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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Dunkelheit im Keller war sie vom hellen Licht, das sie empfing, geblendet. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass sie in die Mündung eines Revolvers blickte.
    »Immer langsam, Frau Korittki«, sagte eine weibliche Stimme. »Haben Sie schon genug von unserer Gastfreundschaft?«
    Es war die Frau, die Isabel genannt wurde, und ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran zu, dass sie abdrücken könnte.
     
     
     
    Sie befanden sich im Erdgeschoss einer alten Villa. Isabel dirigierte Pia durch eine Art Halle, die sich über zwei Stockwerke erstreckte. Eine geschwungene Holztreppe führteauf eine Galerie, die den gesamten Raum umrundete. Überall stand Gerümpel herum, und Staub und Dreck lagen zentimeterhoch auf den Fußböden und dem spärlichen Mobiliar. Das Haus sah nach einer monatelangen Belagerung durch feindliche Truppen aus, und wahrscheinlich war dieser Vergleich sogar recht zutreffend. Die einzelnen Puzzleteile ihrer Umgebung fügten sich in Pias Kopf zu einem Bild zusammen. Sie konnte sich nun sogar vorstellen, wo in Lübeck sich dieses Haus befinden konnte. Doch was nützte es ihr?
    Isabel brachte Pia mit vorgehaltener Waffe in ein kleineres Zimmer neben der Halle. Auf dem Fußboden lagen ein Stapel Matratzen und ein Paar Decken. Der Couchtisch vor dem Biedermeiersofa war bedeckt mit dreckigen Gläsern und Flaschen sowie Untertassen voller Kippen und Zigarettenasche.
    »Setz dich dahin«, sagte Isabel und deutete auf einen gepolsterten Stuhl.
    Pia sah, dass Isabels dünnes Handgelenk zitterte. Der klobige Revolver wurde ihr langsam zu schwer. Ihre Hoffnung, die Frau allein vielleicht überwältigen zu können, zerschlug sich, als sie Geräusche und Stimmen aus dem Keller hörte. Ihre Angreifer schienen sich wieder erholt zu haben. Sie hätte Mark Lohse in die Kehle treten sollen, dachte sie und erschauerte gleichzeitig bei der Vorstellung.
    Immerhin fühlte sie nicht mehr die bohrende Verzweiflung, die sie in ihrem Kellergefängnis fast gelähmt hatte. Als Mensch unter Menschen und zu ebener Erde rechnete sie sich wieder gewisse Chancen aus. Heidmüller musste ihr Verschwinden längst bemerkt haben. Er hatte bestimmt schon etwas unternommen …
    Markus Kessel, da war sie sich sicher, hatte keine Chance gehabt. Er hatte die Suche nach Beate Fischer eigenmächtigaufgenommen, und er hatte sie, zu seinem Unglück, vor der Polizei gefunden.
    »Warum verstecken Sie sich, Frau Fischer?«, fragte sie die Frau, die ebenfalls auf die Geräusche aus dem Keller lauschte.
    »Ein für alle Mal und zum Mitschreiben, Frau Korittki: Ich heiße nicht mehr Beate Fischer. Alle, die mich kennen, nennen mich Isabel.«
    »Ach ja? Kläre Tensfeld, Ihre alte Freundin, sprach aber nur als Beate Fischer von Ihnen«
    »Gegenüber der Polizei mag sie das getan haben. Vielleicht will sie nicht mit uns in einen Topf geworfen werden. Kläre hat manchmal Bedenken, ein paar unserer Angewohnheiten betreffend.«
    »Und warum wollen Sie nicht Beate Fischer genannt werden?«
    »Wissen Sie, was meine Mutter gesagt hat, als ich sie fragte, wieso sie mich Beate genannt hat? Wenn du ein Junge geworden wärst, dann hätte ich dich Raphael oder Leander oder so ähnlich genannt. Bei einem Mädchen, da wäre ihr halt nur Beate eingefallen. Sie wollte einfach kein Mädchen. Darum habe ich mich Isabel genannt, nach einer Figur aus einem Roman. Und verstecken tue ich mich auch nicht!«
    »In so einem Dreckloch wie diesem kann man sich doch nicht freiwillig aufhalten. Wie lange hausen Sie hier schon? Wochen? Monate?«
    »Versuchen Sie nicht, mich zu provozieren. Das ganze Psychogequatsche können Sie sich schenken. Wie es aussieht, haben Sie sich nicht sehr gut geschlagen da unten. Joe und Albrecht sind schon auf dem Weg zu uns. Es läuft alles nach Plan.«
    Sie lächelte spöttisch, als die beiden Männer ins Gartenzimmer traten, und deutete mit der Waffe auf Pia.
    »Ich hab sie oben abgefangen. War ganz einfach, ihr Schwachköpfe!«
    »Wo hast du die denn her?«, fragte Mark Lohse erstaunt und deutete auf den altmodischen Revolver in ihrer Hand.
    »Meinst du, ich kenne mich hier nicht aus, Albrecht? Ich weiß, wo du deine Schätze versteckt hältst … Hier, den Ring habe ich auch neulich gefunden!«
    Sie hielt ihm ihre kleine Hand mit einem Ring entgegen, auf dem eine klobige, goldene Kugel saß.
    »Das ist Tantchens alter Giftring, Isabel. Was willst du damit?«
    »Was glaubst du denn, wie ich unsere liebe Kommissarin vorhin betäubt

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