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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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zuletzt nicht in Ruhe gelassen hat?«
    »Was glaubst du denn? Deshalb wollte sie ja auch unbedingt weg von hier. Und ist abends so lang fortgeblieben. Sie wollte ihm aus dem Weg gehen. Nicht mal nach der Schule ist sie direkt nach Hause gegangen, aus Angst, er wäre vielleicht früher aus dem Büro gekommen. Sie hat immer gewartet, bis sie wusste, dass ihre Mom zu Hause war.«
    Für einen Moment schloss Brady die Augen.
    »Ich danke dir, Evie«, sagte er dann. »Ich weiß, dass dir das nicht leichtgefallen ist.«
    Die nächste Frage legte er sich sorgsam zurecht.
    »Evie, kannst du mir denn vielleicht auch erklären, weshalb Sophie die Handynummer deines Vaters gespeichert hatte?«
    Sie sah ihn verständnislos an.
    »Gab es dafür einen bestimmten Grund?«
    »Ja sicher. Ich hatte ihr die Nummer doch selbst gegeben. Gestern Abend. Sie sollte ihn anrufen, falls sie auf dem Heimweg Angst bekommen hätte. Dad hatte Dienst, und ich dachte, er könnte ihr nachfahren – und sie mitnehmen.«
    Erleichtert atmete Brady auf. Wenigstens wusste er jetzt, weshalb Sophie Jimmys Nummer hatte und ihn als Letzten angerufen hatte.
    Evie hatte wieder angefangen zu weinen. »Sie war völlig daneben, als sie mich angerufen hat. Die Schlüssel hatte sie vorher schon mal verloren, und da ist Paul schon so sauer gewesen, und sie musste… ihm gehorchen, weißt du.«
    »Ja, ich weiß«, nickte Brady.
    »Es ist alles meine Schuld«, schluchzte Evie.
    »Nein, Evie, das ist es ganz sicherlich nicht. Wie kommst du nur darauf?«
    »Weil es so ist.« Unglücklich schaute Evie hoch. »Sophie wollte bei uns schlafen, und ich habe ihr gesagt, sie soll nach Hause gehen und endlich anfangen, sich gegen Paul zu wehren.« Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    »Du hast keine Schuld, Evie. Schuld ist derjenige, der Sophie ermordet hat, sonst niemand.«
    Brady schaute sie an und wartete auf eine Erwiderung, doch Evie setzte nur ihre Ohrhörer auf und hörte Musik, während sie eine SMS eintippte.
    Brady kehrte in die Küche zurück, wo Kate mit dem Rücken zu ihm stand und aus dem dunklen Fenster starrte.
    »Hat sie es dir erzählt?«, fragte sie, ohne sich umzudrehen.
    »Falls du das mit Paul Simmons meinst, ja.«
    »Sie hat Angst, Jack. Egal, wie es manchmal aussieht, aber im Grunde ist Evie immer noch ein kleines Mädchen.«
    »Kate.«
    Zögernd wandte sie sich um.
    »Ich habe ihre Handgelenke gesehen.«
    »Ja, meinst du denn, ich nicht?«, antwortete sie mit bebender Stimme. »Ich bin in ihr Zimmer gekommen, als sie gerade dabei war … Deshalb habe ich sie doch gezwungen zu reden. Ich wollte wissen, was ihr so viel Angst macht, dass sie sich selbst verletzt.«
    »Ich könnte dir jemanden empfehlen«, tastete Brady sich vor. »Jemanden, der ihr hilft.«
    Kates grüne Augen blitzten zornig.
    »Wir brauchen keine Hilfe«, fauchte sie. »Mir würde es schon genügen, wenn du mir endlich sagen würdest, was das hier alles soll.« Mit einer Armbewegung umfasste sie die Küche. »Warum, verdammt noch mal, müssen wir uns in deinem Haus verstecken?«
    »Weil ich zusehen werde, dass ihr hier sicher seid – bis Jimmy einen Weg gefunden hat, sein Problem zu lösen.«
    »Ach ja? Und wie lang soll das dauern? Wie lang willst du denn hier den Helden spielen?«
    Brady zuckte zurück.
    »Ich spiele gar nichts«, sagte er verletzt. »Aber Jimmy ist mein Freund, und –«
    »Jimmy steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten. Und ich wette, dass Gates ihn sucht. Nur deine Rolle in dem Ganzen, die ist mir noch nicht klar.«
    »Ich schulde Jimmy einen Gefallen, weiter nichts.«
    »Welchen?«
    »Er hat mal jemanden für mich mundtot gemacht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Kate, bitte«, seufzte Brady. »Ich habe ihn damals nicht gefragt, und dabei lassen wir es, okay?«
    »Meinetwegen«, antwortete sie resigniert. »Ist wahrscheinlich auch besser so.«
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Conrad, als Brady in den Wagen stieg.
    »Für Paul Simmons«, antwortete Brady.
    »Und das wäre?« Conrad spähte in den Seitenspiegel und ließ den Wagen an.
    »Das werden Sie noch hören. Wir nehmen Simmons mit zum Revier.«
    »Was denn? Heute Abend?«
    »Ja, Conrad. Und falls Sie mich deswegen für ein Arschloch halten, ist mir das scheißegal.«
    »Wie immer«, antwortete Conrad und grinste Brady von der Seite an.

Kapitel 37
     
    Brady beugte sich vor und sah Simmons ins Gesicht.
    »Wie wollen wir anfangen? Möchten Sie mir gleich die Wahrheit sagen oder mir zuerst noch einmal Ihre

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