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Engelsnacht

Engelsnacht

Titel: Engelsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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zuckte draußen am Himmel ein Blitz und Luce erschrak so sehr, dass sie in Penns Arme flüchtete.
    »Nur ein Gewitter«, sagte Cam. »Das ist bald vorüber. Eigentlich schade, weil du echt niedlich aussiehst, wenn du so erschrickst.«

    Dann streckte er den Arm aus und fuhr mit den Fingern von ihrer Schulter über den Oberarm, Ellenbogen und Unterarm bis zu ihrer Hand. Ihre Augen schlossen sich, es fühlte sich so gut an, und als sie sie wieder öffnete, hielt sie eine kleine, mit rotem Samt überzogene Schmuckschatulle in der Hand. Cam klappte den Deckel auf, nicht länger als eine Sekunde, und Luce sah etwas golden schimmern.
    »Später«, sagte er. »Wenn du allein bist.«
    »Cam -«
    »Ich bin bei dir vorbeigekommen, und -«
    »Können wir -« Luce blickte zu Penn, die sie gebannt anstarrte, als säße sie im Kino in der ersten Reihe.
    Dann erwachte Penn aus ihrer Trance und machte eine Handbewegung wie ein Winken. »Ihr wollt, dass ich gehe. Schon kapiert.«
    »Nein, bleib«, sagte Cam und klang freundlicher, als Luce erwartet hätte. Er drehte sich zu Luce. »Ich gehe. Dann bis später - versprochen?«
    »Versprochen.« Sie spürte, wie sie rot wurde.
    Cam nahm ihre Hand und schob sie mitsamt der kleinen roten Schmuckschatulle in ihre linke Hosentasche. Es war etwas eng darin, Luce spürte seine Finger an ihrer Hüfte, ein Prickeln, das sich in ihrem Körper ausbreitete. Dann drehte er sich um und ging davon.
    Doch bevor Luce ein einziges Mal normal durchatmen konnte, war er schon wieder zurück. »Noch etwas«, sagte er, legte den Arm um ihren Hals und trat ganz dicht heran.
    Ihr Kopf sank nach hinten auf seinen Arm, sein Gesicht beugte sich vor und sein Mund berührte ihren. Seine Lippen fühlten sich so weich und voll an, wie Luce es sich immer vorgestellt hatte.
    Es war kein tiefer Kuss, nur eine leichte Berührung der
Lippen, aber Luce spürte, dass da viel mehr war. Sie bekam fast keine Luft vor Überraschung und Aufregung, sie stand da mit Cam in der Bibliothek und andere konnten zusehen, wie -
    »Was soll -«
    Cams Kopf wurde zur Seite geschleudert, dann krümmte er sich und hielt sich das Kinn.
    Daniel stand neben ihm und rieb sich die Knöchel. »Hände weg von ihr!«
    »Ich glaube, ich hab dich nicht verstanden.« Cam richtete sich langsam auf.
    Ohmeingott. Sie würden gleich zu kämpfen anfangen. In der Bibliothek. Wegen ihr.
    Cam sprang auf sie zu. Luce schrie auf, als seine Arme sich fest um sie zu schließen begannen.
    Aber Daniel war schneller. Er versetzte Cam einen so heftigen Stoß, dass er gegen den Computertisch prallte, packte seine Haare und stieß seinen Kopf gegen die Tischplatte. Cam stöhnte auf.
    »Ich sagte, lass deine dreckigen Hände von ihr, du verfluchtes Stück Scheiße.«
    Penn schrie auf, packte ihr Federmäppchen und schlich zur gegenüberliegenden Wand, wo sie es einmal, zweimal, dreimal in die Luft warf. Beim vierten Mal warf sie es endlich hoch genug, um das Rotlicht zu treffen, die dort angebracht war. Der Aufprall des Mäppchens ließ die Kamera nach links schwenken, sodass sie nun auf eine totenstille Regalwand mit Sachbüchern gerichtet war.
    Cam hatte sich inzwischen aus Daniels Griff befreit und beide umkreisten einander, ihre Schuhsohlen quietschten auf dem polierten Boden.
    Daniel duckte sich schon, bevor Luce überhaupt bemerkt
hatte, dass Cam zu einem Angriff ansetzte. Trotzdem war er nicht schnell genug, und Cam landete einen Treffer direkt unter Daniels Auge, heftig genug, um ihn bewusstlos zu Boden gehen zu lassen. Daniel wurde nach rückwärts geschleudert und rempelte gegen Luce und Penn, die unsanft gegen die Kante des Computertischs gedrückt wurden. Er wand sich kurz um und murmelte undeutlich eine Entschuldigung, bevor er wieder auf Cam losging.
    »Hört auf! Ohmeingott, hört auf!«, schrie Luce. Da machte Daniel schon einen Satz und zielte auf Cams Kopf.
    Daniel bearbeitete Cam regelrecht mit seinen Fäusten, die Schläge prasselten nur so auf seine Schultern und sein Gesicht.
    »Fühlt sich gut an«, brummte Cam, der den Kopf wie ein Boxer im Ring hin und her bewegte, um auszuweichen. Daniel steigerte sich sogar noch, schließlich legte er die Hände um Cams Hals und drückte zu.
    Cam bäumte sich auf und schüttelte Daniel ab. Daniel taumelte zurück und knallte mit dem Rücken gegen ein Bücherregal. Der Aufprall und die Erschütterung waren lauter als das Donnergrollen draußen.
    Daniel stöhnte. Er sackte auf den Boden.
    »Sonst noch was,

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