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Engelslied

Engelslied

Titel: Engelslied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Flugrichtung änderten und auf sie zukamen. »Die Öffentlichkeit muss sehen, dass er in Ihren Diensten steht.«
    »Das Training soll ihn auf eine Position in meiner Leibgarde vorbereiten.« An eine Leibgarde hatte sie noch gar nicht gedacht, als sie mit Vivek Pläne schmiedete, aber jetzt schien ihr die Idee die perfekte Lösung. Obwohl Elena keineswegs vorhatte, Vivek diesen Job aufzuzwingen, denn er sollte sich selbst entscheiden können, wenn es so weit war. Ihr Jägerkollege hatte zu lange in zu vielen Fragen keine Wahl gehabt, das sollte sich ändern. »Ich vertraue ihm mit meinem Leben – das er mir übrigens schon öfter gerettet hat, als ich zählen kann.«
    »Gut …«, meinte Aodhan nachdenklich. »Sehr gut sogar. Sobald Ihre Intentionen bekannt werden, wird man allgemein glauben, er sei nur erschaffen worden, um in Ihrer Leibgarde zu dienen. Das erklärt dann auch die außergewöhnlichen Bemühungen in diesem Fall.«
    Ehe Elena antworten konnte, landete Illium geschickt neben Aodhan, um ebenfalls die Beine baumeln zu lassen. »Warum sitzen wir auf einer Brücke und verhelfen den Touristen auf dem Boot dort unten zu Postkartenschnappschüssen?«, fragte er, wobei er besagten Touristen, die unten auf dem Boot aufgeregt und rufend auf und ab hüpften, fröhlich zuwinkte.
    »Diese Touristen haben uns erst bemerkt, als du absichtlich so dicht und langsam über ihr Boot hinweggeflogen bist«, konterte Aodhan trocken.
    »Komm schon, wink den netten Leuten zu, mein Fünkchen! Ich garantiere dir, damit beschwörst du weder Pestilenz noch Feuerstürme herauf.«
    Elena musste sich heftig auf die Innenseite ihrer Wange beißen, so amüsierte sie der Blick, den Aodhan Illium zuwarf. Zum ersten Mal durfte sie miterleben, wie jemand durch die äußere Schale des schüchternen Engels drang. »Fünkchen und Glockenblümchen – entzückend!«, freute sie sich.
    »Von wegen!« Mit beiden Händen umklammerte Aodhan den Eisenträger, auf dem die drei saßen. »Wiederholen Sie das bloß nie wieder! Und Illium sollte wissen, dass ich ihm die Zunge herausreiße, wenn er mir noch ein einziges Mal in seinem unsterblichen Leben mit diesem Spitznamen kommt! Ich habe ihn gewarnt.«
    »Dazu musst du mich aber erst mal fangen!« Illium ließ sich rückwärts vom Eisenträger fallen.
    »Illium!«, schrie Elena erschrocken, als der Engel mit ineinander verwickelten Flügeln auf den dichten Verkehr zustürzte.
    »Ein Trick«, sagte Aodhan ungerührt. »Mit seiner Mutter hat er das früher andauernd gemacht, bis sie es ihm einmal mit gleicher Münze heimzahlte. So bleich und still habe ich Illium noch nie erlebt.«
    »Nein, Aodhan, er fällt doch viel zu schnell!« Elena war aufgesprungen, wollte losfliegen und irgendwie helfen – aber dazu war es schon zu spät, gleich würde Illium zwischen zwei Lastwagen zerquetscht werden. »Nein!«
    Silberblaue Schwingen öffneten sich unglaublich schnell, eine geschickte Wende – und dann kam Illium auch schon laut lachend zurückgeflogen. »Ellie! Was ist? Hast du ein Gespenst gesehen?«
    »Mit dir rede ich nicht mehr!« Der ausgestandene Schreck hatte Elena ganz atemlos werden lassen. »Und dem Kolibri petze ich«, wandte sie sich an Aodhan, »dass Illium wieder seine alte Masche abgezogen hat!«
    Aodhans Lippen verzogen sich zu einem wirklich kaum merklichen Lächeln.
    »Moment!« Verzweifelt wedelte Illium mit der Hand vor Elenas Gesicht herum, aber er wurde weiterhin gnadenlos ignoriert. »Nichts Mutter sagen! Ich verspreche dir auch …«
    Mitten in Illiums flehentliches Winseln um Gnade hinein klingelte Elenas Handy. »Schön, dass du anrufst, Sara!« Da konnte sie die guten Neuigkeiten in Bezug auf Vivek gleich an die Freundin weiterleiten.
    Aber Sara ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen. »Ashwini hat auf dem Port Jersey Container Terminal einen kranken Vampir gefunden. Sie glaubt, sie kann ihn einfangen, aber danach muss jemand vom Turm ihn ihr abnehmen.«
    Elenas Blut verwandelte sich in Eis. »Wir sind schon unterwegs.«

28
    Ashwini blutete heftig aus ihren Wunden an den Armen und Kratzern im Gesicht, als Elena mit Illium und Aodhan auf dem Hafengelände eintraf. »Der kranke Vampir hat mich nicht angerührt«, sagte sie, noch ehe Elena fragen konnte. »Die Schnitte sind von vorher – die Rückholung, die ich hinten in meinem Auto habe. Schachmatt gesetzt, wohlgemerkt! Der Idiot hat Nägel wie Messer, und ich war blöd genug, zu nah ranzugehen.« Sie deutete mit dem Kinn auf

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