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Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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in seinen Armen und blickte ihn mit aufgerissenen Augen an.
    »Was ist los?« Cain klang alarmiert. Sie sah erschrocken aus. Hastig blickte er sich um, ob nicht Xira plötzlich aufgetaucht war, doch Raja zog ihn schmunzelnd zu sich. »Du hast Liebes zu mir gesagt.«
    Hitze stieg in seine Wangen. »Hab ich das?«, krächzte er. Verdammt, er hatte es nicht mal bemerkt!
    »Ich dachte, Engel werden nicht rot?« Frech lächelte Raja ihn an. »Aber bei dir ist ja sowieso vieles anders.«
    Er war auch kein typischer Engel, sonst hätte er niemals den Job beim Sonderkommando antreten können. Er war ein Kämpfer, skrupellos, hart … Ach, von wegen hart, in Rajas Nähe benahm er sich wie ein Weichei! Er schmolz ja schon dahin, wenn er ihr nur in die Augen schaute! »Wie hast du mich eigentlich in der Zentrale gefunden?«, wechselte er schnell das Thema, bevor es noch zu mehr Peinlichkeiten kam.
    »Ich weiß nicht genau, ich war selbst ganz erstaunt. Ich war so wütend und wollte dich unbedingt sehen, weil ich ein Ventil brauchte, um meinen Frust abzulassen.«
    »Nett«, kommentierte er lächelnd, worauf Raja ihn gegen die Schulter boxte.
    »Da hab ich mir einfach vorgestellt, ein Portal dort zu öffnen, wo du dich gerade befindest. Es war fast, als könnte ich fühlen, wo du dich aufhältst, als gäbe es eine Verbindung zwischen uns. Ich hatte keine Ahnung, wo ich rauskomme.«
    Verflucht, das lag sicher an ihren wachsenden elbischen Fähigkeiten. Das machte sie noch gefährlicher!
    »Zentrale …«, murmelte sie und hob wissend die Brauen. »Klar habt ihr Engel so was.«
    Anscheinend hatte sie schon von der Excelsior Corporation gehört, aber er würde ihr sicher nicht sagen, dass er Mitglied einer Sondereinheit war, deren Aufgabe darin bestand, das Gleichgewicht der Mächte zu wahren, und dass er schon einer Menge Dämonen in den Arsch getreten hatte.
    »Du warst übrigens gut«, warf Raja wie beiläufig ein.
    »Wobei?«
    »Gerade. Beim Sex.«
    Cain räusperte sich und sagte leicht überheblich, damit sie ihm seine Unsicherheit nicht anmerkte: »Das verlernt Mann nicht, ist wie Rad fahren.« Er konnte nicht glauben, was er mit Raja für Gespräche führte! Hätte ihm das eine Vision noch vor einer Woche gezeigt, er hätte es nicht für möglich gehalten. Hoffentlich bohrte sie nicht nach. Er wollte ihr ungern erzählen, dass er als Mensch nur wenige Erfahrungen hatte sammeln können.
    »Wann und wie bist du eigentlich gestorben?«
    Ihre Frage überraschte ihn. Wollte sie das wissen, weil er, Cain, sie persönlich interessierte, oder weil sie mehr über ihn herausbekommen wollte, um ihm besser schaden zu können? Cain musste bei ihr vorsichtig sein!
    »Ich war ein Ritter der legendären Tafelrunde. Die hatten nicht so ein langes Leben. Harte Zeiten, damals.« Eigentlich hatte ihn eine Lungenentzündung dahingerafft, aber ihm war es lieber, wenn sie dachte, er wäre auf dem Schlachtfeld umgekommen. Männliches Ego … Er war damals ganz allein auf seinem Lager aus Stroh gestorben.
    »Dann bist du ja schon ein uralter Mann!« Rajas Lachen brachte ihn wieder in die Gegenwart. »Dafür hast du dich erstaunlich gut gehalten.«
    »Meine menschliche Hülle altert nicht.«
    »Dann bist du also nicht der echte Kain, der Bruder von Abel?«, neckte sie ihn.
    »Hast du das wirklich geglaubt?« Cain erinnerte sich an ihr erstes Treffen, als Raja ihn einen Brudermörder genannt hatte.
    Sie grinste. »Nein, nicht wirklich.« Dann fuhr sie mit der Nase neben seiner Achselhöhle entlang und sog hörbar seinen Geruch ein. Das war ihm leicht unangenehm, aber anscheinend stand sie drauf.
    »Sag mal – warum darfst du Cain heißen?« Selbst wenn Raja die Stirn runzelte, sah sie zum Anbeißen aus. »Der Name ist doch geschichtlich ziemlich vorbelastet.«
    »Das ist ganz einfach zu erklären: Wenn wir Engel danach gingen, würden uns bald die Namen ausgehen«, antwortete Cain, wobei er versuchte, seinen Arm wegzuziehen, aber Raja ließ das nicht zu.
    »Die Hälfte eurer Namen sind doch eh erfunden«, sagte Raja.
    »Schlaues Mädchen. In Wahrheit ist es so, dass Kain mittlerweile viel Gutes bewirkt und Buße getan hat. Es wurde neu über ihn gerichtet, und sein Name ist nun wieder frei, sozusagen.« Cain grinste. »Ich bin froh, dass mir kein so alberner Engelname verpasst wurde.«
    Fragend sah sie ihn an. »Nicht?«
    »Na ja, normalerweise bekommen diejenigen, die zu Engel werden, einen neuen Namen.«
    Raja blickte immer noch verwirrt, bis Cain

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