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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Backsteinbau mit Stuckverzierung untergebracht war, der so alt aussah, dass er womöglich lange vor allen anderen Häusern auf dem Strip erbaut worden war. Er wirkte noch trister und abstoßender als alle anderen IHOPS , die Luce kannte.
    Shelby schob sich als Erste durch die Glastür hinein und löste damit den unvermeidlichen Bimmelmechanismus aus, der Gäste ankündigte. Sie grabschte sich eine Handvoll Pfefferminzbonbons aus der Schale neben der Kasse und setzte sich dann an einen Tisch möglichst weit weg vom Eingang. Arriane glitt neben sie auf die Sitzbank mit dem schäbigen orangefarbenen Kunstlederbezug. Luce und Miles setzten sich gegenüber.
    Mit einem Pfiff und einer schnell ausholenden Armbewegung bestellte Arriane eine Runde Kaffee bei der trägen, hübschen Kellnerin, die ihren Stift hinters Ohr geklemmt hatte.
    Die drei anderen vertieften sich in die Speisekarte, in Plastik eingeschweißte Seiten mit Spiralbindung, die umzublättern gar nicht leicht war, weil sie mit Ahornsirup verklebt waren – aber die intensive Beschäftigung mit der Karte war eine gute Möglichkeit, erst mal zu schweigen und einem Gespräch über die fast ausweglose Situation, in die sie soeben geraten waren, auszuweichen.
    Schließlich hielt Luce es nicht mehr aus und sie fragte: »Was machst du hier, Arriane?«
    »Gerade was mit einem komischen Namen bestellen. Wird wohl Rooty Tooty werden, weil sie hier Moons Over My Hammy nicht haben. Ich kann mich da immer nur schwer entscheiden.«
    Luce verdrehte die Augen. Arriane brauchte sich nicht so zu zieren. Es war doch ganz klar, dass sie nicht aus purem Zufall zu Hilfe gekommen war. »Du weißt genau, was ich meine, Arriane.«
    »Das sind schon seltsame Tage. Da hab ich mir gedacht, verbring ich sie doch gleich in einer seltsamen Stadt.«
    »Hmmm, ja, aber sie sind jetzt bald vorbei. Oder? Der Waffenstillstand ist doch begrenzt.«
    Arriane stellte ihre Kaffeetasse ab und stützte das Kinn in die Hand. »Na, halleluja. Sie bringen dir an dieser Schule wenigstens etwas bei.«
    »Ja und nein«, sagte Luce. »Ich hab zufällig Roland sagen hören, Daniel würde schon die Minuten zählen. Und dass das etwas mit einem Waffenstillstand zu tun habe. Aber ich weiß nicht genau, von wie viel Minuten da die Rede war.«
    Neben Luce schien Miles bei der Erwähnung von Daniel unruhig zu werden. Als die Kellnerin kam, um die Bestellungen entgegenzunehmen, platzte er mit seiner als Erster heraus und schob ihr die Speisekarte unwirsch hin. »Steak und Eier bitte, blutig.«
    »Upps! Wie männlich!«, rief Arriane und äugte über den Rand ihrer Speisekarte, wo sie zwischen den Wahlmöglichkeiten eene, meene, muh spielte, anerkennend zu Miles hinüber. »Okay, und für mich Rooty Tooty Fresh ’N Fruity«, verkündete sie so feierlich, als wäre sie die Königin von England, und schaffte es, dabei ein ernstes Gesicht zu machen.
    »Würstchen im Schlafrock«, sagte Shelby. »Oder doch ein Omelett ohne Käse? Ach was, Würstchen im Schlafrock.«
    Die Kellnerin wandte sich an Luce. »Und du, Schätzchen?«
    »Gemischter Frühstücksteller.« Luce lächelte die Kellnerin entschuldigend an. Was sie wohl von ihren Freunden halten musste? »Mit Rührei, bitte. Ohne Fleisch.«
    Die Kellnerin nickte und stapfte in Richtung Küche davon.
    »Okay, was hast du sonst noch gehört?«, fragte Arriane.
    »Ähm, na ja.« Luce fing an, mit dem Ahornsirup und den Salz- und Pfefferstreuern herumzuspielen. »Es war die Rede von, na, du weißt schon, vom Ende der Zeiten.«
    Shelby kicherte und kippte drei Döschen Kaffeesahne in ihre Tasse. »Ende der Zeiten! Das nimmst du denen wirklich ab? Diesen Scheiß? Ich meine, seit wie vielen Jahrtausenden warten wir denn schon darauf? Und die Menschen glauben, dass sie mit ihren zweitausend Jahren schon recht geduldig waren. Ha! Als ob sich da jemals etwas ändern würde.«
    Arriane wirkte eine Sekunde lang, als wollte sie Shelby heftig in ihre Schranken verweisen, aber dann setzte sie nur ruhig ihre Tasse ab. »Wie unhöflich von mir, dass ich mich bis jetzt deinen neuen Freunden noch nicht vorgestellt habe, Luce.«
    »Wir wissen, wer du bist«, antwortete Shelby.
    »Ja, in meinem Geschichtsbuch über die Engel in der achten Klasse gab es ein ganzes Kapitel über dich«, sagte Miles.
    Arriane klatschte in die Hände. »Und mir haben sie erzählt, das Schulbuch sei eingestampft worden!«
    »Echt? Du kommst in einem Schulbuch vor?« Luce lachte.
    »Warum überrascht dich das so?

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