Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
Reisenden an, solange sie sich in ihm befinden.«
    Die Vorstellung von diesem Echo aus ihrer Vergangenheit, das besser wusste als sie selbst, was sie wollte oder brauchte, klang verrückt. »Also, wie lange bleiben Leute in Verkündern?«, fragte sie. »Tage? Wochen?«
    »Überhaupt keine Zeit. Nicht so, wie du es dir vorstellst. In Verkündern vergeht keine reale Zeit. Aber trotzdem solltest du nicht zu lange hier herumhängen. Du könntest vergessen, wohin du willst, und dich für immer verirren. Du könntest als Herumtreiber enden. Und das ist eine hässliche Angelegenheit. Verkünder sind Portale, keine Ziele, vergiss das nicht.«
    Luce lehnte den Kopf an die feuchte Steinwand. Sie wusste nicht, was sie von Bill halten sollte.
    »Das hier ist dein Job. Du dienst, ehm, Reisenden wie mir als Führer?«
    »Sicher, genau.« Bill schnippte mit den Fingern und bei der Reibung entstand ein Funke. »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    »Wie kommt ein Gargoyle wie du zu so einer Tätigkeit?«
    »Entschuldige bitte, ich bin stolz auf meine Arbeit.«
    »Ich meine, wer hat dich eingestellt?«
    Bill dachte einen Moment lang nach und seine Marmoraugen rollten in ihren Höhlen hin und her. »Betrachte es als einen freiwilligen Dienst. Ich verstehe etwas von Verkünderreisen, das ist alles. Es besteht kein Grund, meine Sachkenntnisse nicht auch anderen zukommen zu lassen.« Er drehte sich zu ihr um und legte eine Hand unter sein steinernes Kinn. »Nach wann gehen wir überhaupt?«
    » Nach wann … ?« Luce starrte ihn verwirrt an.
    »Du hast keine Ahnung, wie?« Er schlug sich auf die Stirn. »Du willst mir sagen, dass du dich ohne jedes grundlegende Wissen über das Hindurchschreiten aus der Gegenwart gestürzt hast? Dass es dir ein vollkommenes Rätsel ist, wie du landest, wenn du landest?«
    »Wie hätte ich denn etwas darüber erfahren sollen?«, fragte Luce zurück. »Niemand hat mir irgendetwas erklärt!«
    Bill flatterte von ihrer Schulter hinab und ging auf dem Vorsprung auf und ab. »Du hast recht, du hast recht. Wir werden einfach bei den grundlegenden Dingen anfangen.« Er blieb vor Luce stehen und stemmte seine winzigen Hände in seine dicken Hüften. »Also, dann mal los. Was willst du eigentlich?«
    »Ich will … mit Daniel zusammen sein«, antwortete sie langsam. Da war noch mehr, aber sie war sich nicht sicher, wie sie es erklären sollte.
    »Pah!« Bill wirkte noch zweifelnder, als seine schwere Stirn, seine steinernen Lippen und seine Hakennase ihn schon auf natürliche Weise aussehen ließen. »Ihr Gedankengang weist leider eine kleine Lücke auf, Frau Anwältin. Daniel war ja bereits bei dir, du warst also mit ihm zusammen, als du aus deiner eigenen Zeit gesprungen bist. Habe ich nicht recht?«
    Luce ließ sich an der Wand herunterrutschen und setzte sich auf den Boden. Eine neuerliche starke Welle des Bedauerns schlug über ihr zusammen. »Ich musste gehen. Er wollte mir nichts über unsere Vergangenheit erzählen, also musste ich mich aufmachen, um es selbst herauszufinden.«
    Sie erwartete, dass Bill weiter mit ihr diskutieren würde, aber er sagte nur: »Also bist du auf der Suche.«
    Luce spürte ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen. Das klang gut.
    »Also, du willst doch etwas. Siehst du?« Bill klatschte in die Hände. »Zuerst solltest du wissen, dass die Verkünder durch das, was hier drin vorgeht, zu dir gerufen werden.« Er schlug sich mit seiner steinernen Faust auf die Brust. »Sie sind irgendwie wie kleine Haie und werden von deinen tiefsten Wünschen angelockt.«
    »Richtig.« Luce erinnerte sich an die Schatten in der Shoreline, daran, dass es beinahe so gewesen war, als hätten die jeweiligen Verkünder sie ausgewählt und nicht andersherum.
    »Bevor du einen von ihnen benutzt, flehen dich die Verkünder, die um dich herum auftauchen, praktisch an, sie aufzugreifen. Sie führen dich an den Ort, nach dem deine Seele sich sehnt.«
    »Also wollte ich das Mädchen besuchen, das ich in Moskau war und in Mailand – und in all den anderen Leben, auf die ich einen kurzen Blick werfen konnte, bevor ich wusste, wie ich durch einen Verkünder schreiten kann? Ich wollte sie alle besuchen?«
    »Genau«, erwiderte Bill. »Du wusstest es nicht. Die Verkünder haben es für dich gewusst. Du wirst auch besser darin werden. Schon bald solltest du anfangen zu spüren, dass du ihr Wissen teilst. So seltsam es sich anfühlen mag, sie sind ein Teil von dir.«
    Jeder Einzelne dieser kalten, dunklen

Weitere Kostenlose Bücher