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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Franziska Dom zum Zeitpunkt des Mordes hier in der Cubango-Bar aufgehalten. Ob nun abgeblitzt oder nicht, sie hatte ein Alibi für den fraglichen Zeitpunkt aufzuweisen.
    Birthe Warnholz griff nach einem Putzlappen und wischte die Theke ab. Nebenbei fragte sie: »Dieser Typ, mit dem die Frau ein Date hatte … Ist das der, hinter dem Sie eigentlich her sind? Nur damit ich Bescheid weiß, wenn ich hier nachts den Laden dicht mache und allein nach Hause gehe.«
    »Seien Sie einfach generell wachsam«, meinte Heidmüller und bedachte sie mit einem langen Blick.
    Sie riss die Augen auf und beugte sich ein Stück über den Tresen zu ihm vor.
    »Das bin ich sowieso. Und ich kann mich wehren. Ich hab immer mein Tränengasspray bei mir. Aber gegen den Altstadtfestmörder wäre ich wohl auch machtlos gewesen …«
    Heidmüller schien unfähig, sich vom Anblick ihres Ausschnitts loszureißen, der bemerkenswert tiefgründig war.
    Pia sah demonstrativ auf ihre Armbanduhr. »Heute Abend haben wir genug erfahren. Sie werden eventuell noch einmal zu einer offiziellen Vernehmung geladen, Frau Warnholz.«
    »Kein Problem.« Sie lächelte Heidmüller noch einmal zu, und der schwarze Zahn blitzte auf.
    Er raffte sich nun ebenfalls auf und rutschte vom Barhocker.
    »Einen schönen Abend noch!«, rief ihnen Birthe Warnholz hinterher.
    »Netter Laden«, sagte Heidmüller, als sie wieder draußen standen. Er schien sich für den Einblick in das Dekolletee der Barfrau erwärmt zu haben.
    »Ich verstehe nicht, warum da freitags nichts los ist, sondern mittwochs und donnerstags? Arbeiten die Leute nicht?«, grummelte Pia, als sie wieder an der frischen Luft waren.
    »Es sind ja nicht alle so bescheuert wie wir. Außerdem haben viele wahrscheinlich freitags etwas Besseres vor …«
    Pia sah ihn zweifelnd an. »Und was, Ossie? Mit einem Messer auf dem Altstadtfest herumzulaufen!«
    »Könnte es sein, dass du einen Berufsschaden hast, Pia?«
    »Bestimmt.«
    Sie machten sich auf den Rückweg zum Auto. Als sie um die Ecke bogen, lag vor ihnen das Hafenbecken und auf der anderen Seite des dunklen Wassers die Altstadt. Es war eine von Lübecks Postkartenansichten, erleuchtet vom Schein unzähliger Scheinwerfer. Die alten Giebelhäuser reihten sich aneinander wie Zähne in einem alten, aber gut erhaltenen Gebiss. Dahinter schachtelten sich Dächer über Dächer bis zu den Türmen von St. Jacobi, St. Petri und den Zwillingstürmen der Marienkirche.
    »Ziemlich übel, was hier in letzter Zeit alles passiert ist«, sagte Pia plötzlich.
    »Wieso, das ist nun einmal unser Alltag«, meinte Heidmüller verständnislos.
    »Diese beiden brutalen Morde in der Altstadt von Lübeck, in einem Zeitraum von ein paar Wochen. Erst wird Wolfgang Biederstätt in seinem Restaurant aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Dann sticht einer Birgit Manstein auf dem Altstadtfest einfach ab … Dabei wirkt die Altstadt so beschaulich. Wie in einem netten, volkstümlichen Theaterstück …«
    »Wenn man hier steht und dort hinübersieht, vielleicht«, meinte Heidmüller spöttisch.
    »Wenn man die kriminelle Energie irgendwie sichtbar machen könnte, läge über diesem Häusermeer dort drüben jetzt ein giftgrüner Nebel …«
    Heidmüller lächelte. »Ich hätte nie gedacht, dass du solche ausgefallenen Vorstellungen entwickeln kannst, Pia.«
    »Ich meine ja nur, dass die zwei Morde innerhalb von nur sechs Wochen in diesem begrenzten Gebiet reichlich seltsam sind.«
    »Es sprengt ein bisschen die Statistik, aber Zufälle soll es ja geben …«
    »Und sie waren beide so … dramatisch.«
    »Du meinst, die zwei Mordfälle ähneln einander? Ich finde, sie sind so unterschiedlich wie nur was. Eine völlig andere Vorgehensweise, ob ich einen Mann allein im Weinkeller überrasche und ihm eine Schusswaffe an den Kopf setzte, oder ob ich eine Frau im Menschengewühl an einem Bierstand ersteche …«
    »Aber es waren in beiden Fällen ungewöhnliche Waffen. Ein alter Armeerevolver aus dem ersten Weltkrieg und eine Art Stilett, über dessen Herkunft wir bisher noch nichts wissen. So als ob sich der Täter in einem Antiquitätenladen bedient hat.«
    »Ich glaube, du willst Zusammenhänge sehen, wo gar keine sind, Pia. Lass uns fahren, morgen ist auch noch ein Tag.«
    Pia riss sich vom Anblick der Altstadtkulisse los.
    »Es gibt aber noch eine Parallele …«, bemerkte sie, während sie weitergingen. »Hast du eigentlich einen guten Draht zum Standesamt in Lübeck?«
    »Äh, wieso

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