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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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an einem Polizisten vergreifen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Harvey. »Es sei denn, Jimmy hätte ihm die Freundin ausgespannt. Zuzutrauen wäre es ihm. Wenn es um Frauen geht, kennt er nichts.«
    »Wie wahr«, seufzte Brady.
    Harvey nahm sein Glas. »Willst du dich nicht doch lieber zu uns setzen?«
    »Vielleicht später. Im Moment brauche ich ein bisschen Zeit für mich.«
    Brady sah zu, wie Harvey sich wieder zu den anderen gesellte. Dabei entdeckte er Adamson inmitten der Truppe. Er hatte einen Arm um die junge Frau namens Fielding gelegt, die Spurentechnikerin, die Brady am Vortag am Tatort getroffen hatte. Sie wirkte ein wenig angesäuselt.
    Von Harveys Tisch kam dröhnendes Gelächter, als Fielding ausholte und Adamson ins Gesicht schlug. Die junge Frau stand abrupt auf und setzte sich an einen Tisch, an dem nur Frauen waren.
    Brady bestellte sich ein neues Bier, sein letztes. Danach würde er nach Hause gehen. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass Adamson an der Theke vorbei in Richtung Toilette lief. Kurz darauf ging Brady ihm nach.
    Auf der Herrentoilette blieb er im Türrahmen stehen. Adamson zog den Reißverschluss seiner Hose hoch.
    »Was stehen Sie da so und glotzen?«, fragte er mürrisch, als er Brady erblickte.
    »Na, na«, mahnte Brady kopfschüttelnd. »Redet man so mit einem Vorgesetzten?«
    »Der Fall ist abgeschlossen. Montag bin ich wieder in North Shields. Das heißt, Sie können mich mal.«
    Brady lachte auf. »Warum so schlecht gelaunt, Adamson? Doch wohl nicht wegen der Ohrfeige eben.«
    »Die Schlampe«, knurrte Adamson. »Macht die Männer scharf und stellt sich dann an. Die soll sich lieber vorsehen, sonst geht sie eines Tages zu weit.«
    Für einen Moment spielte Brady mit dem Gedanken, Adamson zusammenzuschlagen, gewissermaßen als krönenden Abschluss – aber im letzten Augenblick besann er sich anders.
    »Und dann wird ihr eine Lektion erteilt?«, fragte er. »Eine, die sie nicht so schnell vergisst? Vielleicht sogar von Ihnen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Das brauchen Sie auch nicht.«
    »Blöder Wichser«, murmelte Adamson und versuchte, an Brady vorbeizukommen.
    Brady stieß ihn zurück.
    »He, was soll das? Ich will wieder an meinen Tisch und mit den anderen weitertrinken. Falls Sie nichts dagegen haben.«
    Er musterte Brady argwöhnisch.
    »Passen Sie gut auf sich auf«, riet Brady ihm. »Und schauen Sie immer hinter sich.«
    Adamson trat einen Schritt zurück. »Soll das etwa eine Drohung sein?«
    »Nicht von mir, aber von Trina McGuire«, erklärte Brady. »Sie erinnern sich doch noch an die Dame aus dem Sunken Ship, oder? Wenn ich richtig informiert bin, hatten Sie ihr einen etwas unsittlichen Antrag gemacht.«
    Adamson starrte ihn an. »Reden Sie etwa von der Nutte da? Die hat doch förmlich darum gebettelt. Hätte doch auch keiner erfahren, wäre Jenkins nicht dazwischengeplatzt.«
    Verärgert runzelte er die Stirn. »Und überhaupt, was geht Sie das an? Oder sind Sie selber hinter ihr her?«
    »Danke«, lächelte Brady. »Auf die Frage hatte ich gewartet. Um es kurz und schmerzlos zu machen: Wenn Sie Mrs McGuire noch einmal belästigen, kriegen Sie es mit mir zu tun. Das Gleiche gilt für Ms Fielding. Falls von einer der beiden Damen eine Beschwerde über Sie kommt, werde ich dafür sorgen, dass Sie mit Ihrem Schwanz nicht einmal mehr allein herumspielen können. Ist das klar?«
    »Arschloch«, sagte Adamson.
    Brady nickte ihm freundlich zu und trat zur Seite.
    Adamson stürzte an ihm vorbei nach draußen.
    Brady folgte ihm gemächlich und stellte sich wieder an die Theke, um sein letztes Bier zu trinken. Wenig später öffnete sich die Tür, und Conrad kam herein in Begleitung von Amelia Jenkins. Brady kippte sein Bier hinunter. Es war Zeit, nach Hause zu gehen. Er hatte keine Lust auf Gespräche, schon gar nicht mit einer Therapeutin und nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    Er warf einen Blick zu Harveys Tisch hinüber und überlegte, ob er sich von der Truppe verabschieden sollte. Doch dann beschloss er, sich leise zu verdrücken. Es würde ohnehin keiner bemerken.
    So unauffällig wie möglich bewegte Brady sich in Richtung Hinterausgang.
    »Sir?«, ertönte hinter ihm Conrads Stimme. »Wollen Sie etwa schon gehen?«
    Brady drehte sich um und wartete, bis Conrad vor ihm stand. »Mussten Sie das denn durch den ganzen Raum brüllen?«, fragte er. »Ich bin fix und fertig und möchte mich nur noch hinlegen, okay?«
    Conrad sah ihn forschend

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