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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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im Büro abholen könne. Riley ging zur Rezeption, um sie und auch gleich einen Extraschlüssel für Simon zu holen.
    Als sie gerade in ihre Zimmer gehen wollte, klingelte ihr Handy. »Hallo?«
    »Miss Blackthorne, hier ist McGovern vom Bestattungsinstitut. Ich wäre dann so weit, so dass wir die Trauerfeier morgen früh abhalten können. Dann müssen Sie nicht länger hier unten bleiben als nötig. Ich bin sicher, Ihre Familie wird sich freuen, Sie wieder bei sich zu Hause zu haben.«
    Er hatte soeben auf einen Knopf mit der Aufschrift Nicht drücken gedrückt.
    »Beck ist alles, was ich an Familie habe«, fauchte sie. Simon lehnte sich in den Türrahmen, alarmiert von ihrem scharfen Tonfall. »Ich werde nicht gehen, bis ich ihn gefunden habe. Ich bin sicher, seine Mom kann noch ein paar Tage warten.«
    Riley erschrak über das, was da gerade aus ihrem Mund gekommen war, aber es war die Wahrheit. Sadie kümmerte das nicht mehr.
    McGovern seufzte ins Telefon. »Wir sind hier nicht in Atlanta, Miss Blackthorne. Nicht alle wollen, dass Denny gefunden wird«, erwiderte er. »Es ist besser, Sie verschwinden, oder es könnte unangenehm werden.«
    Sollte das eine Warnung sein?
    »Ich bleibe, Mr McGovern. Es ist mir egal, was passiert. Ich werde ihn finden, so oder so.«
    Das Schweigen zog sich in die Länge.
    »Nun denn«, setzte er schließlich an, »da Denny nicht hier ist, muss ich Sie bitten, die Arrangements für die Beerdigung seiner Mutter zu überprüfen. Können Sie heute Abend noch zum Bestattungsinstitut kommen? Sagen wir, so gegen zehn?«
    »Heute Abend?« Das kam ihr merkwürdig vor.
    »Ich bin noch mit den Vorbereitungen für eine andere Beerdigung beschäftigt. Kommen Sie zur Hintertür. Ich werde alles vorbereitet haben.«
    Ich will das nicht.
    Sie gab nach. »Okay, ich komme.« Hauptsache, dieser Typ fiel ihr nicht länger auf den Wecker.

17.
    Kapitel
    Trotz ihrer Befürchtungen wäre Riley allein zum Bestattungsinstitut gefahren, aber das wollte Simon nicht zulassen.
    »Nein, ich komme mit«, sagte er. »Diese Stadt hat etwas an sich, das mich nervös macht.«
    »Zum Beispiel?«, fragte sie, während sie die Sitze und das Lenkrad mit bloßen Händen abwischte. Dieser Fingerabdruckpuder schien überall zu sein.
    »Ich weiß nicht. Es ist nur … irgendwie falsch. Oder vielleicht liegt es auch an mir. Im Moment kann ich nicht richtig vertrauen.«
    »Das kenne ich.« Sie zog eine der Decken hervor, die Beck in seinem Truck aufbewahrte, und wies Simon an, sie über dem Sitz auszubreiten. Mehr konnten sie nicht tun, bis sie eine Autowaschanlage gefunden hatte.
    Auf dem Weg in die Stadt zappelte Simon herum. Das war gar nicht seine Art.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Er wirkte bestürzt, weil sie es bemerkt hatte. »Mir geht einfach nur eine Menge durch den Kopf.«
    Sie wartete schweigend, dass er weitersprach.
    »Ich war bei einem Therapeuten. Er glaubt, ich würde unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom leiden.«
    »Und du glaubst …«
    »Dass es mehr als das ist. Ich bin so unbeherrscht. Ich bin sofort von null auf hundertachtzig, wegen nichts. Wann immer ich mit jemandem rede, frage ich mich, was seine wahre Absicht ist.«
    Riley drosselte das Tempo und kroch hinter einem Typen in einem zerbeulten Chevy her. »Ich habe im Nachhinein auch einige Zweifel an dem, was ich getan habe.« Ori zu vertrauen, zum Beispiel .
    »Meinst du damit den Deal, für den Himmel zu arbeiten, um mein Leben zu retten?«, fragte Simon.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. »Als ich richtig, richtig sauer auf dich war, ja. Ich habe mich gefragt, warum ich mir das angetan habe. Die Wahrheit ist, ich konnte nicht anders. Du warst ein netter Kerl. Du hattest es verdient, zu leben.«
    »Du warst …«, sagte er. »Nicht … bist ein netter Kerl.«
    Sein deprimierter Tonfall bekümmerte sie. »Ist alles in Ordnung mit dir, ich meine, du denkst doch nicht etwa daran …?«
    Simon schüttelte den Kopf. »Selbstmord ist eine Sünde, und davon habe ich schon zu viele auf mich geladen. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder Frieden finden werde, nicht so wie früher.«
    Riley hielt an einem Stoppschild an. Sie wusste, dass er Unterstützung brauchte, keine Ablehnung. »Du wirst, und wenn es so weit ist, wird alles wieder gut. Die Hölle wird bei dir kein zweites Mal zum Zuge kommen.«
    »Schon möglich. Aber vielleicht haben sie ja schon gewonnen, und ich weiß es nur noch nicht.«

    Riley parkte hinter dem

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