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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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warf Conrad ein.
    Brady gab die Nummer weiter. »Ich meine mich zu erinnern, dass der Wagen vorhin als gestohlen gemeldet wurde.«
    »So.« Zufrieden legte er auf. »Ich wette, Rutherford wird uns Gibbs vom Hals schaffen. Wie kommt der auch dazu, mit einem geklauten Wagen hundertachtzig zu fahren?«
    »Soll ich aufs Gas drücken?«, fragte Conrad.
    »Ist der Papst katholisch?«
    Brady wählte die Nummer von Matthews’ Haus.
    »Kate. Ich bin’s noch mal.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Ich möchte, dass du ein paar Sachen packst und mit Evie das Haus verlässt.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Über so was mache ich keine Witze.«
    »Hat es was mit Jimmy zu tun?«, fragte Kate.
    Brady seufzte.
    »Also doch. – Na, herrlich. Und was zum Teufel hat er diesmal verbockt?«
    »Genau kann ich dir das selbst noch nicht sagen. Bitte, vertrau mir einfach, ja? Fahrt zu deiner Mutter nach Morpeth. Wenn der Sturm sich wieder gelegt hat, gebe ich dir Bescheid.«
    Kate schwieg.
    »Dahin kann ich nicht«, gestand sie schließlich. »Lieber bleibe ich hier, ganz gleich, was Jimmy getan hat.«
    »Was ist mit deiner Freundin?«
    »Evelyn? Niemals. Sie ist meine Klagen über Jimmy schon seit Langem leid. Soll ich ihr sagen, ich sei in meinem eigenen Haus nicht mehr sicher und mein Mann hätte leider die Biege gemacht? Das würde gerade noch fehlen. Soll ich das vielleicht auch meiner Mutter erzählen? Und mir von der einen oder der anderen anhören, dass ich ihn niemals hätte heiraten dürfen? Besten Dank, aber darauf kann ich verzichten.«
    Vergebens versuchte Brady, sich einen aufmunternden Satz auszudenken.
    Dann hörte er, dass Kate weinte.
    »Aber du hast doch sicher noch andere Freunde. Du wirst doch wohl irgendwo für ein paar Tage einen Unterschlupf finden können.«
    »Nein«, sagte Kate leise. »Ich müsste immer einen Grund angeben. Das ist mir zu demütigend, Jack. Jimmy hat zu viele Affären gehabt, und keiner meiner Freunde begreift, weshalb ich noch bei ihm bin. Ich begreife es ja selber nicht und wünschte, ich wäre ihm nie begegnet.«
    Noch immer fiel Brady nichts Tröstliches ein. Zu guter Letzt überwand er sich und hoffte, er machte keinen Fehler.
    »Also gut, Kate, dann fahr mit Evie zu mir. In meinem Haus seid ihr wenigstens sicher.«
    »Ach, Jack.« Kate putzte sich die Nase. »Das geht doch nicht. Wie stellst du dir das denn vor?«
    »Tu’s einfach, Kate. Du weißt, wo ich den Ersatzschlüssel verstecke. Und mach es gleich, ja?«
    »Nur wenn du mir den Grund verrätst.«
    »Versprochen. Aber nicht jetzt, okay?«
    »Okay, aber ich hoffe, du hältst dein Versprechen.«
    »Na, komm, du kennst mich doch. Und noch was, Kate, bitte öffne niemandem die Tür.«
    »So beschränkt bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Kate –«
    »Was?«
    »Es tut mir leid … wegen Evie. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat.«
    »Hinterher tut dir immer alles leid«, sagte Kate und legte auf.
    Brady starrte auf sein Handy. Dann spürte er Conrads bohrenden Blick.
    »Ich kann das jetzt nicht weiter erklären«, entschuldigte er sich.
    »Habe ich Sie darum gebeten?«, fragte Conrad und schaute wieder auf die Straße.
    »Aber was wird Ihre Freundin sagen?«, setzte er einen Moment später hinzu.
    »Nichts«, antwortete Brady und hoffte, dass Dornröschen das Weite gesucht hatte.

Kapitel 27
     
    Brady hatte keine andere Wahl, er musste Madley einen Besuch abstatten. Zwar würde er sich dann bei Wolfe verspäten, aber der würde sich zu trösten wissen.
    Madleys Büro war im zweiten Stock des Nachtklubs Blue Lagoon. Wie Brady wusste, hielt er sich dort regelmäßig nachmittags auf.
    »Das dauert nicht lange«, sagte er zu Conrad und stieg aus dem Wagen.
    Am Eingang des Nachtklubs hämmerte er mit der Faust an die verschlossene Glastür.
    Drinnen war eine junge Putzfrau bei der Arbeit. Zögernd kam sie an die Tür und rief in gebrochenem Englisch, der Klub sei noch nicht geöffnet.
    Brady zog seine Dienstmarke heraus und hielt sie an die Scheibe.
    Die Frau betrachtete sie unsicher, drehte sich um und rief etwas nach hinten.
    Brady hatte kein Wort verstanden, glaubte aber, dass sie Slawisch gesprochen hatte. Hinter ihr tauchten zwei schwergewichtige Männer auf. Einer näherte sich Brady.
    »Was wollen Sie?«, fragte er beim Aufschließen der Tür.
    »Madley besuchen«, entgegnete Brady knapp.
    »Madley hat zu tun.« Der Mann musterte Brady finster.
    »Ich auch. Sagen Sie ihm, Detective Inspector Brady möchte ihn

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