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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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besser.
    »Jetzt gibt es keine Gnade mehr!«, brüllte ein Outcast, es musste sich um Phil handeln, hinter dem Zaun.
    »Bringt sie rein und sammelt die Sternenpfeile auf!«, rief Cam. Er kletterte auf das Geländer der Terrasse und zog blitzschnell seinen eigenen Silberbogen heraus. Einen nach dem anderen ließ er drei Silberpfeile durch die Luft schwirren. Die Outcasts stöhnten auf, als sich drei aus ihren Reihen in Staubwölkchen auflösten.
    Arriane und Roland schossen in Lichtgeschwindigkeit durch den Garten und fegten mit ihren Flügeln die abgeschossenen Pfeile auf.
    Eine zweite Reihe von Outcasts trat nach vorne und bereitete den Abschuss der nächsten Batterie von Pfeilen vor. Kurz bevor sie abschießen wollten, sprang Gabbe mit einem Satz auf das Geländer.
    »Das wollen wir doch mal sehen«, rief sie und deutete mit der Spitze ihres rechten Flügels auf den Boden unmittelbar vor den Outcasts.
    Der Rasen erbebte und auf einmal öffnete sich die Erde unter ihnen und riss mindestens zwanzig Outcasts in die Tiefe.
    Ihre verzweifelten Schreie waren zu hören, als sie nach unten stürzten. Weiß Gott, wohin. Die Outcasts hinter ihnen kamen ins Stolpern und hielten gerade noch rechtzeitig vor dem grässlichen Spalt an, den Gabbe aus dem Nirgendwo hatte auftauchen lassen. Ihre Köpfe wandten sich von rechts nach links und von links nach rechts, um mit ihren blinden Augen zu begreifen, was gerade geschehen war. Ein paar weitere Outcasts verloren an der Kante das Gleichgewicht und stürzten hinab. Die Schreie wurden allmählich schwächer, bis kein Laut mehr zu hören war. Einen Moment später ächzte die Erde wie ein rostiges Scharnier und schloss sich wieder.
    Gabbe zog ihren zarten, flaumigen Flügel mit größter Anmut wieder hinter ihrem Rücken zurück. Sie wischte sich über die Stirn. »Das dürfte ihnen einen Denkzettel verpasst haben.«
    Aber da regnete plötzlich der nächste Schauer von silbernen Pfeilen herab. Einer davon bohrte sich mit dumpfem Geräusch direkt vor Luces Fuß in eine Holzplanke der Veranda. Daniel zog ihn hastig heraus, hob den Arm und zielte mit dem Pfeil direkt auf die Stirn eines auf sie zukommenden Outcasts, wie bei einem tödlichen Dartspiel.
    Ein greller weißer Blitz, als würde jemand in der Dunkelheit fotografieren. Der weißäugige Junge hatte nicht einmal Zeit aufzuschreien, als der Pfeil ihn traf – er löste sich einfach in Luft auf.
    Daniel ließ die Augen über Luces Körper gleiten und drückte sie hastig zu Boden. Er schien nicht glauben zu können, dass sie wirklich noch am Leben war.
    Callie, die ebenfalls herausgekommen war, schluckte. »Hat er gerade … Wollte dieser Junge gerade wirklich …«
    »Ja«, sagte Luce.
    »Bleib nicht hier draußen, Luce«, sagte Daniel. »Muss ich dich wirklich ins Haus zerren? Ich habe keine Zeit, ich muss jetzt kämpfen. Du musst hier weg. Sofort.«
    Luce hatte genug gesehen, um zu wissen, dass Daniel recht hatte. Sie drehte sich um, wollte nach Callies Hand greifen – und sah, dass auch in der Küche bereits Outcasts standen. Drei. Sie standen im Haus ihrer Eltern. Und zielten mit Silberpfeilen auf sie.
    »Nein!«, schrie Daniel und eilte herbei, um sich vor Luce zu werfen.
    Da machte Shelby einen Satz aus der Küche heraus und schmetterte die Tür hinter sich zu.
    Der Aufprall von drei Pfeilen auf der anderen Seite war zu hören.
    »Damit hast du alles wettgemacht!«, rief Cam vom Rasen herüber und nickte Shelby anerkennend zu, bevor er einen Pfeil in den Schädel eines Outcast-Mädchens rammte.
    »Okay, dann besser nicht in die Küche«, murmelte Daniel. »Sucht euch hier in der Nähe irgendwas, wo ihr euch verstecken könnt.« Er wandte sich damit Callie, Shelby und – das erste Mal an diesem Abend – Miles zu und packte Luce am Arm. »Halt dich von den Sternenpfeilen fern«, flehte er sie an. »Versprich es mir.« Er küsste sie schnell und scheuchte dann alle auf die andere Seite der am Haus entlangführenden Veranda.
    Der strahlende Glanz so vieler Engelsflügel blendete sie derart, dass Luce, Callie, Shelby und Miles sich die Hand vor die Augen halten mussten. Sie kauerten sich nieder und krochen dann über die Veranda, an den tanzenden Schatten des Geländers vorbei. Neben dem Haus würden sie schon ein Versteck finden. Sie mussten eines finden. Irgendwo.
    Immer mehr Outcasts kamen aus den Schatten hervor. Sie tauchten hoch oben auf den Ästen der Bäume auf, sprangen über die Blumenbeete, saßen auf einmal auf der

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