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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Grapefruitlimonade und spürte, wie sie im Hals prickelte. »Wie werde ich meine Rolle in dieser alten Geschichte erfüllen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete er, »aber ich kann es gar nicht erwarten, es herauszufinden.«
    »Ich auch nicht.« Die Küchentür schwang auf, und das bleiche, beinahe hübsche Gesicht eines Mädchens erschien, das blonde Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zurückgebunden. »Die Outcasts werden des Wartens müde«, sang sie roboterhaft.
    Daniel sah Luce an, die sich zu einem Nicken zwang.
    »Du kannst sie hereinschicken«, sagte Daniel zu dem Mädchen.
    Sie marschierten schnell und mechanisch im Gänsemarsch herein und bezogen alle wieder ihre früheren Positionen, bis auf Phil, der näher an Luce heranrückte. Der Löffel des Joghurtessers stieß unbeholfen gegen den Rand seines leeren Plastikbechers.
    »Also hat er dich auch überzeugt?«, fragte Phil und hockte sich auf die Armlehne des Sofas.
    »Wenn Daniel euch vertraut, werde ich …«
    »Wie ich es mir gedacht habe«, unterbrach er sie. »Wenn die Outcasts sich heutzutage verpflichten, dann sind wir extrem loyal. Wir verstehen, was auf dem Spiel steht, wenn wir diese Art von … Entscheidungen treffen.« Er betonte das Wort »Entscheidungen« und nickte Luce zu, was sie nervös machte. »Die Entscheidung, sich mit einer Seite zu verbinden, ist sehr wichtig, denkst du nicht auch, Lucinda Price?«
    »Daniel, wovon redet er?«, fragte Luce, obwohl sie es schon zu wissen glaubte.
    »Alle sind heutzutage davon fasziniert«, antwortete Daniel müde. »Der annähernde Gleichstand zwischen Himmel und Hölle.«
    »Nach all diesen Jahrtausenden ist er fast erreicht!« Phil ließ sich in das Zweiersofa Luce und Daniel gegenüber sinken. Er war lebhafter, als Luce ihn je zuvor gesehen hatte. »Fast jeder Engel hat sich mit einer Seite verbündet, dunkel oder hell, nur einer hat noch nicht gewählt.«
    Ein Engel, der bisher nicht gewählt hat.
    Eine Erinnerung blitzte auf: Sie trat mit Shelby und Miles durch einen Verkünder nach Las Vegas. Sie waren dorthin gegangen, um sich mit ihrer Schwester Vera aus einem früheren Leben zu treffen, und waren in einem IHOP gelandet, wo Arriane ihnen sagte, es werde eine Abrechnung geben. Bald. Und am Ende, wenn über jede Seele der anderen Engel Klarheit besteht, würde alles darauf hinauslaufen, dass ein wichtiger Engel eine Seite wählte.
    Luce war davon überzeugt, dass der unentschlossene Engel Daniel war.
    Er wirkte verärgert und wartete darauf, dass Phil zum Ende kam.
    »Und natürlich sind da immer noch die Outcasts.«
    »Was meinst du?«, hakte Luce nach. »Haben die Outcasts keine Seite gewählt? Ich habe immer angenommen, dass ihr auf Luzifers Seite steht.«
    »Das liegt nur daran, dass du uns nicht magst«, sagte Phil mit todernster Miene. »Nein, die Outcasts können nicht wählen.« Er drehte den Kopf, wie um aus dem Fenster zu schauen, und seufzte. »Kannst du dir vorstellen, wie das ist …«
    »Das sagst du der Falschen, Phil«, unterbrach Daniel.
    »Wir sollten zählen«, sagte Phil, der plötzlich einen flehentlichen Ton anschlug. »Wir bitten ja nur darum, dass wir in dem kosmischen Gleichgewicht eine Bedeutung haben.«
    »Ihr könnt nicht wählen«, wiederholte Luce, die langsam verstand. »Ist das die Strafe für eure Unentschlossenheit?«
    Der Outcast nickte steif. »Und daher spielt unsere Existenz im kosmischen Gleichgewicht keine Rolle. Auch unser Tod spielt keine Rolle.« Phil senkte den Kopf.
    »Du weißt, dass es nicht meine Entscheidung ist«, erwiderte Daniel. »Und es ist bestimmt nicht Luce’ Entscheidung. Wir verschwenden Zeit …«
    »Sei nicht so abweisend, Daniel Grigori«, sagte Phil. »Wir alle haben unsere Ziele. Ob du es zugibst oder nicht, du brauchst uns, um deine Ziele zu erreichen. Wir hätten uns mit den Ältesten der Zhsmaelim zusammentun können. Miss Sophia Bliss hat euch immer noch im Auge. Sie ist natürlich fehlgeleitet, aber wer weiß – vielleicht könnte sie Erfolg haben, wo du scheitern wirst.«
    »Warum habt ihr euch dann nicht ihnen angeschlossen?«, fragte Luce scharf und nahm Daniel in Schutz. »Ihr hattet keine Probleme, mit Sophia zusammenzuarbeiten, als ihr meine Freundin Dawn entführt habt.«
    »Das war ein Fehler. Damals wussten wir noch nicht, dass die Ältesten das andere Mädchen umgebracht hatten.«
    »Penn.« Luces Stimme brach.
    Phils blasses Gesicht wirkte erschöpft. »Unverzeihlich. Die Outcasts würden niemals einem

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