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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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bewältigen.«
    »Bis jetzt habe ich es ziemlich gut hinbekommen«, erwiderte Riley verärgert.
    »Das hast du, aber es wird Zeit, dass du dich absicherst. Vielleicht weiß Stewart, warum der Engel dir das antut. Er hat immer das große Ganze im Blick.«
    Riley nickte widerstrebend. »Ich erzähle es Beck heute Abend. Dann …«
    Wenn er sie wirklich liebte, würde er für sie da sein. Wenn er nicht damit klarkam …
    Dann kann die Hölle mich ruhig haben .

29.
    Kapitel
    Der Nachmittagsunterricht ging ereignislos vorbei, eine wohltuende Pause von dem ganzen Drama um Alan und Ori. Ihr Ex fehlte unentschuldigt, und das Gerücht ging um, dass er sich krankgemeldet hatte. Riley vermutete, dass sein Schulwechsel bereits in Planung war.
    Sie empfand tatsächlich Mitleid für ihn. Er hatte nie gesagt, dass sein Dad ihn schlug, hatte immer nur verlangt, dass alle Welt sich seinem Willen beugte – wahrscheinlich, weil es zu Hause nicht so war. Vielleicht hatte der Ausflug in die Hölle mit Ori ihrem Ex doch ganz gutgetan. Falls nicht, dann hatten sie es zumindest versucht.
    Ich kann nicht jeden retten . Bis jetzt hatte sie nicht einmal herausgefunden, wie sie sich selbst retten konnte.

    Als Riley aus der Schule kam, fand sie eine Nachricht von Harper auf ihrer Mailbox. Es war keine gute Neuigkeit: Beide neuen Lehrlinge waren weg. Lambert war rausgeflogen, weil er Harper einmal zu oft zu besserwisserisch geantwortet hatte, und Fleming, weil er der Maulwurf war, den der Fernsehproduzent in die Zunft eingeschleust hatte. Eine zweite Nachricht auf der Mailbox stammte von Beck, der Riley einlud, ihn zu Hause zu besuchen. Obwohl diese Einladung eigentlich einen Begeisterungssturm und heißeste Tagträume bei ihr hätte auslösen müssen, verwandelte Riley sich auf der Stelle in ein Nervenbündel.
    Ich muss es ihm sagen. Aber was, wenn er durchdreht?
    Leider gab es nur einen Weg, es herauszufinden.
    Sobald Riley bei Beck angekommen war, ließ ihr Mut sie erneut im Stich, obwohl sie sich auf der ganzen Fahrt gut zugeredet hatte. Nach einem Begrüßungskuss setzten sie sich an den Küchentisch. Riley versuchte, ihre Hausaufgaben zu machen, während Beck ihr gegenübersaß und Lesen und Schreiben übte. Er trug ein sauberes Hemd, und sie fing den schwachen Duft von Aftershave auf – der Beweis, dass er sich auf den Abend gefreut hatte, den sie im Begriff war zu ruinieren.
    Sag es ihm einfach . Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder, aus Angst, alles zu verlieren, was in ihrem Leben von Bedeutung war.
    Er merkte, dass sie ihn ansah. »Du bist zu ruhig«, sagte er. »Was ist los?«
    »Ich mache nur meine Hausaufgaben«, antwortete sie und hoffte, dass er diese Lüge akzeptierte.
    »Nein, das ist es nicht.« Mit zusammengezogenen Brauen beugte er sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Erzähl mir, was dich bedrückt. Das gehört doch zu diesem Wir-sind-jetzt-zusammen-Ding.«
    »Männer reden nicht über Probleme«, versuchte sie ihn abzuwimmeln.
    »Es ist dieser Engel, oder?«
    Riley warf ihren Stift hin, verärgert, weil er sie so leicht durchschaute.
    »Warum muss sich immer alles um Ori drehen?«
    »Das tut es, solange er dein Herr ist«, erwiderte er mit angespannter Miene.
    »Ich kann das nicht rückgängig machen, Beck«, sagte sie. »Ich kann nicht einfach sagen ›Mist, ich habe einen Fehler gemacht, kann ich bitte meine Seele zurückhaben?‹«
    »Das weiß ich«, sagte er unwirsch. »Aber ich werde nicht zulassen, dass dieser gefallene Engel sich zwischen uns stellt.«
    »Ich betrüge dich nicht.«
    »Das habe ich auch nie gesagt«, erwiderte er mit ebenso scharfer Stimme. »Aber etwas macht dir Angst. Ich habe dir meine Probleme anvertraut, jetzt musst du mir vertrauen. Das funktioniert nicht nur in eine Richtung.«
    Erschöpft bis ins Mark, rieb Riley sich über das Gesicht.
    »Bitte, lass dir von mir helfen«, sagte er. Er klang jetzt sanfter, nicht mehr so streitlustig. Er machte sich wirklich Sorgen.
    »Ich habe letzte Nacht einen Vierer umgebracht. Es war derjenige, der einmal fast deine Seele bekommen hätte.«
    »Was?«, platzte Beck heraus. »Du solltest nicht einmal in die Nähe von dem Ding kommen. Wenn er in deinen Kopf eingedrungen wäre …«
    »Was dann? Meine Seele ist ohnehin verloren, Beck. Er hätte mich höchstens noch umbringen können.«
    »Warum warst du hinter ihm her?«
    »Ich war mit Ori auf der Jagd.«
    Beck holte tief und bedächtig Luft, ohne Zweifel, um seine Wut zu

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