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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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noch rechtzeitig um, um Alan auf sich zukommen zu sehen.
    Ehe sie reagieren konnte, packte er sie am Arm und riss sie vom Auto weg. Die Tür knallte zu, als er sich zwischen sie und das Fahrzeug stellte.
    »Du hast mich sitzenlassen«, sagte er. »Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert, und jetzt fährst du total auf diesen Deppen ab. Ich hab gesehen, wie du mit ihm beim Tanzen rumgemacht hast. Warum tust du mir das an?«
    Riley schüttelte den Arm, damit er sie losließ. »Du hast mich geschlagen, schon vergessen? Du hast mir einen Kinnhaken verpasst, weil ich keinen Computer für dich klauen wollte, und jetzt bist du überrascht, weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will?«
    »Du machst echt viel Wind um nichts. Ich weiß, was du treibst – du triffst dich mit diesem Deppen, nur um mich zurückzubekommen«, sagte er mit lauter werdender Stimme. Inzwischen hatte er beide Hände zu Fäusten geballt.
    Beck erwartete Riley in wenigen Minuten in dem Grill-Restaurant. Wenn sie dort mit blauen Flecken auftauchte … Sie wollte nicht, dass Beck wegen dieses Versagers im Knast landete.
    »Das ist alles deine Schuld«, fuhr Alan fort. »Ich wollte dich nicht schlagen, aber du hast mich einfach wütend gemacht. Wenn du einfach nur getan hättest, was ich dir gesagt habe …«
    Riley Zorn kochte hoch. »Es war nicht meine Schuld. Du. Hast. Mich. Geschlagen.«
    »Deinetwegen stand ich da wie ein Idiot. Ich wette, dein Volldepp würde dich abservieren, wenn er glauben würde, dass du ihn betrügst. Oder wenn du nicht mehr so hübsch bist.«
    Bei dieser Drohung gefror ihr das Blut in den Adern, da sie genau wusste, welchen Schaden seine Fäuste anrichten konnten. Sie ließ den Rucksack auf den Boden gleiten und packte das Stahlrohr.
    »Du wirst mir nie wieder weh tun. Versuch es lieber gar nicht erst.«
    »Du musst etwas Respekt lernen«, sagte Alan. Seine Augen funkelten, und das Kinn war angespannt. »Dann wirst du vielleicht wissen, wie es sich anfühlt, ich zu sein.«
    Als Riley sich innerlich wappnete und fieberhaft nach einer Fluchtmöglichkeit suchte, erschlaffte Alan und regte sich nicht mehr, wie eine Statue.
    Sie spürte die Gegenwart des Engels und stellte sich so hin, dass sie beide sehen konnte.
    »Du kannst ihn schlagen, aber er wird den Schmerz nicht nachempfinden können«, sagte Ori. »Davon hatte er schon genug für ein Leben.«
    »Was meinst du damit?«, fragte sie mit heftig pochendem Herzen.
    »Was glaubst du, wo er gelernt hat, seine Fäuste einzusetzen? Sein Vater schlägt ihn und seine Mutter. Er tut nur das, was er gelernt hat.«
    Das hatte Riley nie in Erwägung gezogen. Sie deutete auf ihren Ex. »Und jetzt? Du kannst ihn nicht für immer so stehen lassen.«
    »Ich könnte ihn für dich töten«, bot der gefallene Engel an. »Und seinem Elend ein Ende setzen.«
    Dieser Vorschlag rüttelte sie auf. »Nein! Ich meine, er ist böse und alles, aber …«
    Die Antwort war ein Nicken, als hätte sie irgendeinen Test bestanden.
    »Vielleicht muss er seine Zukunft etwas deutlicher sehen«, erwiderte Ori. Er schnippte mit den Fingern, und ihr Peiniger erwachte zum Leben.
    »Was zur Hölle geht hier vor?«, verlangte Alan zu wissen und heftete den Blick auf Ori.
    »Nun, wenn du es wirklich wissen willst …«
    Die beiden verschwanden in einem einzigen grellen Lichtblitz.
    »Angeber«, murmelte sie und blinzelte, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Zum Glück war der Parkplatz leer. Sie hatte gerade das Stahlrohr wieder in den Rucksack gestopft, als sie zurückkehrten. Dieses Mal war Alan nicht mehr voller Wut, sondern sank auf die Knie und schluchzte hysterisch. Seine Kleider rochen verdächtig nach Schwefel.
    »Du hast ihn doch nicht etwa …«, begann sie.
    »Mit in die Hölle genommen? Natürlich habe ich das. Wenn dieser wertlose Sterbliche so weitermachen möchte wie bisher, sollte er wissen, worauf er zusteuert. Ich staune, dass seine Seele immer noch ihm gehört, er ist überreif für die Ernte.«
    Riley schluckte hart. Nach ihrem Tod würde sie an denselben Ort kommen, aber Ori hatte sie nie dieser Tortur ausgesetzt.
    »Dein Tag wird kommen«, sagte ihr Herr.
    Schließlich hob Alan den Kopf, doch als er den Engel sah, wich er wild um sich schlagend zurück und schrie vor blankem Entsetzen auf.
    »Verstehst du jetzt?«, fragte Ori und bog seine Schwingen nach außen, so dass er noch bedrohlicher aussah.
    Alans Antwort war ein panisches Nicken, während die Tränen in Sturzbächen über

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