Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd
mich zu verarschen“, flüsterte sie. „Ich hab dir das Leben gerettet, okay?“
„Ja, wahrscheinlich hast du das.“
Sein Blick verdunkelte sich, dann ließ er das Plastikschälchen fallen. Sie glaubte, dass er auch den Herd ausschaltete, konnte es aber nicht sehen, weil sie sich darauf konzentrieren musste, weiterzuatmen.
„Es gehört sich nicht, seinen Lebensretter zu verarschen“, brachte sie hervor.
„Nein?“ Sein Arm legte sich um ihre Taille. Mit einem Ruck zog er sie an sich. „Du bist sehr schön, wenn du wütend bist.“
Ihr wurde bewusst, wie viel Kraft in seinen Armen steckte. Sein Körper regte sich an ihrem. Hitze floss ihr ins Blut. Sie spürte seine Erektion und wusste plötzlich, worauf das hinauslaufen würde. Ihre Sinne reagierten auf ihn, ein überwältigendes rauschhaftes Begehren. So hatte sie die Verführung nicht geplant, so überraschend, so wild, so ...
Als wenn das eine Rolle spielte.
Das Blut sang ihr in den Ohren, seine Finger in ihrem Nacken waren wie Stahl und Seide, sein Duft betörte sie. Er senkte den Kopf, um sie zu küssen. Seine Lippen waren weich und fest, besitzergreifend und einladend zugleich. Sie rissen eine so heftige Sehnsucht in ihr auf, dass sie zurückzuckte vor der Intensität dieser Empfindung und der Verletzlichkeit, die darin lag. Eng umschlungen taumelten sie aus der Küche. Ihre Kniekehlen stießen gegen das Sofa und sie sank rücklings in die Polster, Gabriel über ihr, seine Hände in ihrem Haar. Sein Kuss wurde fordernd, fast gewalttätig, wie eine lang aufgestaute Flut, die sich endlich Bahn bricht. Als ihre Blicke sich wieder trafen, waren seine Augen dunkel und verhangen, unergründlich und voll Hunger. Sie schob die Hände unter sein T-Shirt und umfasste seinen Rücken. Ihre Fingerspitzen schienen Feuer zu fangen, wo sie seine Haut berührten. Er fühlte sich so gut an.
Wenn das hier ein One-Night-Stand war, dann zweifellos einer, den sie nicht so schnell vergessen würde. Dabei schmeckte er zu süß für ein flüchtiges Begehren, zu intensiv.
Hör auf, zu denken.
Gabriels Lippen glitten über ihre Wange, ihren Hals hinab, verharrten auf ihrem Schlüsselbein, seine Zähne strichen über ihre Haut. Seine Hände zitterten in ihrem Nacken, als müsse er darum kämpfen, die Kontrolle zu behalten. Nichts war weich an diesem Mann und dennoch rang er um Zärtlichkeit. Dieser offensichtliche Widerspruch berührte Violet so sehr, dass sie sich kaum mehr fürchtete, ihren Schutzschild fallen zu lassen. Unter seinen Händen fühlte sie sich ungeheuer begehrenswert, eine aufregende neue Empfindung, die sie überwältigte.
Offenbar spürte er die Veränderung in ihr. Er hob den Kopf und sah sie an. Nachdenklichkeit schimmerte in seinem Blick. Sie spannte sich an, weil sie nicht sicher war, ob auch Zweifel darin lag. Sie wollte nicht, dass er zweifelte.
Mit einem Ruck löste sie die Hände von seinem muskulösen Rücken, grub sie in sein Haar und zog ihn zu sich herab. Mit der Zungenspitze strich sie über seine Lippen, kostete sein Zögern, küsste seine Mundwinkel, drängte tiefer. Sie warb, kokettierte, verführte.
Ein Schauder überspülte sie, als Gabriel sich ergab. Seine Finger nestelten am Saum ihres Tops, zogen es hoch, glitten unter den Spitzensaumihres BHs. Der Stoff löste sich, dann presste sich sein Körper an ihren. Sie spürte seinen Atem, seinen Herzschlag, seine warme Haut und glaubte, sterben zu müssen für dieses Gefühl, weil es so kostbar war. Sein Duft berauschte sie, Zimt und warmer Sand und Leder.
Er lehnte sich zurück und zog sie mit, bis sie auf ihm lag, ließ nicht zu, dass ihre Körper sich trennten. Seine Finger rannen ihren Rücken hinunter, folgten dem Saum ihrer Jeans, zogen den Reißverschluss auf und streiften sie ihr von den Beinen. Die Härchen auf ihrer Haut richteten sich auf, wo er sie berührte, ein unbeschreiblicher Genuss.
Ohne sich aus seinem Kuss zu lösen, tastete sie nach seinem Gürtel. Hastig löste sie die Schnalle, kämpfte mit den Knöpfen. Dann war da seine Hand, er half ihr. Zitternd berührten ihre Finger die seinen. Sein Begehren riss eine heftige, überschäumende Freude in ihr auf.
Sie streichelten sich, liebkosten einander, sein Atem war heiß an ihrer Wange. Er hielt ihren Blick fest, während sie ihre Hüften an seinen rieb, seine Finger durch ihre Locken strichen, mit ihr spielten, tiefer eintauchten, sie in den Wahnsinn trieben.
Als er in sie eindrang wie gleitende Seide, hielten sie
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