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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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du wirst doch nicht versuchen, eins von diesen Dingern zu fangen, oder?«, fragte sie besorgt.
    »Nach dem, was ich auf dem Friedhof gesehen habe? Nie im Leben. Ich werde ihn töten, ehe er mich umbringt.«
    Damit war Riley mehr als einverstanden. »Bist du sicher, dass Harper es genehmigen wird, dass du ein Meister wirst?«
    »Er sagt, er wird. Jetzt, wo er trocken ist, ist er nicht mehr so ein … Scheißkerl. Der Bundesverband hat seine Beschränkungen über die Anzahl der Lehrlinge pro Meister aufgehoben. Harper hat jetzt zwei neue, die er ausbilden kann.« Jackson warf ihr einen Blick zu. »Du wirst diese Kerle lieben.«
    »So schlimm?«
    »Völlig ahnungslos.«
    Sie lachte. »Da werden sie sich bei mir ja richtig heimisch fühlen.«

23.
    Kapitel
    Der nächste Morgen begann mit einem herzhaften Frühstück von Mrs Ayers und einer hingekritzelten Nachricht von Meister Stewart, der sie zu Hause willkommen hieß und ihr mitteilte, dass sie um zehn Uhr in Harpers neuem Büro erwartet wurde. Er hatte sogar die Adresse hinzugefügt.
    Keine Ruhe für die Verdammten.
    Da sie erst spät aus dem Bett gekrochen war, hatte Riley keine Zeit, um kurz bei ihrer Wohnung vorbeizufahren, obwohl sie wusste, dass der Briefkasten mittlerweile überquellen würde. Sie verschob diese Aufgabe auf die »Später«-Liste und folgte Stewarts Wegbeschreibung zu Harpers neuem Haus.
    Als Riley auf den kiesbedeckten Parkplatz einbog, wusste sie, dass sie richtig war. Wie schon bei seinem letzten Zuhause hatte Harper sich für eine Autowerkstatt entschieden, die schwere Zeiten hinter sich hatte. Zumindest war diese hier in einer besseren Verfassung als die alte, besonders, nachdem ein Geo-Dämon fünften Grades sie zerlegt hatte.
    Das neue Gebäude war aus braunen Backsteinen errichtet. Auf der einen Seite war es einstöckig, auf der anderen – dem Teil mit der Werkstatt – bestand es nur aus dem Erdgeschoss. Das Doppelrolltor war weder wackelig noch verzogen. Es sah sogar aus, als hätte es erst vor kurzem einen frischen Farbanstrich erhalten.
    »Viel besser«, murmelte sie und nickte anerkennend. Vielleicht wirkte sich Harpers neue Nüchternheit auch auf andere Aspekte seines Lebens aus. Oder er ist es leid, auf einer Müllhalde zu leben .
    Trotz Jacksons Feststellung, dass ihr Meister sich jetzt besser benehme, war Riley immer noch auf der Hut. Sie und Harper hatten eine schwierige Beziehung, und in der Vergangenheit hatte er während seiner wütenden Schimpftiraden schon mal blaue Flecken auf ihr hinterlassen. Jetzt, wo sie ihn besser kannte, verstand sie, wo seine Wut herrührte, aber das bedeutete nicht, dass sie ihm vertraute.
    Direkt vor der Schlacht auf dem Oakland-Friedhof hatte er versprochen, dass Riley und er, falls sie das Ende der Welt überstehen sollten, ein kleines Plauderstündchen halten würden und dass ihr nicht gefallen würde, was er ihr zu sagen hatte. Sie argwöhnte, dass sie ihm am Ende dieser Unterhaltung ihre Dämonenfängerlizenz überreichen würde.
    Ich habe einen Pakt mit der Hölle geschlossen. Er hat gar keine andere Wahl .
    Sie wappnete sich innerlich und stieß die Eingangstür des Gebäudes auf. Im Inneren roch es mehr nach Werkstatt als nach Dämonen, aber das würde sich im Laufe der Zeit ändern. Harpers neues Büro war größer als das alte, und ihr Meister hatte seinen kampferprobten Schreibtisch so aufgestellt, dass er den Raum voll ausnutzte. Einige seiner alten Möbel hatten den Umzug überstanden – die zerbeulten Aktenschränke zum Beispiel, die in eine Ecke gequetscht waren –, aber er hatte einen neuen Bürostuhl. Der schmierige Lehnsessel war verschwunden, und Riley trauerte dem Ding nicht nach.
    Die Tür rechts von ihr führte in die alte Werkstatt. Die hydraulischen Hebebühnen hatten auffällige Lücken hinterlassen, wahrscheinlich hatten die vorigen Besitzer sie als Altmetall verkauft, und an ihre Stelle waren vier Käfige getreten, die speziell dafür konstruiert waren, Dämonen dritten Grades aufzunehmen. Alle vier waren besetzt, und als die Dämonen Riley entdeckten, fingen sie im Chor an zu heulen und begrüßten sie mit dem üblichen Blackthornes-Tochter -Geknurre.
    Bei ihrem Eintreten blickte Harper auf und grummelte etwas. Er war Ende fünfzig, und eine lange, schartige Narbe zog sich von seiner linken Augenbraue über die ganze Gesichtshälfte. Angesichts des warmen Wetters trug er nur ein T-Shirt, und das Totenkopftattoo auf seinem Arm war teilweise zu sehen. Anstelle

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