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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Mischung aus Neugier und Furcht vor dem, was dort draußen wartete.

    Violets Knie begannen zu zittern, während sie den Parkplatz überquerte und das VORTEC Gebäude hinter sich ließ. Als sie sich umblickte, sah sie, wie Marshall losfuhr. Das Herz auf seiner Ladefläche schwankte wie eine riesige Vogelscheuche. Die Verbindung stand noch, sie hörte, wie er das Radio aufdrehte.
    „Hey“, sagte sie. „Noch da?“
    Marshall begann, lauthals zu lachen. „Jesus, hast du ihr Gesicht gesehen?“
    Sie steuerte auf das Starbucks-Cafe am anderen Ende des Parkplatzes zu. „Wo hast du dieses Ding aufgetrieben?“
    „Ein Freund von meinem Cousin Vergil hat einen Blumenhandel. Das Herz stellt er jedes Jahr raus in den Hof, wenn Valentinstag ist. Mara war sich bis zum Schluss nicht sicher, ob das emst gemeint war oder nicht.“
    „Du bist der Beste.“
    „Ich weiß. Hast du was im Computer gefunden?“
    „Vielleicht.“ Sie drückte die Tasche fester an sich. „Ich hole mir einen Kaffee, dann treffen wir uns im Büro und sehen uns meine Ausbeute an.“

10
    K
eine Ahnung, warum Emily nicht auf der Liste ist.“ Violet beugte sich vor und massierte ihre schmerzenden Füße. Sie hatte die Zuckerpuppenklamotten gegen Jeans und ein ärmelloses weißes T-Shirt getauscht. „Diese Julia Albright ist jedenfalls drauf und sie scheint in der Sangrin-Testgruppe gewesen zu sein, wenn ich die Aufregung ihrer Mutter richtig gedeutet habe.“
    „Vielleicht gab es zwei Gruppen?“, schlug Marshall vor.
    Violet griff nach der Tabelle mit der Übersicht aller Testpersonen. Zweiundachtzig Namen. Das Blatt war mit farbigen Markierungen übersät, das Ergebnis mehrerer Stunden Arbeit, die sie mit dem Versuch verbracht hatten, die Buchstabenkürzel zu entschlüsseln. Große Fortschritte hatten sie nicht gemacht.
    „Ich habe eine Idee.“ Sie angelte das schnurlose Telefon vom Tisch. Die einzig nützlichen Informationen neben den Namen waren die Telefonnummern. Violet wählte die Nummer aus der ersten Spalte, Kathleen Anderson, und lauschte dem Rufton.
    „Hallo?“, meldete sich eine Frauenstimme.
    „VORTEC Pharmaceuticals, hier ist Mara“, jubilierte sie, „guten Tag! Spreche ich mit Kathleen Anderson?“ Sie schenkte Marshall ein breites Lächeln, als der sie überrascht anblickte.
    „Oh ... hallo“, stammelte die Frau. „Ja.“
    Sie wirkte verwirrt, aber das war verzeihlich bei diesem Überfall. Im Hintergrund lief ein Fernseher.
    „Wir führen eine Nachbefragung all unserer Patienten durch, die an der Sangrin-Studie teilgenommen haben.“
    Ein unverständliches Nuscheln war die Antwort.
    „Wie geht es Ihnen, Ms. Anderson?“
    „Ganz gut.“ Allmählich schien sie sich zu fassen. „Aber Sie haben doch gesagt, der Test ist abgeschlossen? Heißt das, ich muss noch mal in Ihre Klinik kommen?“
    „Nein. Wir machen nur eine telefonische Umfrage unter allen Teilnehmern der Studie. Darf ich Sie bitten, mir drei Fragen zu beantworten?“
    „Na gut. Wenn es sein muss.“
    Die Begeisterung der Patientin hielt sich in Grenzen. „Super, vielen Dank. Hier die erste Frage: Wurde Krebs bei Ihnen diagnostiziert, bevor Sie sich für die Studie angemeldet haben?“
    „Aber das haben Sie doch alles in Ihren Unterlagen“, grummelte die Frau.
    „Kein Problem. Haben Sie durch die Behandlung eine Verbesserung festgestellt?“
    „Hören Sie“, regte sich Kathleen Anderson auf, „warum fragen Sie mich das? Hat jemand bei Ihnen die Unterlagen verräumt, oder was?“
    „Nein, das ist nur, weil wir die Patientenakten von der Umfrage getrennt halten ...“ Violet hielt inne. „Wissen Sie was? Vergessen sie es. Schönen Tag noch und kaufen Sie bald wieder bei VORTEC Pharmaceuticals.“ Sie nahm den Hörer herunter und legte auf.
    „Was war das denn?“, fragte Marshall.
    Violet spürte, wie ihre gute Laune zurückkehrte. „Auf dieser Liste sind alle Telefonnummern. Wir rufen sie der Reihe nach an, und versuchen rauszufinden, ob noch mehr Leute verschwunden sind. Und dann vergleichen wir, was diese Menschen gemeinsam haben. Julia Albright zum Beispiel“, sie tippte auf den grün markierten Namen auf der Liste, „ist mit einem P markiert. Es gibt nur drei andere Namen, die das gleiche Kürzel tragen. Wenn wir also die Gemeinsamkeiten finden ...“
    „... wissen wir, wonach wir suchen müssen? Wonach suchen wir übrigens?“
    „Wenn ich das wüsste.“ Violet strich sich die Haare in den Nacken. „Ich bin sicher, dass da was im Busch ist

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