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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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tote Fänger sich in vielerlei Hinsicht glücklich schätzen. Dieser Mann hatte den Zeitpunkt und die Art seines Todes selbst bestimmt. Solange Luzifer in der Hölle herrschte, blieb Ori dieser Trost verwehrt.

16.
    Kapitel
    Riley wusste, dass sie dickköpfig war und Geld verschwendete, indem sie das unbenutzte Motelzimmer behielt, aber wenn sie Becks Sachen packte und sie in ihr Zimmer brächte, würde sie zugeben, dass er fort war. Vielleicht für immer.
    Ruhelos rief sie bei Stewart an, um ihn über die jüngsten Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, aber er war nicht zu Hause. Seine Haushälterin berichtete, dass er auf einem weiteren Treffen der Hexen mit den Nekromanten war, um zu versuchen, die Spannungen abzubauen, die zwischen beiden Seiten herrschten.
    Also läuft es gerade auch zu Hause ziemlich beschissen.
    Sie hinterließ eine detaillierte Nachricht und begann dann, von einem Zimmer ins andere zu wandern, unsicher, was sie als Nächstes tun sollte. Die Hilflosigkeit machte sie verrückt. Beck war irgendwo und brauchte ihre Unterstützung, aber was konnte sie schon machen, ohne einen Wagen und ohne eine Vorstellung, wohin sie sich als Nächstes wenden sollte?
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie in ihrer Wanderung innehalten. Wenn das Beck sein sollte, würde sie ihn zuerst umarmen und dann anschreien. Dann würde sie ihn erneut in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.
    Sie spähte durch den Spion und sah in zwei blaue Augen, die ihren Blick erwiderten.
    Simon? Er war der letzte Mensch, mit dem sie in Sadlersville gerechnet hätte. Sie öffnete die Tür und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Riley«, sagte er und fühlte sich offensichtlich ebenso unbehaglich wie sie. »Meister Harper schickt mich, damit ich dir helfe, Beck zu finden.«
    »Äh, okay.« Und jetzt?
    Simon rührte sich nicht von der Stelle. »Ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber …«
    »Das kriegen wir schon hin« sagte sie und winkte ihn herein. »Du kannst in Becks Zimmer pennen.«
    Simon machte keine Bemerkung darüber, dass die beiden Zimmer verbunden waren und die Verbindungstür offen stand. Zum Glück hatte das Zimmermädchen Becks Bett gemacht, sonst hätte es noch schlimmer ausgesehen.
    Riley öffnete eine Schublade und blickte hinunter auf die ordentlichen Stapel von Becks Socken und Unterhosen.
    »Ich habe seine Sachen noch nicht rausgenommen, weil ich dachte …« Sie erstarrte, ihre Hände zitterten. »Ich brauche nur eine Minute und …« Riley blickte zur Zimmerdecke hoch, Tränen brannten in den Augen. »O Gott, Simon, was, wenn … er … tot ist?«
    Er drehte sie sanft um. Sie wollte, dass er sie in den Arm nahm, aber war das überhaupt noch möglich, nach dem, was zwischen ihnen vorgefallen war? Offensichtlich schlugen seine Gedanken eine ähnliche Richtung ein.
    »Stewart sagt, wir sollen uns nicht zu Hause blicken lassen, ehe wir Beck gefunden haben«, sagte er.
    »Aber was, wenn …«
    »Dann werden wir herausfinden, wer ihm das angetan hat und denjenigen in der Hölle abliefern … persönlich.«
    Schockiert über den boshaften Tonfall, trat Riley einen Schritt zurück. Das war nicht der Simon, den sie kannte, der Simon, der sich bei den Dämonen entschuldigte, nachdem er sie eingefangen hatte.
    Blind gegenüber der Reaktion, die er hervorgerufen hatte, deutete er auf die offene Schublade.
    »Lass Becks Sachen, wo sie sind. Ich finde schon einen Platz für mein Zeug. Er kann sie zusammenpacken, wenn er zurückkommt.«
    Das war ein dicker Strohhalm, und sie klammerte sich verzweifelt daran fest.
    »Ja«, sagte sie, »lass ihn das machen. Ich werde seine Unterwäsche jedenfalls nicht anrühren.«
    Simon bedachte sie mit einem Nicken und einem schmerzlich dünnen Lächeln.
    Riley ließ ihn allein, damit er auspacken konnte. Während er im anderen Zimmer herumräumte, telefonierte er mit Harper, um zu berichten, dass er jetzt in Sadlersville und bereit war, die Jagd zu eröffnen. Obwohl ihr einleuchtete, dass er der am besten geeignete Fänger war, um ihr hier zu helfen – die Gesellen waren alle zu beschäftigt –, fiel es ihr schwer, ihm so nahe zu sein, ohne an die Vergangenheit zu denken. Sie ahnte, dass Stewart dabei seine Finger im Spiel gehabt haben musste, auch wenn Harper derjenige gewesen war, der ihren Ex in den Süden geschickt hatte.
    Riley hatte gerade ihren Computer ausgeschaltet, als Simon den Kopf durch die Tür steckte. »Ich bin mit dem Bus gekommen und habe noch nichts

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