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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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daraus und es war eine neue, andere Art von Scherz als bisher. Er verschwieg nicht länger, dass er ein Engel war, was ihr gefiel – oder zumindest spürte sie, dass es ihr gefallen könnte, sobald sie nur etwas mehr Zeit haben würde, sich an das alles zu gewöhnen. Luce merkte, wie ihr Herz und ihr Kopf sich immer noch schwertaten, die großen Veränderungen in ihrem Leben zu verarbeiten.
    Aber Daniel und sie waren jetzt wieder vereint, das machte es für sie unendlich viel leichter. Sie hatten sich gegenseitig ihre Liebe gestanden. Sie brauchten voreinander nichts mehr zu verheimlichen. Alles würde gut werden. Sie zupfte ihn am Arm. »Sag mir wenigstens, wohin wir fahren.«
    Daniel zuckte unmerklich zusammen, und Luce spürte, wie sich in ihr etwas verkrampfte, Kälte begann, sich in ihr auszubreiten. Sie wollte ihre Hand auf seine legen, aber er zog sie weg, betätigte die Gangschaltung.
    »Nach Fort Bragg. In die Shoreline School. Ab morgen beginnt dort für dich der Unterricht.«
    »Wir gehen zusammen auf eine neue Schule?«, fragte sie. »Warum?« Das klang so endgültig. Sie hatte geglaubt, es handle sich nur um eine Art verlängerten Wochenendausflug nach Kalifornien. Ihre Eltern wussten nicht einmal, dass sie nicht mehr in Georgia war.
    »Es wird dir dort gefallen. Shoreline ist eine sehr fortschrittliche Schule, ganz anders als Sword & Cross. Du wirst … du wirst dich dort frei entwickeln können. Und du bist dort sicher. Die Schule wird dich beschützen. Sie verfügt über so etwas wie einen besonderen Schutzschirm. So etwas wie eine riesengroße Tarnkappe.«
    »Das verstehe ich nicht. Wozu brauche ich einen besonderen Schutzschirm? Ich dachte, hierher nach Kalifornien zu kommen, weit weg von Miss Sophia, würde reichen.«
    »Es dreht sich nicht nur um Miss Sophia.« Daniel seufzte leise. »Da sind noch andere.«
    »Wer denn? Aber du kannst mich doch beschützen – vor Cam, vor Molly oder wem auch immer.« Luce lachte, spürte jedoch, wie Kälte von ihrem Herzen in ihren ganzen Körper ausstrahlte.
    »Es dreht sich auch nicht um Cam oder Molly, Luce«, sagte Daniel. »Ich darf nicht darüber reden.«
    »Werden wir dort irgendjemanden kennen? Irgendwelche anderen Engel?«
    »Dort sind ein paar Engel, ja. Niemand, den du kennst, aber ich bin mir sicher, du kommst in Shoreline gut zurecht. Denn da ist noch etwas.« Er starrte geradeaus durch die Windschutzscheibe und seine Stimme klang tonlos. »Ich werde nicht dort bleiben.« Seine Augen fixierten einen Punkt auf der Straße. »Wir werden uns trennen müssen. Es ist nur für kurze Zeit.«
    »Wie kurz?«
    »Ein paar … ein paar Wochen.«
    Hätte Luce am Steuer gesessen, dann wäre sie in diesem Augenblick hart auf die Bremse getreten.
    »Ein paar Wochen?«
    »Wenn ich bei dir bleiben könnte, würde ich es tun.« Daniels Stimme war so tonlos und kalt, dass Luce davon noch wütender wurde. »Du hast doch gesehen, was gerade mit deinem Seesack und dem Kofferraum passiert ist. Das war, als hätte ich eine Leuchtrakete in den Himmel abgeschossen, damit auch jeder sieht, wo wir sind. Ein Signal für alle, die nach mir suchen – und nicht nur nach mir, sondern auch nach dir. Ich bin einfach viel zu leicht ausfindig zu machen. So was Lächerliches wie das mit deinem Gepäck reicht schon. Und das ist noch gar nichts, verglichen mit den anderen Dingen, die ich jeden Tag tun muss und die ganz bestimmt die Aufmerksamkeit auf uns lenken würden, die Aufmerksamkeit von …« Er schüttelte den Kopf. »Ich will dich nicht mutwillig in Gefahr bringen, Luce, das will ich nicht.«
    »Dann lass es bleiben.«
    Ein Schatten huschte über Daniels Gesicht. »So einfach ist das nicht. Die Dinge sind viel komplizierter.«
    »Lass mich raten: Wahrscheinlich darfst du darüber auch nicht reden?«
    »Ich wünschte, ich könnte es dir erklären.«
    Luce rückte von ihm weg und lehnte sich an die Tür des Beifahrersitzes. Plötzlich fühlt sie sich trotz des weiten blauen Himmels von Kalifornien wie eine Gefangene.

    Eine halbe Stunde lang saßen sie schweigend nebeneinander. Sie fuhren entlang der Küste durch Nebelfelder, auf und ab, durch felsiges, nur spärlich bewachsenes Gelände. Dann folgten sie den Wegweisern nach Sonoma. Inmitten der üppigen grünen Weingärten durchbrach Daniel schließlich das Schweigen. »Es sind noch drei Stunden bis Fort Bragg. Willst du die ganze Zeit weiter auf mich sauer sein?«
    Luce antwortete nicht. Sie konnte nicht. In ihrem Kopf tobten zu

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