Engelsfeuer
an.
»Au Scheiße.« Die Katze war endgültig aus dem Sack.
»Was soll das?«, fragte die ältere Abscheulichkeit. »Wieso kannst du das Göttliche Feuer heraufbeschwören?«
»Ich habe einfach Glück.«
Töte zuerst den Stärkeren .
»Meinst du?«, murmelte Riley.
Der ältere Dämon und sie nahmen Angriffspositionen ein und umkreisten einander in großem Abstand. Rileys Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ori warf sie den Wölfen zum Fraß vor. Oder, in diesem Fall, den Dämonen.
Glücklicherweise hielt sich der andere Hypno aus dem Kampf raus und kaute nur nervös an seinen Klauen.
Vertrau ihm nicht, warnte Ori. Kehre ihm nicht den Rücken zu .
Riley hatte die ständigen Kommentare in ihrem Kopf satt. Warum verlangst du von mir, dass ich das tue?
Es ist Zeit für dich, für dich selbst zu sorgen. Entweder du tötest ihn, oder du stirbst heute Nacht.
»Nie im Leben«, sagte Riley, mehr zu sich als zu der Stimme in ihrem Kopf. Da war so viel, für das es sich zu leben lohnte, und sie weigerte sich aufzugeben, jetzt, wo Beck und sie ihre Herzen endlich synchronisiert hatten.
Der ältere Dämon deutete auf den ahnungslosen Typen. »Töte ihn und weide dich an seiner Leiche.«
Der jüngere Dämon machte Anstalten, den Befehl seines Vorgesetzten auszuführen.
»Nein! Stopp!« Riley wusste, dass es eine Falle war, aber sie hatte keine Wahl. Als sie ihre Position aufgab, um den niederen Dämon abzufangen, griff sein Gefährte an. Der erste Krallenhieb hinterließ eine schmerzhafte Wunde an Rileys linker Schulter, und ihr Arm wurde umgehend taub.
Beweg dich!, schrie Ori.
Riley duckte sich unter einem weiteren Schwinger weg und konterte mit einem Gegenschlag. Das Schwert bohrte sich tief in den Brustmuskel des älteren Dämons, aber nicht tief genug, um ihn zu schwächen.
Der Vierer setzte ein listiges Lächeln auf. »Ich kenne einen Sterblichen, dem du sehr viel bedeutest. Der Fänger, den ich beinahe besessen hätte. Ich sah dich in seinen Gedanken.«
»Wie schön für dich«, sagte Riley und umkreiste ihn weiterhin. Wie halte ich dieses Ding auf?
Der Engel antwortete nicht. Sie war tatsächlich allein.
»Nachdem ich dich getötet habe, werde ich den Fänger suchen und vernichten«, höhnte der Dämon. »Ich werde mich an seinem Leichnam gütlich tun, und seine Seele wird mir gehören.«
Riley verlor die Beherrschung und stürmte los. Der Dämon reagierte sofort und stürzte sich mit gefletschten Zähnen und ausgefahrenen Krallen auf sie. Sie hob das Schwert, um den Angriff zurückzuschlagen, und die Kreatur versuchte, ihre Stoßrichtung zu ändern, doch sie bewegte sich zu schnell, und die Klinge durchbohrte sie, ehe die Klauen Riley erreichten. Ein ohrenbetäubender Schrei zerschnitt die Luft, als sie für eine Sekunde verharrten, wie im Kampf erstarrt. Dann explodierte der Dämon in einer wabernden Wolke aus emporschießenden Flammen und erstickender, schwarzer Asche.
Riley presste die Lippen aufeinander, um nichts von dem Zeug in die Lunge zu bekommen.
Hinter dir!
Sie wirbelte herum, wehrte den halbherzigen Angriff des kleineren Dämons ab und verwundete ihn. Er fiel auf die Knie, wehklagte jammernd in der Höllensprache und bettelte um Gnade, bot ihr seine Treue bis in alle Ewigkeit, wenn sie nur sein Leben verschonte.
Ori materialisierte sich neben ihr.
»Jetzt zeigst du dich«, sagte sie und beugte sich vor, um wieder zu Atem zu kommen.
»Du hast die Aufgabe wie gewünscht erledigt«, sagte er. »Obwohl du ziemlich schlampig gearbeitet hast.«
Er lobte sie nie. Nicht ein einziges Mal.
Mit einer Handbewegung brachte Ori den jungen Mann wieder zu Sinnen. »Geh, Sterblicher. Heute Nacht ist nicht die Nacht deines Todes.«
Der Mann stürzte durch die dunkle Gasse davon, ohne sich ein einziges Mal umzusehen.
Der kleinere Dämon winselte immer noch und presste zum Zeichen demütiger Ehrerbietung seinen Kopf auf den Boden.
»Wenn du ihn nicht tötest, musst du über ihn befehlen«, erklärte Ori. »Ist es das, was du willst? Möchtest du die Herrin eines Dämons sein?«
»Was? Nein!«, rief Riley. »Lass ihn gehen!«
»Das ist nicht möglich.« Er trat an den jammernden Dämon heran und hob das Schwert. Riley wandte den Blick ab, doch sie hörte das übelkeitserregende Zischen, als Oris Schwert durch das Dämonenfleisch schnitt und den Leib in zwei Hälften teilte.
Ihr Magen fühlte sich an, als müsste sie gleich kotzen, und der Adrenalinrausch war längst verflogen.
»Ich will nach
Weitere Kostenlose Bücher