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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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beiden zu erledigen und das Haus zu verlassen, bevor es gänzlich in Flammen aufging. Dann griff er zu seiner Pistole und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf.

70.
    Diesmal verstaute Zanolla das Handy nicht in seinem Schreibtisch, sondern steckte es in die Jacke, die er unter seinem Arztkittel trug. Es war wichtig, dass er im Notfall für Kublicki erreichbar war. Zu viel stand auf dem Spiel.
    Ciban wäre seinem Geheimnis über kurz oder lang sicher so nahe gekommen wie noch nie jemand zuvor. Nicht einmal dieser Trottel von einem ISA -Agenten war ihm wirklich auf der Spur.
    Mit raschen Schritten durchmaß Zanolla den Seitenflur zu seinem Büro und nahm den verborgenen Aufzug, der ihn zu den geheimen Laboratorien bringen würde. In den Tiefen des Berges, auf dem die Zanolla-Klinik mit ihren auf eine glückliche Elternschaft hoffenden Kunden thronte, spielten sich ganz andere Szenarien und Dramen ab.
    Zanolla betrat das Hauptlabor und begrüßte die Mitarbeiter, von denen die Kollegen in den mittleren und oberen Etagen keinen blassen Schimmer hatten. Im öffentlich zugänglichen Bereich der Klinik ging es um das Geschäft mit der Fruchtbarkeit. Im mittleren Bereich, der sich bereits etliche Meter unter der Erdoberfläche befand, lagen die Räumlichkeiten für die Projekte und das dazugehörige Forschungs- und Schulungspersonal. Im tiefsten Untergrund schließlich waren jene Labore, in denen die Projekte entwickelt und herangezüchtet wurden.
    Zanolla schritt an den Arbeitsplätzen vorbei, während sein Blick über die zahlreichen Computerbildschirme mit ihren unterschiedlichen Datenmustern wanderte. Um die genetischen Daten zu bewerten, die hier analysiert und ausgewertet wurden, hatte es Jahre gebraucht. Ebenso wie viel Zeit nötig gewesen war, um an so manche interessant erscheinende DNA inoffiziell heranzukommen. Zanollas geheimes Gentechnik-Subunternehmen – er hatte es noch als Angestellter der Brenda-Thornton-Klinik gegründet – hatte sich beständig vergrößert. Dennoch war er noch lange nicht so reich, frei und unabhängig, wie er es gerne gewesen wäre. Tatsächlich hatte das Zanolla-Unternehmen von Anfang an im Schatten eines weit größeren Unternehmens operiert. Einem Weltkonzern, der der geläufigen Forschung auch dank Scelpas Arbeit um wenigstens dreißig Jahre voraus war. Doch nicht einmal der zarteste Hauch einer Spur würde jemals zu dem Medo-Konzern Re-Source führen. Offiziell agierte die Zanolla-Klinik für sich allein.
    Zanolla war in dieser Partnerschaft sozusagen der Entdecker, der kreative Geist, das machthungrige Forschergenie. Re-Source war nach dem Fiasko in London der edle, geheime Sponsor.
    Fast hätte Zanolla seine Seele an Re-Source verkauft, aber nur fast. Nach und nach hatte er die Spitzel des Konzerns still und leise ausgeschaltet, indem er sie durch die Röhre gejagt hatte. Und zwar einen nach dem anderen, genauso wie er es nun mit diesem Agententrottel Ambrose tun würde. Er hatte sie alle ausgetrickst. Jeden einzelnen dieser unwissenden Wichtigtuer. Selbst Kardinal Ciban!
    Vor einem mannshohen gläsernen Transportzylinder mit klarer Nährflüssigkeit blieb Zanolla stehen. In der künstlichen Gebärmutter schwebte ein Mädchen, fast schon eine junge Frau, in der Haltung eines Fötus. Die Daten auf dem winzigen Bildschirm im vorderen Blickfeld zeigten an, dass alles im grünen Bereich war. Rein optisch war schon nicht zu übersehen, dass die verabreichten Wachstumsbeschleuniger hervorragend angeschlagen hatten. Das künstlich geschaffene Wesen in der Gebärmutterflüssigkeit war gerade mal zwei Jahre alt, aber sein Körper sagte etwas völlig anderes.
    »Es ist alles für den Transport vorbereitet«, erklärte einer der Wissenschaftler eilfertig. Der Mann hatte keine Ahnung, dass der Empfänger des Transportzylinders Re-Source war und dass in Wahrheit der Weltkonzern sein Gehalt bezahlte.
    »Danke.«
    Zanolla wandte sich erneut dem Objekt zu und fragte sich, wie es wohl dieses Mal um dessen geistige Beschaffenheit bestellt sein würde. Das letzte transgenetisch verbesserte Duplikat hatten sie bereits nach siebzehn Stunden an HELIOS übergeben müssen. Der zutage getretene Wahnsinn hatte selbst ihn zutiefst schockiert. An dem Wesen war nichts Menschliches gewesen. Also hatte er das Produkt eliminiert, bevor es zu stark werden konnte und sie womöglich alle vernichtet hätte. Noch jetzt lief Zanolla bei der Erinnerung ein Schauer über den Rücken.
    Das Projekt David war bisher

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