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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Weise. Ich bin sie. Du liebst uns, und ich muss verstehen …«
    Daniel drehte sich zu Lucinda um, diejenige, die er geliebt hatte – die er in dieser Epoche lieben würde. Er konnte ihr Gesicht jetzt deutlich sehen. Er konnte sehen, dass es zwei von ihnen gab.
    Als er sich wieder zu Luce umwandte, begann seine Hand auf ihrer Schulter zu zittern. »Die andere bist du. Was hast du getan? Wie hast du das gemacht?«
    »Du! Mädchen!« Lucinda hatte Daniels Hand auf Luce’ Schulter bemerkt. Ihr ganzes Gesicht war verzerrt. »Wusste ich es doch!«, kreischte sie und rannte noch schneller. »Geh weg von ihm, du Flittchen!«
    Panik schlug über Luce zusammen. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als wegzurennen. Aber zuerst: Sie berührte Daniels Wange. »Ist es Liebe? Oder ist es nur der Fluch, der uns zusammenführt?«
    »Es ist Liebe«, stieß er hervor. »Weißt du das nicht?«
    Sie wand sich aus seinem Griff und floh, rannte hektisch über den Rasen, zurück zu dem Wäldchen aus Silberbirken, zurück zu dem überwucherten Rasen, wo sie angekommen war. Ihre Füße verfingen sich, sie stolperte und landete auf dem Gesicht. Alles tat weh. Und sie war sauer. Stinksauer. Auf Lucinda, die so abscheulich war. Auf Daniel, der sich einfach verliebte, ohne nachzudenken. Auf ihre eigene Machtlosigkeit, irgendetwas zu tun, das etwas änderte. Lucinda würde trotzdem sterben – Luce’ Besuch hier spielte nicht die geringste Rolle. Sie hämmerte mit den Fäusten auf den Boden und stieß ein frustriertes Stöhnen aus.
    »Na, na.« Eine winzige steinerne Hand tätschelte ihr den Rücken.
    Luce schlug sie weg. »Lass mich in Ruhe, Bill.«
    »He, es war ein tapferer Versuch. Diesmal hast du wirklich die Drecksarbeit gemacht. Aber« – Bill zuckte die Achseln – »jetzt ist es vorbei.«
    Luce setzte sich auf und funkelte ihn wütend an. Beim Anblick seiner selbstgefälligen Miene wollte sie gleich wieder zurückmarschieren und Lucinda erzählen, wer sie wirklich war – ihr erzählen, wie sich die Dinge in nicht allzu ferner Zukunft entwickeln würden.
    »Nein.« Luce stand auf. »Es ist nicht vorbei.«
    Bill riss sie wieder herunter. Er war erschreckend stark für ein so kleines Geschöpf. »Oh doch, es ist vorbei. Komm, steig in den Verkünder.«
    Luce drehte sich in die Richtung, in die Bill zeigte. Sie hatte das dicke schwarze Portal, das direkt vor ihr schwebte, noch nicht einmal bemerkt. Bei seinem modrigen Geruch wurde ihr übel.
    »Nein.«
    »Doch«, gab Bill zurück.
    »Du hast selbst gesagt, ich solle langsamer machen.«
    »Pass auf, ich gebe dir jetzt mal eine Lektürehilfe: Du bist in diesem Leben ein Miststück und Daniel ist das vollkommen egal. Schock! Er umwirbt dich einige Wochen lang, Blumen werden ausgetauscht. Ein dicker Kuss und dann Krawumm. Okay? Mehr gibt es nicht zu sehen.«
    »Du verstehst das nicht.«
    »Was? Ich verstehe nicht, warum Viktorianer so muffig sind wie ein Dachboden und so langweilig, als sehe man einer Tapete dabei zu, wie sie sich von der Wand löst? Ich bitte dich, wenn du schon im Zickzack durch deine Vergangenheit düst, dann mach es richtig. Nehmen wir uns ein paar Highlights vor.«
    Luce ließ nicht locker. »Gibt es eine Möglichkeit, wie ich dich verschwinden lassen kann?«
    »Muss ich dich in diesen Verkünder stopfen wie eine Katze in den Koffer? Los, Bewegung!«
    »Ich muss herausfinden, ob er mich liebt, und nicht nur eine Vorstellung von mir, wegen irgendeines Fluches. Ich muss das Gefühl haben, dass es etwas Stärkeres gibt, das uns zusammenhält. Etwas Echtes.«
    Bill setzte sich neben Luce ins Gras. Dann schien er sich eines Besseren zu besinnen und kroch ihr tatsächlich auf den Schoß. Zuerst wollte sie nach ihm und den Fliegen schlagen, die um seinen Kopf herum summten, aber als er zu ihr aufsah, wirkten seine Augen aufrichtig.
    »Schätzchen, die Frage, ob Daniel dein wirkliches Ich liebt, ist das Letzte, worum du dir Sorgen machen solltest. Ihr seid gottverdammte Seelengefährten. Ihr zwei habt den Ausdruck erfunden. Du brauchst nicht weiter hier rumzuhängen, um das zu verstehen. Es ist in jedem Leben so.«
    »Was?«
    »Du willst wahre Liebe sehen?«
    Sie nickte.
    »Komm mit.« Er zog sie hoch. Der Verkünder schwebte vor ihnen und begann eine neue Gestalt anzunehmen, bis er beinahe den umgeschlagenen Türen eines Zeltes ähnelte. Bill flog in die Luft, legte den Finger an einen unsichtbaren Riegel und zog. Der Verkünder ordnete sich neu und senkte sich wie eine

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