Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
getan.«
    Â»Dann ist´s ein Wunder«, flüsterte meine kleine Schwester. »Aber wenn sich zwei verlieben ist das ja auch so etwas wie ein Wunder. Meinst du nicht auch, Mirja?«
    Ich lächelte in die Dunkelheit hinein. »Für mich ist es ein Wunder«, antwortete ich.
    Samstagfrüh besorgte unsere Mutter Tannenreisig, einen riesigen Mistelzweig und rote Kerzen, weil wir endlich das Haus weihnachtlich schmücken und danach Plätzchen backen wollten. Wir legten uns richtig ins Zeug, und so hing noch vor dem Mittagessen eine Girlande über der Haustür, von der Dielendecke baumelte der Mistelzweig, und die Stube sah mit den vielen roten Kerzen und den Strohsternen, die unsere Oma mal gebastelt hatte und jetzt an den Fenstern klebten, sehr festlich aus.
    Zum Mittagessen gab es am Samstag nur Tomatensuppe mit Nudeln und Gemüse, und gerade, als unsere Mutter den letzten Tropfen aus dem Topf löffelte, klingelte es.
    Wie immer rannte Leonie sofort in die Diele, und ich fragte meine Mutter: »Ist das dein Lover, der Fritz Geier?«
    Sie schaute auf die Uhr. »Er wollte erst später kommen.«
    Dann hörten wir Leonies Stimme. »Wer bist du? Und was willst du?«
    Mein Herz schlug Purzelbäume. »Ich bin Yasin. Ich möchte Mirja abholen.«
    Da rannte ich auch zur Tür und hörte, wie meine Schwester fragte: »Oh. Bist du wirklich Mirjas Freund?«
    Kleine Schwestern sind das Letzte!
    Aber Yasin sagte cool: »Richtig geraten, Baby!«
    Â»Ich bin kein Baby«, protestierte Leonie sofort.
    Der Wind wirbelte Schnee in die Diele; meine Mutter rief: »Macht die Tür zu und kommt rein!«
    Das wollte Yasin aber nicht. »Mirja, wir bummeln über den Weihnachtsmarkt. Weil …« er wischte den Schnee vom Gesicht, »es gestern ja nicht mehr reichte.«
    Â»Darf ich mitkommen?«, rief Leonie sofort.
    Â»Spinnst du?«, fuhr ich sie an. »Nein, du kommst auf keinen Fall mit.«
    Â»Weihnachtsmärkte sind nichts für Babys«, erklärte auch Yasin.
    Leonie tippte sich an die Stirn. »Ihr seid blöd!«
    In null Komma nichts hatte ich mich angezogen: Anorak, Schal, Mütze, Boots. Und Handschuhe natürlich. Meine Mutter steckte mir noch ein paar Euros in die Tasche und ermahnte mich, spätestens um sechs zurück zu sein.
    Ich war so durcheinander, dass ich alles versprochen hätte! Mann oh Mann – mein erster Nachmittag mit Yasin… Als wir durch den knöchelhohen Schnee zur Bushaltestelle stiefelten, fasste er sogar nach meiner Hand!
    Wir stiegen in den Bus, und gerade, als der Fahrer Gas geben wollte, kam noch jemand angerannt: Jonas.
    Sofort legte Yasin den Arm um meine Schultern. »Hi, Jonas! Auch unterwegs?«, fragte er so richtig von oben herab.
    Jonas stutzte. Dann, als er uns erkannte, bekam er eine knallrote Birne. »Wie …? Ach, ihr seid es!«
    Â»Bist du auf dem Weg zu deiner Lilli?«, erkundigte sich Yasin weiter.



Jonas’ Gesicht wurde noch einen Tick röter. Er schluckte schwer, sein Adamsapfel hüpfte – und dann ging der Feigling einfach weiter nach hinten. Yasin und ich sahen uns an und grinsten.
    Das Tolle kam aber erst, als wir ausstiegen: An der Bushaltestelle wartete nämlich ein dick vermummtes Mädchen – Lilli. Wir gingen an ihr vorbei, aber an der ersten Bude blieb Yasin stehen, formte einen Schneeball, zielte – und traf Lilli am Po. Natürlich rannten wir so schnell hinter die Bude, dass sie uns nicht sehen konnten. Aber bestimmt vermutete sie, dass der Ball von Yasin gekommen war.
    Jedenfalls – der Samstag vor dem 3. Advent war der schönste Tag meines Lebens. Zuerst bummelten wir durch die Budengassen, dann kaufte Yasin eine Tüte heiße Maroni, deren Schalen wir abpulten und sie uns gegenseitig in den Mund schoben. Ich hätte nie gedacht, nicht mal im Traum habe ich mir ausgemalt, dass ich, Mirja, das schüchterne Mauerblümchen, einen so tollen Nachmittag erleben würde. Ich doch nicht! Und als Yasin dann auch vor einen Bude mit Lebkuchenherzen stehen blieb und sagte: »Mach die Augen zu, Mirja!«, und ich, atemlos vor Spannung, nicht mal durch die Finger blinzelte, bis er sagte: »Jetzt kannst du gucken!« – also, da war ich so glücklich wie noch nie. Auf dem Herz stand nämlich in weißer Zuckerschrift Mein Liebling.
    Er hängte mir das Herz um den Hals und küsste mich. Leider rempelten uns die

Weitere Kostenlose Bücher