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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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seiner Läufe. Eine krallenbewehrte Pranke streifte seine Schulter und brachte ihn ins Taumeln, bevor das Tier zu Boden krachte. Hinter ihm brach Chaos los, doch er hatte keine Zeit, den Kopf zu drehen, weil der Hund sofort wieder auf den Beinen war. Als hätte der Schnitt ihn nur wütend gemacht. Ein Albtraum aus Zähnen und Klauen, drang er auf Gabriel ein. Er führte einen Abwärtshieb aus, heiße Flüssigkeit spritzte gegen seine Wange, er drehte sich, riss die Waffe frei und stieß erneut zu. Stahl schnitt durch Haut und Muskeln, durchtrennte das Rückgrat der Bestie und nagelte sie buchstäblich auf den Asphalt.
    Schüsse krachten. Nun fuhr er doch herum, ließ den Schwertgriff los und packte die SIG Sauer und seinen Dolch. Alan und Keith waren damit beschäftigt, drei weitere Hunde niederzumachen. Violet feuerte auf einen vierten, traf ihn in die Brust und schleuderte ihn zurück. Doch die Bestie sprang sofort wieder auf die Füße und griff erneut an. Er jagte drei Kugeln in den Schädel seines lederhäutigen Gegners, der, aufgespießt von seinem Schwert, noch immer nach ihm schnappte. Die Fänge der Kreatur krachten aufeinander, das gelbliche Feuer der Pupillen trübte sich endlich.
    Schwer atmend befreite er sein Schwert und wandte sich der Bestie zu, die Violet bedrängte. Ihre Kugeln hielten das Tier auf Distanz, doch reichten nicht aus, um es zu erledigen. Gabriel erwischte den Hund im Sprung, in einem weiten Rundschlag, der ihm das Genick durchschlug und den Schädel vom Rumpf trennte.
    Keith lag am Boden und rang mit einer schuppigen Kreatur, die nach seinem Gesicht schnappte. Alan hatte eine Bestie erledigt und bedrängte die zweite. Mit zwei Sätzen war Gabriel bei Keith, packte von hinten den Schädel der Bestie und riss ihr mit dem Dolch die Kehle auf. Blut spritzte über Keith’ Gesicht. Fluchend schleuderte Keith den Kadaver beiseite.
    Alan schleuderte die letzte Kreatur mit einem Fußtritt gegen die Betonwand, setzte ihr nach und enthauptete sie. Irgendwo klingelte ein Handy.
    Suchend blickte Keith sich um, entdeckte das Gerät und klaubte es mit ausgestrecktem Arm vom Asphalt, ohne aufzustehen.
    Gabriel drehte sich zu Violet um, die mit gesenkter Pistole dastand und am ganzen Leib zitterte. Mit zwei raschen Schritten war er bei ihr, ließ das Schwert zu Boden fallen und zog sie an sich.
    „Ich habe es getroffen“, flüsterte sie. „Vier Treffer in die Brust.“
    „Es ist vorbei.“ Seine Hand strich über ihren Rücken, eine hastige Bewegung, sein hilfloser Versuch, ihren Schock zu lindern. „Sie sind tot.“
    Violet sah ihn an. „Du bist voller Blut.“
    „Nicht mein eigenes.“
    Neben ihnen hockte Keith auf dem Asphalt und brüllte ins Telefon.
    „Verdammt, sind die zäh.“ Alan wischte sein Schwert am Mantelsaum sauber und schob es zurück in die Scheide.
    Keith ließ den Arm mit dem Handy sinken. „Das war Cyric. Ihre Hoheit geruht, die Garde zu schicken. Wir treffen uns bei Maryans Cathedral.“
    „Falls wir es bis dorthin schaffen.“ Alan schob einen Ärmel hoch und untersuchte einen tiefen Kratzer an seinem Unterarm. Blut troff ihm von den Fingern. „Wir sind noch nicht mal in der Nähe des Fashion Districts. Diese Biester sind stark. Das wird kein Spaß, wenn die in größeren Rudeln ihr Unwesen treiben.“

    Von nun an bewegten sie sich mit äußerster Vorsicht und hielten sich dicht an den Hauswänden. Hundert Yards hinter dem American Apparel Gebäude stießen sie auf zwei weitere Hunde, die kleiner waren, als ihre Artgenossen zuvor. Der Kampf fiel kurz und blutig aus.
    Ein paar Autos kamen ihnen entgegen, denen es gelungen war, aus dem Jahrhundertstau im Financial District und den Blocks rund um das Staple Center auszuscheren. Über der nächtlichen Stadt hing ein Teppich aus Sirenen, dem Grollen von Helikoptern und unverständlichen Megafondurchsagen aus weiter Ferne, die sich an den Hauswänden brachen.
    Violet lauschte Marshalls zunehmend hysterischen Meldungen. Fernsehsender zeigten die ersten Bilder. Es gab ein paar Sekunden Livesendung, bei der ein Kameramann von einem monströsen Raubtier angegriffen wurde und die damit endete, dass das Blut des Mannes über die Linse spritzte, kurz bevor die Übertragung abbrach.
    „Auf MSNBC läuft ein Interview mit einem Typen von Etherlight ...“
    „Carl Miller?“, fiel sie ein.
    „Nein, ein Reverend Austin. Das LAPD hat Homeland Security zu Hilfe gerufen und die County Police Departments. Die sind verzweifelt.“
    Alan

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