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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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konnte nicht widerstehen. »Weil er total scharf ist und ich mit ihm durchbrennen und jede Menge Babys von ihm haben will.«
    Becks Augen weiteten sich vor Überraschung. »Riley …«
    »Sieh dich nur an!«, sagte sie und boxte ihn spielerisch gegen den Arm. »Du bist so leicht aus der Fassung zu bringen.«
    Das Stirnrunzeln verschwand nicht, aber sie merkte, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
    »Du kennst ihn nicht so wie ich«, erwiderte er.
    »Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um daran etwas zu ändern. Erzähl mir, warum du ihn nicht ausstehen kannst.«
    Er schnaubte. »In der Schule war ich mit einem Mädchen namens Louisa befreundet. Lou und ich waren richtig fest zusammen. Cole hat dafür gesorgt, dass es zwischen uns zu Ende ging. Er ist ein paar Mal mit ihr ausgegangen, dann hat er sie sitzenlassen. Das war seine Art zu sagen, dass er mir jedes Mädchen wegschnappen kann, das mir etwas bedeutet.«
    »Okay, Cole ist also ein totaler Schleimscheißer. So weit kann ich dir folgen. Aber das ist lange her. Bist du ihm deswegen immer noch sauer?«
    »Ja, bin ich«, gab er zu. »Lou war etwas Besonderes, und sie war zu diesem Zeitpunkt das einzig Gute in meinem Leben. Jetzt hat er dich aufs Korn genommen, und das gefällt mir überhaupt nicht.«
    Ups. Er ist eifersüchtig . »Hattest du danach noch andere Freundinnen?«
    »Wieso willst du das wissen?«
    »Weil ich dich gerne besser kennenlernen möchte?«
    Er sprang vom Truck und ging ein paar Schritte die Straße hinunter. »Warum zum Teufel tust du mir das an?«, wollte er wissen.
    »Was?«, fragte Riley verwirrt.
    »Du kannst kein Teil meines Lebens sein. Wann kapierst du das endlich?«
    Sie schleuderte die Getränkedose zu Boden und sprang ebenfalls von der Heckklappe des Trucks. Es gärte seit langem in ihr, und wenn dieser Moment vorbei war, würde er entweder akzeptieren, dass sie auf seiner Seite stand, oder sie würde zusehen, dass sie von hier wegkam.
    »Du bist doch derjenige, der dauernd rumjammert, niemand würde dir eine Chance geben, weil du so ein Bauerntrampel von Versager bist. Aber kaum ist da jemand, dem du nicht egal bist, kannst du nicht damit umgehen.«
    »Du hast keine Ahnung, wie übel es hier unten werden kann«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Ach nein?«, sagte sie und ging auf ihn zu. »Ist es so schlimm, wie zwei tote Eltern zu haben oder mit dem Vatikan und seinem Inquisitionsmist fertig zu werden? Und was ist mit diesem ganzen Weltuntergangsscheiß? Wie schlimm also kann das hier sein, Beck? Sag mir, was noch schlimmer sein kann!«
    Er starrte sie mit offenem Mund an. »Das verstehst du nicht«, stotterte er.
    Sie holte tief Luft, in dem Versuch, ihre überbordenden Gefühle in den Griff zu bekommen. »Dann sag mir die Wahrheit. Ich will wissen, warum alle dich hassen und warum ich die Pizza bestellen muss. Ich will wissen, warum Cole mich gewarnt hat, nicht mit dir in den Sumpf zu fahren.«
    »Vergiss es einfach.«
    »Erzähl es mir, Beck! Was für ein dunkles Geheimnis hat Justine aufgedeckt? Hast du irgendein Mädchen geschwängert? Oder jemanden überfahren, als du betrunken mit dem Truck unterwegs warst? Was macht dir solche Angst?«
    Beck schwieg. Um sie herum begannen die Vögel, sich in den Bäumen niederzulassen, als die Sonne unterging.
    »Es geht hier allein um Vertrauen«, sagte sie etwas ruhiger. »Ich habe meine dunkelsten Geheimnisse mit dir geteilt. Jetzt ist es Zeit für dich, es genauso zu machen.«
    Er wandte den Blick ab, beide Hände zu Fäusten geballt.
    Komm schon. Lass es raus. Du willst es, ich spüre es.
    Becks Fäuste lösten sich, und sein Gesicht bekam einen gehetzten Ausdruck.
    »Alle glauben, ich hätte … zwei Jungs im Sumpf … getötet. Und ihre Leichen versteckt, damit sie nie gefunden werden.«
    O Gott . Das hatte sie nicht erwartet.
    Um Zeit zu gewinnen, zog Riley sich zum Truck zurück, innerlich völlig aufgewühlt. Könnte Beck jemanden getötet haben? Nein . Zumindest nicht der Mann, den sie heute kannte. Aber was war mit dem jungen Beck? Er hatte eingeräumt, ein Hitzkopf gewesen zu sein, und dass er versucht hatte, Mr Walker mit einem Messer anzugreifen. Könnte er …
    »Wann war das?«, fragte sie, lehnte sich gegen die Heckklappe und versuchte, ihre plötzlich zittrigen Beine zu beruhigen.
    »Vor sieben Jahren, gleich nach Weihnachten.«
    Riley hielt den Atem an und wartete auf den Rest.
    »Es waren die Keneally-Brüder, Nate und Brad. Nate war ein Jahr älter als

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