hätte.
    Mit fasziniertem Entsetzen sah sie zu, wie die Verkleidung des älteren Dämons dahinschmolz und der fratzenhafte Höllendiener darunter zum Vorschein kam. Er war einen Kopf größer als Riley, mit erdfarbener Haut und einem eindrucksvollen Paar Hörnern. Die funkelnden Augen loderten hellrot in der Nacht auf. Seltsamerweise waren zwischen dem Torso und den Armen Ansätze von Flügeln zu erkennen.
    Dieses Ding ist fast ein Erzdämon.
    Genau aus diesem Grund muss er sterben, erwiderte Ori. Töte ihn .
    Aber sie sind zu ZWEIT.
    Na und?
    Der junge Mann schien gar nicht wahrzunehmen, dass eine der »Ladys« jetzt aussah wie ein Wesen aus einem Horrorfilm mit sehr kleinem Budget.
    Riley spürte ein unbehagliches Kribbeln in der rechten Handfläche, als das Feuer sich Glied für Glied über ihre Finger ausbreitete, an den Spitzen aufflammte und das himmlische Schwert Gestalt annahm. Der jüngere Dämon zischte furchtsam auf und nahm ebenfalls seine natürliche Gestalt

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