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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Wahrheit erfahren.«
    Beck senkte den Blick, sagte aber nichts.
    »Hör zu, wenn du das echt nicht machen willst, dann haue ich ab. Ich packe meinen Kram und fahre morgen nach Hause. Es liegt allein bei dir. Schon immer.«
    »Ich … ach, verdammt«, sagte er und bohrte seine Stiefelspitze in den Sand. Ein weiterer seiner Schutzwälle bekam Risse und fiel mit tiefem Grollen in sich zusammen. »Ich möchte, dass du hier bei mir bleibst.«
    Beck hob den Blick, um sie anzusehen. »Aber ich habe Angst, Riley. Ja, du hast richtig gehört. Ich habe Angst vor dem, was auf uns zukommt, und irgendwas kommt da. Ich spüre es in den Knochen. Und ich will nicht, dass dir etwas zustößt.«
    »Was immer kommt, wir werden es gemeinsam durchstehen. Das haben wir zuvor schon geschafft, und wir werden es wieder schaffen.«
    Ein scheues Lächeln bildete sich in seinem Gesicht. »Du bist genauso unerschütterlich wie deine Mom. Paul sagte, er wusste, dass er alles überleben würde, solange er sie an seiner Seite wusste.«
    »Ich bin nicht meine Mom«, sagte sie wehmütig. »Ich wünschte, ich wäre es, aber ich werde tun, was ich kann, um dir zu helfen.«
    »O Gott … Okay, dann setzen wir alles auf eine Karte. Alles oder nichts.«
    »Das ist der Beck, den ich kenne«, sagte sie lächelnd.
    Stirnrunzelnd stapfte er mit dem Fuß auf. »Verdammt, ich habe Sand in den Stiefeln. Ich hasse es.«
    Schlagartig löste sich die Spannung, und sie kickte noch mehr Sand auf ihn.
    »Hey, lass das!«, rief er und kickte eine Sandwolke auf sie. Dann hielten sie inne und musterten einander.
    »Du könntest es bedauern, hier bei mir geblieben zu sein«, sagte er ernst.
    »Schon möglich. Aber wenn ich in Atlanta wäre, würde ich mich pausenlos um dich sorgen, bis du nach Hause kommst.«
    »Du … so viel bedeute ich dir?«
    »Mehr.«
    »Ich habe keine Ahnung, wieso«, sagte er, ruhiger als vorher.
    »Ich auch nicht«, erwiderte sie, »aber so ist es nun einmal.«
    Mit dieser Erklärung gab er sich zufrieden.
    Als sie zurück zum Truck gingen, spürte Riley, wie ihre Anspannung nachließ. Ihr Ausbruch hätte böse nach hinten losgehen können, doch stattdessen schien Beck genau das gebraucht zu haben, damit sie an ihn herankam.
    Als das Zwielicht um sie herum stärker wurde, aß Beck schweigend ein Stück Pizza, ohne Zweifel ließ er sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Dann wischte er sich seine Hände an der Serviette ab.
    »Es gab da noch eine andere Frau, in die ich verliebt war. Wir haben uns bei der Army kennengelernt. Sie hieß Caitlin.«
    Er hatte sie zuvor schon einmal erwähnt. »Diejenige, der man nicht anhörte, dass sie aus dem Süden stammte.«
    »Genau. Caitie war echt klasse.« Er sah Riley an. »Wir haben uns ziemlich schnell ineinander verliebt. Ich habe sie sogar gefragt, ob sie mich heiraten will, aber es klappte nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Sie entschied, dass ich nicht der Richtige für sie bin.«
    Riley hatte nicht gewusst, dass es ihm mit der Frau so ernst gewesen war.
    »Warum nicht? Was stimmt nicht mit dir?«, fragte sie entrüstet. »Du schnarchst nicht, wenn du schläfst. Zumindest nicht allzu sehr.«
    »Das war es nicht. Ich nahm sie mit hierher, damit sie Sadie kennenlernt, und das war’s. Was immer die alte Dame ihr erzählt hat, danach war Caitie weg. Sie hat mir nie erzählt, warum.«
    Riley hatte eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was passiert war: Sadie hatte dasselbe Spielchen mit der Verlobten ihres Sohnes gespielt, das sie auch bei Riley probiert hatte. In Caitlins Fall hatte es funktioniert.
    »War da noch eine, bei der es dir richtig ernst war?« Es war ihr wichtig, zu wissen, wie oft er sein Herz verschenkt hatte.
    Beck schüttelte den Kopf. »Es ist leichter für mich, einfach jemanden abzuschleppen, wenn mir danach ist. Auf diese Weise, na ja …«
    »Wirst du nicht verletzt«, sagte sie.
    Er musterte sie eindringlich. »Du weißt, wohin das führt, oder?«
    »Diese ständige Abschlepperei? Nein.« Das war nicht ihr Stil. »Oder meinst du das mit dem Verletztwerden?«
    Das kannte sie nur zu gut .

    Als Beck durch die zunehmende Dunkelheit fuhr, kreisten seine Gedanken um alles, was Riley gesagt hatte. Sie hatte ihn zur Weißglut getrieben, hatte ihn wahnsinnig gemacht, aber egal, wie sehr er es leugnen wollte, sie hatte die Wahrheit ausgesprochen. Wenn ihm seine Zukunft wirklich egal wäre, warum versuchte er dann, Lesen und Schreiben zu lernen, und arbeitete so hart daran,

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