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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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all den Jahren nur zwei Mal getroffen. Der Schattenläufer, mit dem die Serie der Entführungen begonnen hatte. Sie hatten nie etwas miteinander zu schaffen gehabt. Die Mundwinkel des großen Mannes verzogen sich zu einem Lächeln. Keith trat an Gabriel vorbei und auf Marco zu.
    Etwas war falsch.
    „Keith, mein Freund!“, rief Marco über das Hundegebell hinweg.
    Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, wurde überwältigend.
    „Nett, dass du hier auftauchst, um ...“ Er führte den Satz nicht zu Ende, sondern zog die Uzi hoch und feuerte eine Salve auf Keith ab, die ihn rücklings in die Trümmer schleuderte.
    „Bastard!“, stieß Gabriel hervor. Brennende Wut stieg in ihm auf, eine Woge Adrenalin, die die Steifheit und den Schmerz in seinen Gliedern hinwegfegte. Mit einem weiten Bogen hieb er nach Marcos Waffenarm, traf die Maschinenpistole und lenkte sie ab. Eine Serie von Kugeln grub sich ins Linoleum.
    Marco ließ die Uzi fallen und sprang Gabriel an wie eine Raubkatze. Gemeinsam gingen sie zu Boden. Marcos Stirn traf ihn im Gesicht. Gabriel spürte, wie seine Nase brach. Der zweite Hieb ließ einen stechenden Schmerz in seinem Schädel explodieren, der ihm Tränen in die Augen trieb. Er kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben. Das Antlitz über ihm versank in roten und schwarzen Schlieren. Marco war unglaublich stark, selbst für einen Schattenläufer. Gabriels Finger öffneten sich unter dem unbarmherzigen Klammergriff, der ihm das Handgelenk zu brechen drohte, und gaben das Schwert auf.
    Einen Atemzug später gab Marco einen seiner Arme frei, um nach einer Waffe zu greifen. Mehr Reflex als bewusstes Handeln, brachte er seinen Arm hoch, packte Marcos Kehle und drückte zu. Der andere knurrte, dann fuhr eine Klinge herab. Gabriel riss den Kopf zur Seite. Der Dolch grub sich neben ihm ins Linoleum. Marco zerrte an der Waffe, um sie zu befreien, ließ dann abrupt von seinem Vorhaben ab und fasste nach Gabriels Handgelenk, um den Würgegriff zu brechen.
    Der Schmerz war atemberaubend, doch Gabriel ließ nicht los. Er wusste, dass er sterben würde, wenn er seine Finger von Marcos Kehle löste. Sie rangen miteinander, eine scheinbare Ewigkeit. Plötzlich war auch sein zweiter Arm frei, weil Marco nun mit beiden Händen seine Kehle zu befreien suchte.
    Seine Finger tasteten über die Trümmer, schlossen sich um einen scharfkantigen Stein und rammten ihn Marco mit aller Gewalt gegen die Schläfe. Marcos Augen verloren den Fokus. Gabriel zog die Knie an und schleuderte ihn von sich.
    Sie kamen fast gleichzeitig auf die Füße. Blut lief Marco übers Gesicht. Gabriel wich zurück und bückte sich nach seinem Schwert. Marcos Grinsen wirkte schmerzverzerrt. In seiner Hand lag schwer und bedrohlich Keith’ Tantoklinge. Schüsse krachten in Gabriels Rücken. Die Hunde tobten. Er musste das hier beenden. Schnell.
    Das Grinsen erlosch auf Marcos Gesicht. Mit einem Schrei stürmte er auf Gabriel zu, eine Lawine aus Muskeln und Stahl. Gabriel glitt zur Seite und blockte den ersten Hieb. Er spürte den Aufprall bis in die Schultern. Marco verfügte über die Kraft und die Reflexe eines Bluttrinkers, die weit über die normalen Fähigkeiten ihrer Spezies hinausgingen. Kein Wunder, dass sich immer wieder Schattenläufer der Verlockung des Blutes hingaben, obwohl es ein Weg ohne Wiederkehr war. Marco musste kürzlich erst getrunken haben. Er war stark und schnell, ein tödliches Raubtier.
    Plötzlich war Gabriel nicht mehr sicher, dass er den Mann würde besiegen können. Er blockte eine Serie von Schlägen ab und wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Stahl klirrte auf Stahl. Jeder Hieb fühlte sich an, als würde er ihm die Knochen zerschmettern. Marco schlug heftiger zu, immer schneller. Weniger kontrolliert.
    Dann krachte ein Schuss, so dicht neben Gabriel, dass er glaubte, das Mündungsfeuer an seiner Wange spüren zu können. Marco prallte zurück, blieb mit dem Fuß an einem Trümmerstück hängen und geriet aus dem Gleichgewicht. Der Moment genügte Gabriel für eine Gegenattacke. Seine Klinge unterlief das andere Schwert, ein waagerechter Schnitt, der tief eindrang und Marco nach vorn sinken ließ. Gabriel legte auch die zweite Hand um den Griff und enthauptete den Bluttrinker mit einem wuchtigen Coup de Grace. Die Spitze der Klinge fetzte eine tiefe Rinne in den Putz der dahinterliegenden Wand, dann entglitt die Waffe Gabriels Fingern.
    Langsam wandte er sich um. Hinter ihm stand Violet, bleich

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