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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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legte er dar, was er sich wünschte, welche Rolle sein Kamerad in den kommenden Tagen übernehmen könnte.
    Gusion flatterte erregt mit einer Schwinge, ehe er antwortete. »Du verlangst viel.«
    »Aber wirst du es tun, wenn es sich als notwendig erweist?«
    »Ich werde, obgleich es nicht meiner Natur entspricht.«
    »Was ist mit den anderen göttlichen Wesen? Wo stehen sie?«, fragte Ori.
    »Sie sind unentschlossen. Obzwar viele von ihnen keine hohe Meinung von dir haben, missfällt ihnen die Art und Weise, wie du behandelt worden bist.«
    Ori nickte verstehend. »Luzifer hofft, Sartael gegen mich ausspielen zu können, um uns beide zu vernichten. Er hat den Blick dafür verloren, was wichtig ist.«
    Gusion widersprach nicht. »Wo ist diese Seele, über die du verfügst, die eine, die Luzifer so erbost hat?«
    »Blackthornes Tochter ist gerade in die Stadt zurückgekehrt.«
    »Weiß sie von der Gefahr, in der sie schwebt, weil so viele in ihr ein Mittel sehen, dich zu vernichten?«
    »Noch nicht. Riley Anora Blackthorne wird es schon noch früh genug erfahren.«
    »Ist sie stark genug, diese Seele von dir?«
    »Sie sollte es besser sein.«

    Wie Beck versprochen hatte, wartete der Dämonenfänger Chris Jackson draußen vor dem Busbahnhof in Atlanta auf Riley. Jackson war eher hager und lehnte an der vorderen Stoßstange seines Trucks. Er war einer ihrer Lieblingskollegen: Seit sie in der Zunft aufgenommen worden war, hatte er stets hinter ihr gestanden.
    »Willkommen zurück in der großen Stadt«, rief er laut, ein herzliches Begrüßungslächeln im Gesicht.
    »Hi, Jackson. Wieso ist es an dir hängengeblieben, mich einzusammeln?«
    »Hab mich freiwillig gemeldet«, erwiderte er.
    Er hievte ihren kleinen Koffer hinten in den Truck, dann fuhren sie Richtung Norden ins Zentrum von Atlanta. Da Jacksons Tasche mit den Fängerutensilien den Platz zwischen ihnen besetzte, stellte Riley ihren Rucksack neben ihre Füße.
    »Wie geht’s Beck?«, fragte er.
    »Der wird wieder. Hast du gehört, was passiert ist?«
    »Ja. Es steht in den Zeitungen.« Mitfühlend schüttelte er den Kopf. »Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie er all die Jahre diese Last mit sich herumgeschleppt hat.«
    »Es war echt hart. Aber jetzt wissen sie, dass er genauso ein Opfer war wie die anderen Jungs.«
    Als Jackson abbog, fiel ihr der Rucksack auf die Füße, und sie stellte ihn wieder auf. »Und wie läuft es hier so? Stehe ich immer noch bei jemandem auf der Abschussliste?«
    »Nee. Die Cops haben den Kerl gefasst. Er hat den Fehler gemacht, Drohbriefe an den Bürgermeister, den Gouverneur und einen Senator zu schicken. Der ist erledigt.«
    »Wow, in solchen Kreisen verkehre ich?«, sagte sie ironisch.
    »Abgesehen von diesem Idioten gibt es einen Haufen neuer Leute, die der Zunft beitreten wollen. Ziemlich viele von denen sind sehr unheimlich. Eigentlich die meisten.« Er holte tief Luft. »Ach ja, und die Filmcrew von Dämonenland ist gestern angekommen. Morgen Abend fangen sie an zu filmen.«
    »Warum sind die noch gekommen, nach allem, was passiert ist?«
    »Es geht um die Einschaltquote«, erklärte Jackson. »Sie wollen unbedingt wissen, was auf dem Friedhof abgegangen ist, damit sie das in eine Episode einarbeiten können. Harper hat damit gedroht, jedem die Eingeweide rauszureißen, der ihnen auch nur einen Mucks über die Schlacht verrät.«
    Sie konnte sich ihren Meister lebhaft dabei vorstellen.
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir für das zu danken, was du auf dem Friedhof getan hast«, fuhr er fort. »Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, diesen Engeln die Stirn zu bieten.«
    »Ich hatte keine Wahl«, sagte sie. »Manchmal, wenn man in die Enge getrieben wird, schafft man das Unmögliche.«
    »Ist es wahr, dass der Himmel einen Deal mit dir ausgehandelt hat, um Simons Leben zu retten?«, fragte Jackson und sah zu ihr hinüber.
    Offensichtlich war ein Teil der Wahrheit durchgesickert. »Ja, das stimmt.«
    Jackson stieß einen leisen Pfiff aus. »Seit der Schlacht habe ich ihn nur ein paar Mal gesehen, und er sah nicht besonders gut aus. Ich glaube, ihn plagen Schuldgefühle.«
    »Allerdings.«
    »Wie wäre es mit ein paar guten Nachrichten: Ich habe meine Meisterprüfung bestanden!«
    »Das ist genial, Jackson!«, sagte sie. »Wow, du musst total aufgekratzt sein.«
    Sein Grinsen verriet ihr, dass sie recht hatte. »Jetzt muss ich nur noch die Sache mit einem Erzdämon hinter mich bringen, dann bin ich startklar.«
    »Aber

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