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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Hast du das vergessen? Es hat gedauert, bis wir dich in Jonas´ Schuppen gefunden haben.«
    Â»Wir? Ma und du?«
    Â»Falsch. Ganz falsch. Mit wir meine ich mich und Pa. Riechst du nichts? Er brät gerade Spiegeleier.«
    Â»Blöder Witz.«
    Â»Kein Witz.«
    Leonie starrte mich an. »Das glaube ich jetzt nicht.«
    Â»Musst ja nur nach unten gehen und … «
    Aber da war meine kleine Schwester schon aus dem Bett gesprungen. Sie rannte die Treppe runter – und dann …
    Â»Ich glaub´s nicht! Paps!!!«

8. Dezember

D er Samstag war superschön gewesen.
    Paps saß in Mamas Bademantel am Tisch. Am Adventskranz brannte das erste rote Kerzchen, auf dem Herd stand der blaue Topf mit dem weltbesten Kakao vom Kakao-Kochmeister, der Speck und die Spiegeleier waren schön knusprig und noch genauso gut, wie er sie früher immer gebraten hatte, und als ich runterkam, hörte ich Leonies süßes Stimmchen. »Okay, ja, ich bin abgehauen. Schimpfst du mich jetzt?«
    Â»Erst nach dem Frühstück«, antwortete Paps. Leonie kreischte ein bisschen – das tut sie leider immer, wenn sie sich freut – und setzte sich auf seinen Schoß. Wenn ich nicht schon dreizehn Jahre alt und dafür echt zu alt gewesen wäre, hätte ich sie weggeschubst und mich an Paps gekuschelt.
    Na ja …
    Es war schön, mit Paps zu frühstücken. Irgendwie anders als mit Ma, obwohl es mit ihr auch schön ist. Vor allem, wenn wir Waffeln backen, was leider nicht oft vorkommt, weil das mit dem Teig immer in eine Sauerei ausartet. Aber egal. Paps stellte natürlich die üblichen Fragen: Wie geht’s in der Schule? Wie sehen die Noten aus? Was macht ihr in der Freizeit? Wie gesagt – das Übliche eben. Nach Ma fragte er kein einziges Mal. Dafür wollte ich wissen, wie’s denn mit der supertollen Yvonne läuft und ob sie so gut kochen kann wie Ma.
    Â»Wieso? Seit wann interessierst du dich fürs Kochen?«, erwiderte er und zog die Augenbrauen hoch.
    Weil ich schüchtern bin, wollte ich zuerst nicht mit der Sprache heraus, aber dann erinnerte ich mich daran, dass ich mich gründlich ändern musste. Höchste Zeit dafür! Und an die total unordentliche Wohnung erinnerte ich mich auch. Vor allem an den ekligen Geruch und die vielen gebrauchten Papiertaschentücher, die überall herumlagen, was auch eklig aussah. Und das, wo er früher immer so pingelig war! Ich rührte den Kakao um und tat so, als wollte ich um alles in der Welt vermeiden, dass sich eine Haut bildet. Dabei traute ich mich nur nicht, ihn anzusehen. »Na ja«, sagte ich, »ich frag ja nur. Weil nämlich … weil … es sieht da nämlich so ganz anders aus als früher bei uns, Paps!« Und dann traute ich mich dann doch, ihn anzusehen. »Gefällt dir das?« Weil er auf einmal ein so komisches Gesicht machte, wiederholte ich: »Ich frag ja bloß …«
    Leonie rutschte das Messer aus der Hand. »Du warst in Papas Wohnung? Also ehrlich, Mirja! Zu mir sagst du, die grässliche Yvonne wolle von uns nichts wissen! Und dann gehst du hinter meinem Rücken zu Paps!?«
    Â»Ja!«, schrie ich sie an. »Weil ich nicht wusste, wo du warst! Du hast mich angelogen, du Miststück! Ich übernachte bei Sophie. Hast du was dagegen, Mirja?«, äffte ich sie nach.
    Â»Ehrlich? War das so?«, wollte Leonie wissen. »Du bist meinetwegen zu Paps gegangen, obwohl die Yvonne dir die Augen hätte auskratzen können? Ich glaub’s nicht, Mirja. So mutig bist du nicht.« Sie kreuzte die Arme vor der Brust und fügte hinzu. »Nie im Leben. Dazu bist du viel zu schüchtern.«
    Â»Es war aber so«, bestätigte Paps. »Und jetzt ist’s Zeit, dass du uns erklärst, warum du Mirja angelogen und dich im Schuppen versteckt hast.«
    Â»Och«, sagte meine kleine Schwester und zog das ganze Ich-bin-eine-kleine-Prinzessin-Theater ab, komplett mit Kulleraugen und Wimperngeklimper. »Ich habe mich so einsam gefühlt. Mama ist mit ihrem Lover weggefahren, und eigentlich wollte ich ja zu dir. Aber ich hab mich nicht getraut. Weißt du, wegen deiner grässlichen Yvonne, die nichts von deinen Kindern wissen will. Und überhaupt – Ich hab mir vorgestellt, sie würde mal meine STIEFMUTTER . Paps! Ich meine: Stiefmutter – genau wie im Märchen!« Sie schüttelte sich und riss ihre Kulleraugen noch viel

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