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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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das Wimmern des Mädchens. Eine Katze, die aus dem Hauseingang flieht, ein Schatten in der Nacht. Und Zoes blicklose Augen, die ihn nie mehr loslassen würden.
    Ihre Hand berührte seine Schulter, und als er sich umwandte, war es Violet und nicht Zoe, die ihn anstarrte. Gabriel legte seine Hände um ihr Antlitz. Ihre Wangen fühlten sich warm an und lebendig und zogen ihn zurück in die Gegenwart, fort von dem Abgrund feindseliger Geister, die ihre Knochenfinger nach ihm ausstreckten. Er war ihr dankbar, dass sie nicht fragte, sich ihm nicht entzog, sondern nur dastand und ihn gewähren ließ. Als spürte sie instinktiv, dass er diesen Moment brauchte.
    „Hast du diesen Einstieg in den Kanälen gefunden?“, fragte er schließlich.
    „Da unten war jemand“, gab sie zurück. „Er hatte eine Pistole und hat auf uns geschossen. Vielleicht waren es auch mehrere, ich bin mir nicht sicher. Wir haben die Flucht ergriffen und sind Keith in die Arme gelaufen.“
    „Wer ist wir?“ Er merkte, wie seine Frage klang, kaum dass die Worte im Raum standen.
    Violet hob eine Augenbraue. „Mein Partner. Marshall Scott.“ Ihr Lächeln wurde breiter und er hasste sich dafür, dass er innerlich zusammenzuckte. „Mein Partner in der Detektei. Hatte ich erwähnt, dass ich eine Privatdetektei führe? Scott & Bardo Investigations, spezialisiert auf alle Arten schmutziger Ermittlungen. Rufen Sie uns an, wenn Sie es nicht wagen, zu einer anständigen Detektei zu gehen.“
    Der zynische Ton, mit der sie den letzten Satz in den Raum warf, sagte ihm, dass mehr dahintersteckte. Doch er wollte nicht nachbohren. Nicht, wenn sie nicht von sich aus zu erzählen begann.
    „Was ist mit euren Verfolgern geschehen?“
    „Sie haben aufgegeben. Vielleicht hat es ihnen gereicht, uns zu verscheuchen.“
    Was, wenn dieser geheime Einstieg ein Detail war, das Cyric und seine Leute übersehen hatten? Dass Violet mit Schüssen vertrieben wordenwar, bedeutete zumindest, dass jemand dort unten etwas zu verbergen hatte. Doch er konnte jetzt unmöglich bei Katherina auftauchen und um Verstärkung bitten. Sie würde jeden waffenfähigen Mann auf ihn hetzen, wenn er einfach in ihre Galerie in Downtown spazierte. Und er wusste nicht, wie loyal Cyric zu ihr stand. Der blonde Hüne hatte die Waffe gegen ihn erhoben, als er Katherina angegriffen hatte. Nein, er wollte lieber warten, bis sich die Gemüter abgekühlt hatten. Doch die mögliche Verbindung zwischen den entführten Schattenläufern und VORTECs Wundermedikament schürte eine rastlose Dringlichkeit in ihm. Er musste dieser Spur nachgehen. Sein Vater war seit zwei Tagen verschwunden. Die Vorstellung, dass er sich in der Gewalt von Schlächtern befand, die hinter seinem Blut her waren, erschreckte ihn weit mehr als die potenzielle Bedrohung durch Etherlight. Selbst, wenn die neue Theorie nur auf Mutmaßungen und vagen Annahmen beruhte.
    „Kannst du mich zu diesem geheimen Einstieg führen?“, fragte er.
    Misstrauen verengte Violets Blick. „Warum?“
    „Du suchst deine Schwester und ich suche meinen Vater. Beide scheinen eine Verbindung zu VORTEC zu haben. Vielleicht gelingt es mir, diese schießwütigen Kanalratten auszuschalten und nachzusehen, was sie so sorgfältig verbergen wollen?“
    Sie biss sich auf die Lippen. „Ich weiß nicht, ob es eine so gute Idee ist, da noch mal hinunterzusteigen.“
    „Ich bin robust“, versuchte er, zu scherzen. „Ich kann ein oder zwei Kugeln abfangen und dann bin ich auf Nahkampfdistanz.“
    In ihrem Blick flackerte Unbehagen.
    „Was?“
    „Nichts.“
    Ihr Tonfall, ihre ganze Körperhaltung verriet, dass sie ihm auswich. „Was war da unten?“
    „Es könnten viele sein.“
    „Kann ich einen Anruf von deinem Handy machen?“
    „Dein Kumpel Keith?“
    Er nickte und wurde das Gefühl nicht los, dass sich Angst unter der Schicht ihres schmalen Lächelns verbarg, eine abgründige Furcht, die mit etwas zu tun hatte, das sie in den Kanälen gefunden hatte. Doch sie wollte ihm nicht sagen, was das war. Nun gut, er würde es herausfinden, auf die eine oder andere Weise.
    Keith nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
    „Hey“, sagte Gabriel. „Ich bin wieder im Spiel.“
    „Gott sei Dank.“ Keith’ Stimme verriet Erleichterung. „Katherina ist ziemlich angepisst. Sie hofft, dass du in den Kanälen verrottest.“
    „Ich bin geschmeichelt.“
    „Scheiße Mann, wo bist du? Noch immer bei der kleinen Schwarzhaarigen?“
    Ein Stich Ärger durchfuhr ihn. „Sie

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