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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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inne, wie überwältigt von der Magie des Moments. Sie wollte mehr von ihm spüren und begann, sich zu bewegen, langsam zuerst und genussvoll. Seine Hände umfingen ihre Hüften, er nahm ihren Rhythmus auf. Sein Griff wurde hart, sein Atem schnell und schwer. Längst konnte sie nicht mehr denken, nur noch fühlen, mit einer Intensität, die sie nicht für möglich gehalten hatte. Ihre Sinne verschmolzen zu purer Ekstase. Jeder Stoß trieb sie näher an den Abgrund, den sie heftig ersehnte und zugleich hinauszögern wollte. Die Zeit dehnte sich. Doch dann, mit einem Schauder, trieb es sie fort in einer weichen Explosion, Regenbögen aufgelöst in Wasser. Gabriel. Wie von selbst formten sich die Silben seines Namens.
    Gabriel.
    Später schmiegten sie sich erschöpft ins warme Leder, die Glieder ineinander verschlungen. Violet hatte sich nach vorn sinken lassen, ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Schläfrig lauschte sie seinem abklingenden Herzschlag.
    „Wer bist du?“, murmelte er an ihrem Ohr.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie begriff, dass die Frage an sie gerichtet war. Ihr Geist fühlte sich an wie warmes Öl. Sie wollte nicht denken, nur reglos in der Wärme versinken, eingehüllt vom Schlag seines Herzens.
    „Wer bist du, Violet?“
    Ihr Name auf seinen Lippen klang wie eine seltene Blume. Vage wurde ihr bewusst, dass das, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, viel mehr war als flüchtiger Sex zwischen Fremden. Ohne es in Worte fassen zu können, fühlte sie sich, als sei ihr eine tiefe Einsicht gewährt worden. Was das bedeutete, wusste sie noch nicht. Doch es fühlte sich gut an, wie ein unerwartetes Geschenk. Gabriel musste es ebenfalls spüren. Sie hatten etwas geteilt. Etwas so Kostbares, dass Violet kaum wagte, daran zu rühren.
    Warum fürchtete sie sich dann davor, auf seine Frage zu antworten? Tja, wer bist du, Violet? Ein abgehalfterter Excop, ein Privatschnüffler an der Grenze der Legalität? Tochter einer Mutter, die Blaubeermuffins und Strickdeckchen verkaufen muss, um ihre Klimaanlage reparieren zu können? Die Realität stürzte erbarmungslos auf sie nieder und schlug ein Loch in ihren Tagtraum. Eisige Winde wehten herein und vertrieben die Wärme.
    Kein Scheiß, Violet, sieh dich doch an. Der letzte Kerl, mit dem du geschlafen hast, hat versucht, deine Brieftasche zu klauen. Und war auch noch so blöd, sich dabei erwischen zu lassen
.
    Sie drehte den Kopf und sah, dass das Feuer im Kamin zu einem Häufchen Glut zusammengefallen war. Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und dieses Mal war es kein wohliger Schauder. Gabriel regte sich unter ihr und zog die Indianerdecke hoch. Dann spürte sie seine Finger in ihrem Haar. Sanft drehte er ihren Kopf herum, bis ihre Blicke sich trafen.
    „Was glaubst du denn, wer ich bin?“, gab sie die Frage zurück.
    Er lächelte. „Ich denke, du bist ein Traum.“ Mit einem Finger zog er die Linie ihres Kinns nach. „Vermutlich habe ich Matavilya Crest niemals verlassen. Ich bin bewusstlos und du nur ein Produkt meiner Fantasie.“
    Seine Worte stiegen ihr zu Kopf wie schwerer Wein. Sie fühlte sich seltsam erleichtert und versuchte, die spöttische kleine Stimme zu ignorieren, die in ihrem Hinterkopf wisperte.
Mach dich nicht lächerlich, Violet Bardo. So was passiert dir nicht. Dein Leben ist kein Disneyfilm
.
    „Normalerweise bin ich nicht so ...“
    „Nicht so was?“ In seine Augen trat ein belustigtes Funkeln.
    „Impulsiv.“
    „Wie bedauerlich.“ Er legte eine Fingerspitze gegen ihren Mund, eine federleichte Berührung. „Was muss ich tun, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten?“
    Er spielte mit ihr. Schon wieder. Sein Lächeln milderte die Härte der Linien in seinem Gesicht. Von der rechten Braue zog sich eine markante Narbe zur Wange, die sie zuvor nicht bemerkt hatte. Seine Schönheit schüchterte sie ein.
So etwas passiert dir nicht. Die Sache hat einen Haken. Du musst nur danach suchen
.
    Hinter den Fenstern dämmerte der Morgen. Gabriel streichelte ihre Lippen mit der Fläche seines Daumens und sie dachte, dass sie noch nie so erotisch berührt worden war.
    „Willst du Frühstück?“, fragte er.
    Seine Lenden streiften ihren Oberschenkel und sie bemerkte, dass er schon wieder hart war. Sofort stieg Hitze in ihr auf. Sie ließ ihre Hand über seinen Bauch gleiten, ertastete Muskeln und straffe Haut und strich die dünne Haarlinie hinab, bis er scharf den Atem einsog.
    Mit der Zungenspitze stieß sie gegen seinen Finger.

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