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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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übereinstimmt.«
    »Und?«
    »Wie sich herausstellte« – Daniel ließ die Gondel mit einigen fast unmerklichen Bewegungen des Riemens eine enge Kurve fahren, bevor es unter einer niedrigen Fußgängerbrücke hindurchging –, »handelt es sich bei dem Serviertablett um einen Heiligenschein.«
    »Einen Heiligenschein? Ich dachte, nur Engel auf Grußkarten hätten Heiligenscheine.« Sie legte den Kopf schräg und sah Daniel an. »Hast du einen Heiligenschein?«
    Daniel lächelte, als fände er die Frage bezaubernd. »Nein, nicht in der Art eines goldenen Ringes. Soweit wir sagen können, sind Heiligenscheine Darstellungen unseres Lichtes, und zwar so, dass Sterbliche es verstehen können. Wie zum Beispiel das violette Licht, das du in der Sword & Cross um mich herum gesehen hast. Gabbe hat dir vermutlich nie erzählt, wie sie für da Vinci Modell gestanden hat?«
    »Sie hat was getan?« Luce verschluckte sich beinahe an ihren Bombolini.
    »Er wusste natürlich nicht, dass sie ein Engel war, aber sie sagt, Leonardo habe über das Licht gesprochen, das aus ihrem Innern zu strömen schien. Das ist der Grund, warum er sie mit einem Heiligenschein um den Kopf gemalt hat.«
    »Wow.« Luce schüttelte erstaunt den Kopf, während sie an einem Liebespaar mit Filzhüten im Partnerlook vorbeifuhren, das sich auf einem Balkon küsste.
    »Er war nicht der Einzige. Künstler haben Engel auf diese Weise dargestellt, seit wir auf die Erde gestürzt sind.«
    »Und der Heiligenschein, den wir heute finden müssen?«
    »Er ist das Werk eines anderen Künstlers.« Daniels Gesicht wurde ernst. Bläsertöne einer zerkratzten Jazzplatte klangen aus einem offenen Fenster und schienen den Raum um die Gondel auszufüllen und Daniels Erzählung zu untermalen. »Es ist die Skulptur eines Engels und viel älter, aus der vorklassischen Zeit. So alt, dass man nicht weiß, wer der Künstler ist. Die Figur stammt aus Anatolien und wurde, wie der Rest der Reliquien, während des zweiten Kreuzzugs gestohlen.«
    »Also finden wir diese Skulptur in einer Kirche oder einem Museum oder sonst wo, schnappen uns den Heiligenschein vom Kopf des Engels und düsen damit einfach zum Berg Sinai?«, fragte Luce.
    Daniels Augen verdunkelten sich für den Bruchteil einer Sekunde. »Das ist im Moment der Plan, ja.«
    »Das klingt zu einfach«, meinte Luce und bemerkte die Details der Gebäude links und rechts – die hohen gotischen Fenster in einem, die grünen Kräuter, die aus dem Fenster eines anderen wuchsen. Alles schien mit einer Art heiterer Selbstaufgabe in das leuchtend grüne Wasser zu sinken.
    Daniel sah an ihr vorbei und das sonnenbeschienene Wasser spiegelte sich in seinen Augen. »Wir werden sehen, wie einfach es ist.«
    Er lenkte das Boot aus der Mitte des Kanals an eine Anlegestelle. Die Gondel schaukelte, als Daniel sie an einer mit Kletterpflanzen überrankten Ziegelmauer zum Stehen brachte. Er machte das Gefährt mit einer Leine an einem der Pfähle dort fest.
    »Das ist die Adresse, die Mazotta mir gegeben hat.« Daniel deutete auf eine alte gewölbte Steinbrücke, die man ebenso gut als romantisch wie auch als baufällig betrachten konnte. »Diese Treppe hinauf geht es zur Piazza. Es sollte nicht weit sein.«
    Er sprang aus der Gondel und auf den Gehweg, dann hielt er Luce die Hand hin. Sie folgte seinem Beispiel und gemeinsam überquerten sie Hand in Hand die Brücke. Während sie an einem Bäckerstand nach dem anderen vorbeigingen und an Händlern, die Venedig-T-Shirts verkauften, konnte Luce nicht umhin, all die anderen glücklichen Paare zu betrachten: Alle hier schienen sich zu küssen und froh zu sein. Sie nahm sich die Pfingstrose vom Ohr und steckte sie in die Handtasche. Sie und Daniel waren auf einer Mission, nicht in den Flitterwochen, und wenn sie versagten, würde es nie wieder eine romantische Begegnung geben.
    Also setzten sie ihren Weg energischen Schrittes fort, bogen links in eine schmale Straße ein und dann nach rechts auf eine breite, offene Piazza.
    Dort blieb Daniel abrupt stehen.
    »Es sollte hier sein. Auf dem Platz.« Er warf einen Blick auf die Adresse und schüttelte erschöpft und ungläubig den Kopf.
    »Was ist los?«
    »Die Adresse, die Mazotta mir gegeben hat, ist diese Kirche. Das hat er mir nicht gesagt.« Er zeigte auf einen hohen Bau mit drei Rundfenstern. Es war eine große, eindrucksvolle Kirche mit hellroter Fassade und leuchtend weißen Rändern um die Fenster. »Die Skulptur – der Heiligenschein –

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