Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
Vom Netzwerk:
Inhalt der Regale an der Wand.
    Gabriel schwankte zwischen Erleichterung und Frustration. Er war froh, dass seinem Vater nicht das gleiche Schicksal widerfahren war. Doch sie hatten Thomasz nicht finden können.
    Joseph und die anderen Überlebenden von Carls Männern gaben vor, nichts von den Entführungen zu wissen. Sie schworen Stein und Bein, dass Gabriel der Einzige war, den sie hierher verschleppt hatten. Er glaubte nicht, dass sie etwas verschwiegen. Joseph hatte sich vor Angst in die Hosen gemacht. Der Latino hätte seine Mutter verkauft, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen.
    Gabriel senkte die Uzi und blickte sich um. Abgesehen von den Ketten und den Blutpfützen war das ein gewöhnlicher Heizungskeller. Neben dem Kessel entdeckte er die Umrisse eines Körpers in der schwärzlichen Masse, die vermutlich von dem Kerl stammten, den Violet erschossen hatte.
    Der Gedanke traf ihn wie eine Faust. Sie hatte ihr Leben riskiert, um ihn aus diesem Loch zu befreien, und er hatte sie aus seinem Haus geworfen. Nein, zuerst hatte er seiner Lust nachgegeben, sie benutzt wie eine billige Hure und dann hatte er sie vertrieben. Das Schuldgefühl war ein eisernes Band, das ihm die Luft abschnürte. Hatte er wirklich nur mit ihr geschlafen, weil ihr Gesicht ihn an Zoe erinnerte? Nein. Es hatte sich gut und richtig angefühlt, mit ihr zusammen zu sein. Als sie ihm von Emily erzählt hatte, hatte ihn sein Zorn geblendet, einer seiner verdammten Wutanfälle, die er schon früher nicht unter Kontrolle halten konnte. In einer Sekunde zerstörte er Dinge, die sich nie mehr reparieren ließen.
    „Gabriel?“ Cyrics Stimme riss ihn aus seiner Erstarrung. „Alles okay?“
    „Klar.“ In seiner Kehle hatte sich Eis gebildet.
    „Hör mal.“ Mit der flachen Hand schlug Cyric gegen die Ziegel.
    Das Geräusch klang hohl und nicht wie eine gemauerte Wand. Der Hüne trat kraftvoll gegen die verdächtige Stelle. Putzbrocken und Staub lösten sich und offenbarten einen Untergrund aus Brettern.
    „Interessant“, murmelte Keith.
    Gabriel half Cyric, die Reste des Lehmputzes zu entfernen. Die Bretter saßen fest, doch mithilfe eines Brecheisens aus einer der Werkzeugkammern gelang es ihnen, sie aus der Verankerung zu lösen. Es war ein versteckter Durchgang. Muffige, abgestandene Luft schlug ihnen entgegen, als sie einen Fuß in die Dunkelheit auf der anderen Seite setzten. Sie fanden keinen Lichtschalter, doch der Strahl der Taschenlampe enthüllte einen großen fensterlosen Raum, der vollgestellt war mit Unmengen rostiger Metallfässer.
    Keith pfiff durch die Zähne. „Was ist das? Der geheime Schatz der Templer?“
    „Leuchte mal.“ Gabriel beugte sich zum Schild auf einem der Fässer. „HCB. Hexachlorobenzen.“
    „Was ist das?“, fragte Keith. „Uran?“
    „Ein Fungizid.“
    „Was?“
    „Pilzbekämpfungsmittel für Getreidesaat. Das Zeug, das sie auf den Feldern versprühen“, sagte Gabriel schulterzuckend. „Keine Ahnung, wie lange das hier schon steht.“
    „Nicht sehr lange“, konstatierte Cyric. „Sieh dir mal die Staubschicht hier an.“ Er fuhr mit dem Finger über ein Regal. „Auf den Fässern liegt kein Staub.“
    Keith wölbte die Unterlippe vor. „Was hat das mit unseren Leuten zu tun?“
    „Vermutlich nichts“, gab Gabriel zurück.
    „Sie sind nicht hier.“ Cyric wischte die Hand an der Hose ab. „Aber es war eine gute Spur, Mann.“ Er sah plötzlich müde aus. „Hey, tut mir leid.“
    Gabriel nickte nur.
    „Kommt schon.“ Der Hüne schlug ihm leicht auf die Schulter. „Lass uns die Sauerei aufräumen, die wir hier angerichtet haben.“

11
    M
arshall brauchte nicht lange, um die Adressen ausfindig zu machen. „Andy Kilroy ist übrigens als vermisst gemeldet“, sagte er mit Stolz in der Stimme.
    „Hast du das aus dem LAPD-System?“, fragte Violet kauend. Sie hatte Nudeln mit Pilzsoße und gebratenen Reis vom Koreaner um die Ecke besorgt, während Marshall seine Quellen durchforstete.
    „Si.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Nenn mich Gott.“
    „Du bist der Größte.“
    „Ich weiß.“
    „Warum heuerst du nicht bei der CIA an, statt für ein paar lausige Kröten untreuen Ehefrauen und meiner bescheuerten Schwester nachzuspionieren?“
    „Mit meinem Lebenslauf?“ Er hauchte ihr einen Kuss zu. „Willst du Details?“
    „Die kenne ich doch längst.“
    Er grinste schief. „Nein, ich meine die von Mr. Kilroy.“
    Violet suchte den Namen in der Liste. „Sag

Weitere Kostenlose Bücher